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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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einen Kaffee mit Effie trinken. Sie konnte nicht noch einen Nachmittag am glühend heißen Sandstrand von Kamari zubringen. Sie konnte nicht noch einen vergeblichen Spaziergang am Haus der Dounas vorbei bis zur Schmiede unternehmen. Das war alles so erbärmlich. Genau das war es. Sie musste sich wieder ans Malen machen.
    Sie würde zu den Olivenbäumen am Teich zurückkehren. Von allen Bildern, die sie jemals gemalt hatte, war das vom Olivenbaum ihr Lieblingsbild. Es war ein bisschen verschmiert, hatte ihren Wutanfall aber zum größten Teil überlebt. Heute packte sie einen Hut und einen Badeanzug mit ein. Für alle Fälle. Dass sie dort noch einmal hinging, fand sie sehr tapfer von sich. Es war nicht viel vonnöten, dass sie sich tapfer fand.
    Der Aufstieg erschien ihr noch steiler als vor neun Tagen. Der Übergang von Fels zu Wiese kam ihr noch dramatischer vor. Als der malerische kleine Hain vor ihr auftauchte, spürte sie, wie ihr Kreislauf in Schwung kam und einen zusätzlichen kleinen Kick erhielt. Sie ging haargenau zu der Stelle, an der sie damals gewesen war. Sie konnte förmlich noch die drei Löcher sehen, die ihre Staffelei in den Boden gebohrt hatte. Sorgfältig baute sie ihr Malbrett auf und drückte frische Farbtupfer auf ihre Palette. Sie liebte den Geruch ihrer Farben. Das war alles so schön.
    Sie mischte die genaue Schattierung von Silber, Braun für die Wärme, Grün und Blau - die Blätter des Olivenbaums enthielten mehr Blau, als man sich das vorstellen konnte. In jedem einzelnen Blatt schien sich ein kleines Stück Himmel widerzuspiegeln. Langsam verfiel Lena in den hypnotischen Zustand höchster Konzentration. Das war das sicherste Gefühl, das sie kannte, und sie verharrte gern darin, viel länger als die meisten anderen Menschen. Sie war wie einer von diesen seltsamen Fröschen, die Winterschlaf hielten und deren Herz den ganzen Winter hindurch nicht schlug. Ihr gefiel das so.
    Ein Platschen ertönte. Lena schaute auf und versuchte, ihre Sinne wieder wach zu kriegen. Sie zwinkerte, wollte ihre Augen dazu bringen, drei Dimensionen wieder als drei Dimensionen zu sehen. Noch ein Platschen. Schwamm da jemand im Teich?
    Es gab kaum eine Situation, die Lena so sehr hasste wie die, sich in perfekter Abgeschiedenheit zu wähnen und dann feststellen zu müssen, dass das gar nicht stimmte.
    Sie entfernte sich ein paar Schritte von ihrer Staffelei und lugte um einen Baum, um den Teich zumindest teilweise in den Blick zu bekommen. Sie konnte einen Kopf ausmachen. Den Kopf eines Menschen. Von hinten. Sie war so frustriert, dass sich ihr Kiefer verkrampfte. Das sollte ihr Platz sein. Warum konnten andere Leute nicht einfach wegbleiben?
    Vielleicht hätte sie auf der Stelle gehen sollen. Stattdessen trat sie zwei Schritte vor, damit sie eine bessere Sicht bekam. Die bessere Sicht wandte den Kopf und hatte plötzlich das Gesicht von Kostos. In diesem Augenblick entdeckte er sie, wie sie ihn im flachen Wasser des Teichs anstarrte.
    Diesmal war er nackt und sie angezogen, aber genau wie beim letzten Mal war sie diejenige, die zurückwich und rot wurde, während er ruhig stehen blieb.
    Beim letzten Mal war sie wütend auf ihn gewesen. Diesmal war sie wütend auf sich selbst. Beim letzten Mal hatte sie gedacht, dass er ein eingebildeter, anmaßender Idiot war, aber diesmal wusste sie, dass all das auf sie selbst zutraf. Beim letzten Mal war sie nur auf ihren entblößten Körper fixiert gewesen; diesmal dachte sie an seinen.
    Beim letzten Mal hatte er ihr gar nicht hinterherspioniert. Beim letzten Mal war er ihr gar nicht nachgestiegen. Vermutlich war er genauso erschrocken, sie zu sehen, wie sie erschrocken war, ihn zu sehen.
    Bisher hatte sie geglaubt, er wäre an diesem Platz bei ihr eingedrungen. Jetzt wusste sie, dass sie an seinem Lieblingsplatz eingedrungen war.
    Lena,
    ich hab das Gefühl, dass mir heute eine große Nacht bevorsteht. Ich weiß nicht, was geschehen wird, aber ich habe ja die JEANS, und das ist ein bisschen so, als hätte ich dich und Tib und Carmen, also kann mir nichts Schlimmes passieren.
    Ihr fehlt mir alle so sehr. Jetzt sind es schon fast sieben Wochen. Iss ein Stück spanakapita für mich, ja?
    Bee
     
     
     
    Bridget kroch mit der J EANS und einem Tanktop in ihren Schlafsack. Es gehörte mit zum Zauber der J EANS , dass sie sich in dieser Hitze locker und luftig anfühlte. Bridget nahm an, dass sie bei kälteren Temperaturen kuschelig warm wäre und guten Schutz

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