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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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die immer so scharf aufs Shoppen war, einen Einkaufsbummel machen und so eine blöde Touristen-Schüssel aus Olivenholz erstehen.
    Vielleicht würde sie einen Weg finden, ihrer Großmutter zu erzählen, was wirklich vorgefallen war.
    Na ja, sagte sie sich, immerhin hat das Ganze auch sein Gutes. Kostos würde sie nicht mehr belästigen. Aber so besonders gut kam ihr das jetzt gar nicht mehr vor.
    Carma,
    wir haben eine Wanderung durch ein Vulkangebiet gemacht, das TRES VIRGENES heißt. Wenn es QUATRO VIRGENES hieße, hätten wir das sein können.
    Ich könnte schwören, dass ich den Rauch riechen konnte, obwohl unser Reiseführer sagte, dass die Vulkane schon seit dem letzten Jahrhundert nicht mehr aktiv sind.
    Dann ging es nach Süden, durch Canons, in denen man alte indianische Felsmalereien besichtigen kann. Zuerst kamen Jagdszenen und dann folgte ein großes Gemälde nach dem anderen, die alle riesige Penisse darstellten. Diana und ich mussten so lachen, dass wir auf dem Boden landeten. Die Trainerinnen, die mitgekommen waren, versuchten uns weiterzuscheuchen. Es war zum Schreien. Schade, dass du nicht dabei warst.
    Ach, diese verrückten Freuden von Baja!
    Alles Liebe,
    deine Bee

Bevor du jemanden kritisierst,
solltest du erst eine Meile in seinen Schuhen laufen.
Wenn du ihn dann kritisierst,
bist du eine Meile von ihm entfernt.
    Und du hast seine Schuhe.
     
    Frieda Norris

»Barbara, Sie kennen ja meine Tochter Krista«, sagte Lydia am Dienstagnachmittag zur Schneiderin.
    Krista schenkte ihr ein reizendes Lächeln.
    Lydia wies zu Carmen hinüber. »Und das ist meine...« Sie legte eine Pause ein. Carmen wusste, dass Lydia sich dazu durchringen wollte, »Stieftochter« zu sagen, so wie Al Krista bezeichnete, aber sie kniff dann doch. »Das ist Carmen.«
    »Lydia ist meine Stiefmutter«, stellte Carmen aus purer Boshaftigkeit klar.
    Barbara hatte ihre blonden Haare zu einem perfekten, glockenförmigen Knoten hochgesteckt. Wenn sie lächelte, sah man ihre Zähne als eine kompakte Mauer aus strahlendem Weiß. Groß und falsch, urteilte Carmen.
    Barbara starrte Carmen an. Carmens Haare bildeten am Hinterkopf ein wirres Knäuel. Ihr rotes Top war völlig verschwitzt. »Das ist Alberts Tochter?«, fragte sie mit unverhohlenem Staunen. Dabei schaute sie Lydia anstatt Carmen an, damit sie das klärte.
    »Das ist Alberts Tochter«, gab Carmen von sich aus Auskunft.
    Barbara wollte einen Rückzieher machen. Immerhin zahlte Albert die Rechnung. »Es ist nur, dass du... du schlägst wohl deiner Mutter nach«, sagte sie, als wäre das eine diplomatische Antwort.
    »Stimmt«, bestätigte Carmen. »Meine Mutter ist Puerto-Ricanerin. Sie hat einen Akzent. Sie betet den Rosenkranz.«
    Niemand schien ihre Unverschämtheit zu bemerken. Das unsichtbare Mädchen.
    »Sie hat die mathematische Begabung ihres Vaters«, brachte Lydia hervor, aber mit so schwacher Stimme, als glaubte sie im tiefsten Herzen selbst nicht daran, dass Carmen mit ihrem Vater überhaupt verwandt war.
    Carmen hätte ihr am liebsten eine geknallt.
    »Also, machen wir weiter mit der Anprobe«, schlug Barbara vor und legte einen Arm voller Kleiderhüllen aus Plastik auf Lydias Bett ab. Auf das Bett von Lydia und Albert. »Komm, Krista, wir fangen mit dir an.«
    »Oh, oh, können wir uns nicht zuerst Mamas Kleid ansehen?«, bat Krista und legte in einer flehenden Geste buchstäblich die Hände zusammen.
    Carmen verschwand in einem Polstersessel an der Wand, als Lydia voller Stolz in etwas hineinschlüpfte, was wie mindestens siebzig Meter glänzend weißer Stoff aussah. Carmen fand es einfach nur peinlich, dass eine Frau über vierzig, die zwei Kinder im Teenageralter hatte, zu ihrer Hochzeit so ein großes, bauschiges Dingsbums trug. Das Oberteil lag eng an und die kurzen Flügelärmel ließen jede Menge vierzigjährigen Arm sehen.
    »Mama, das ist eine Pracht. Du siehst aus wie eine Erscheinung aus einer anderen Welt. Ich fang gleich an zu weinen«, schwärmte Krista, ohne jedoch tatsächlich zu weinen.
    Carmen merkte, dass sie mit dem Fuß auf den auf Hochglanz polierten Holzfußboden klopfte, und sie zwang sich dazu, damit aufzuhören.
    Als Nächstes probierte die niedliche, kleine, hellhäutige Krista ein lila-pinkfarbenes Taftkleid an. Carmen konnte nur noch beten, dass ihr Kleid nicht genauso aussehen würde.
    Kristas Kleid musste in der Taille etwas enger gemacht werden. »Oooh«, machte Krista lachend, als Barbara zupfte und absteckte. Das Kleid war

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