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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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blickte über das glitzernde Wasser hinweg. »Aber ich kann das gar nicht richtig sehen. Ich kenn ja keine andere Aussicht.«
    In Lena regte sich das Bedürfnis nach einer echten Unterhaltung. Was er gesagt hatte, interessierte sie. Dann dachte sie an ihre Großmutter, die sie vermutlich durchs Fenster beobachtete.
    »In welche Richtung musst du?«, fragte Lena. Das war ein ziemlich fieser Trick.
    Kostos sah sie von der Seite an und war offensichtlich bemüht, die günstigste Antwort zu erraten. Die Ehrlichkeit siegte. »Bergab. Zur Schmiede.«
    Das war einfach. »Ich will bergauf. Ich möchte heute das Inland malen.« Sie begann sich von ihm fortzubewegen, den Hang hinauf.
    Ihm war deutlich anzusehen, dass er unglücklich war. Hatte er erkannt, dass sie ihn ausgetrickst hatte? Die meisten Jungen waren nicht so sensibel, wenn sie abgeblitzt waren.
    »Okay«, sagte er. »Schönen Tag noch.«
    »Dir auch«, sagte Lena munter.
    Eigentlich war es ja ein Jammer, dass sie bergauf ging. Sie war nämlich heute Morgen mit einem leidenschaftlichen Verlangen aufgewacht, das Bootshaus unten in Ammoudi zu malen.
    Tibba-dibba,
    Du würdest es hier grässlich finden. Lauter gesunde, ungemein amerikanische Menschen, die den ganzen Tag nur Sport treiben. Es ist gang und gäbe, einander mit hochgereckten Händen abzuklatschen. Ich war sogar Zeugin einer Gruppenumarmung. Sportklischees, wo man geht und steht.
    Da bist du doch fast froh, bei Wallmann’s zu sein, oder? (Das war bloß ein Witz, Tib.)
    Ich finde das natürlich toll. Aber jeden Tag, den ich hier verbringe, freue ich mich darüber, dass ich in meinem richtigen Leben nicht von lauter Leuten umgeben bin, die genauso sind wie ich. Dann würde ich nämlich dich nicht haben, nicht wahr?
    Ach ja, ich hab mich verliebt. Hab ich dir das schon erzählt? Er heißt Eric, arbeitet hier als Trainer und ist natürlich absolut verboten. Aber du weißt ja, wie das mit mir so ist.
    Beste Freundinnen für immer und ewig
    Bee
    Als Tibby zu Wallman’s zurückkam, entdeckte sie zwei Dinge: Erstens, dass sie (wie Duncan ihr unverzüglich mitteilte) ein »zur fristlosen Kündigung berechtigendes Vergehen« begangen hatte, indem sie während eines beträchtlichen Teils ihrer Schicht ihren Arbeitsplatz verlassen hatte. Man würde ihr eine letzte Chance geben, ihr die Zeit, die sie an diesem Tag gearbeitet hatte, aber nicht bezahlen. Allmählich keimte in Tibby die Vorstellung auf, dass sie Wallman’s Geld schulden würde, wenn ihr Job zu Ende war.
    Die zweite Entdeckung war das Portmonee des umgekippten Mädchens neben ihrem eigenen Portmonee in ihrer durchsichtigen Plastiktüte für schlechte Mitarbeiter. Ach, Scheiße.
    Sie holte den Büchereiausweis hervor, auf dem der Name des Mädchens stand: Bailey Graffman. Tibby ging nach draußen zur Telefonzelle. Im Telefonbuch war zum Glück ein Graffman mit zwei f in einer Straße in der Nähe von Wallman’s verzeichnet.
    Tibby schwang sich auf ihr Rad und fuhr das Stück zu den Graffmans. Eine Frau, von der sie annahm, dass sie Mrs Graffman war, machte die Tür auf.
    »Guten Tag. Äh, ich heiße Tibby und ich... äh...«
    »Du bist das Mädchen, das Bailey in Wallman’s gefunden hat«, sagte die Frau und sah sie ziemlich anerkennend an.
    »Genau. Also, es war so, dass ich ihr Portmonee an mich genommen habe, um eine Kontaktadresse zu finden, und dann hab ich... äh... vergessen, es wieder zurückzulegen«, erklärte Tibby. »Es waren nur vier Dollar drin«, fügte sie verlegen hinzu.
    Mrs Graffman machte ein verwirrtes Gesicht. »Äh. Ganz recht. Natürlich.« Dann lächelte sie. »Bailey ist oben und ruht sich aus. Möchtest du es ihr nicht selbst geben? Sie würde sich bestimmt gern persönlich bei dir bedanken.«
    Tibby stapfte die Treppe hinauf. »Oben am Treppenabsatz immer geradeaus«, wies die Frau ihr den Weg.
    »Äh, hallo«, sagte Tibby unbeholfen, als sie am Zimmer des Mädchens angelangt war. Der Raum war mit Strukturtapete und gebauschten gelben Gardinen ausgestattet, aber alle halben Meter hingen Poster von Boy-Groups. »Ich bin, äh, Tibby. Ich...«
    Bailey setzte sich auf. »Du bist das Mädchen von Wallman’s«, sagte sie.
    »Ja.« Tibby trat ans Bett und hielt ihr das Portmonee hin.
    »Du hast dir mein Portmonee gekrallt?«, fragte Bailey und kniff die Augen zu schmalen Spalten zusammen.
    Tibby sah sie finster an. Was für eine abscheuliche Göre. »Ich hab mir dein Portmonee nicht gekrallt. Im Krankenhaus hat man darin

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