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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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Gral.«
    Tibby richtete die Kamera auf den Bildschirm und schaute Brian über die Schulter. Das Bild hatte nicht die Schärfe, die sie gern gehabt hätte, war aber auch nicht allzu schlecht.
    »Das Spiel läuft über insgesamt achtundzwanzig Runden, die vom fünften Jahrhundert bis zum fünfundzwanzigsten Jahrhundert nach Christus reichen. An dieser Maschine hat es bisher nur ein Einziger bis zur achtundzwanzigsten Runde geschafft.«
    »Du?«, fragte Tibby. Sie war ein bisschen außer Atem.
    »Ja, ich«, sagte er. »Am dreizehnten Februar.«
    Tibby, die Dokumentarfilmerin mit dem höhnisch-verächtlichen Blick, wusste sofort, dass sie hier einen tollen Stoff geboten bekam. Aber aus unerfindlichen Gründen war sie doch auch leicht beeindruckt, obwohl sie das gar nicht wollte. »Vielleicht schaffst du’s heute ja wieder«, sagte sie.
    »Könnte schon sein«, bestätigte Brian. »Aber auch wenn nicht, hab ich hier doch die ganze Welt.«
    Sowohl Tibby als auch Bailey lugten ihm über die Schulter, als Brian, ein gewaltiger, muskelbepackter Krieger, eine Truppe getreuer Männer und eine Frau mit üppigen Formen um sich versammelte, damit sie auf seiner Seite kämpften.
    »Bis zum siebten Level begegnet man noch nicht mal einem Drachen«, erklärte er.
    Auf dem vierten Level fand eine Seeschlacht statt. Auf dem sechsten Level zündeten die Vandalen Brians Dorf an und er rettete alle Frauen und Kinder. Tibby betrachtete seine Hände, die schnell und sicher die verschiedenen Hebel und Tasten bedienten. Er schaute niemals zu ihnen hinunter.
    Nachdem der zweite Drache aufgetaucht war, bekam Tibby zwar irgendwann mit, dass die Batterie leer war und die Kamera ausging, aber sie sah weiter zu.
    Nach einer langen Belagerung einer mittelalterlichen Burg legte Brian im Spiel eine Pause ein und drehte sich um.
    »Ich glaub, deine Batterie hat ihren Geist aufgegeben«, sagte er.
    »Ach ja. Stimmt«, sagte Tibby lässig. »Das war meine dritte. Ich hab jetzt keine mehr, die aufgeladen wäre. Vielleicht machen wir das ein andermal zu Ende.«
    »Klar doch«, willigte Brian ein.
    »Du kannst weiterspielen, wenn du willst«, bot Tibby an.
    »Das mach ich auch«, sagte er.
    Bailey kaufte für jeden eine Obstpastete, und sie sahen der heroischen Ausgabe von Brian dabei zu, wie er sich durch vierundzwanzig Levels kämpfte, bis ihn der Atemhauch eines Feuer speienden Drachen zu Asche verbrannte.
    Eric leitete um fünf wieder einen Lauf. Bridget war sich keineswegs sicher, ob er sich darüber freute, sie zu sehen.
    »Heute reduzieren wir die Zeit auf sechs Minuten und fünfzig Sekunden pro Meile«, verkündete Eric der Gruppe. »Und wieder: Ihr kennt euren Körper. Ihr merkt selbst am besten, wenn ihr euch zu viel zumutet. Es ist heiß hier. Geht es also locker an. Verlangsamt das Tempo, wenn ihr das Bedürfnis dazu habt. Hier geht es um die Kondition, nicht um einen Wettlauf.« Er sah dabei haargenau zu Bridget hin.
    »Seid ihr so weit?«, fragte er, nachdem er der Gruppe ein paar Minuten für Dehn- und Streckübungen gegeben hatte.
    Er fand sich offenbar rasch damit ab, dass Bridget an seiner Seite blieb, ganz egal, wie schnell oder langsam er lief. »Du bist wirklich eine ganz beachtliche Fußballspielerin, Bee«, teilte er ihr gemessen mit. »Heute hast du ja eine echte Schau abgezogen.« Er fand, dass sie’s übertrieben hatte. Das war deutlich zu merken.
    Beschämt kaute Bridget innen auf ihrer Lippe herum. »Ich hab mich wohl zu sehr hineingesteigert. Das passiert mir manchmal.«
    Seinem Gesichtsausdruck nach schien ihn das nicht weiter zu verwundern.
    »Ich hab so angegeben, weil ich mich deinetwegen hervortun wollte«, gestand sie.
    Er schaute ihr direkt in die Augen, und es war, als hielte er seine Gedanken einen Moment lang zurück. Dann warf er einen Blick nach hinten, um festzustellen, wie nah ihnen der nächste Läufer war. »Bee, mach das nicht«, sagte er leise.
    »Was soll ich nicht machen?«
    »Du sollst nicht... nicht so drängen.« Er wirkte nicht sehr glücklich damit; offenbar fehlten ihm die passenden Worte.
    »Warum nicht? Warum wird mir nicht zugestanden, dass ich dich haben will?«
    Ihre unverblümte Direktheit verblüffte ihn. Er warf einen Blick zu ihr hinüber und stöhnte. »Hör zu, ich fühle mich... geschmeichelt. Ich fühle mich geehrt. Wem würde das nicht so gehen?«
    Bridget biss die Zähne zusammen. Geschmeichelt und geehrt war nicht das, was sie gern gehört hätte. Aber sie glaubte sowieso nicht

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