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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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schönsten Zeit ihres Lebens gemacht. Ihr Vater und ich wissen sehr zu schätzen, was du für sie getan hast.«
    »Ich muss jetzt gehen«, flüsterte Tibby. Ihr Herz würde gleich explodieren. Dann würde sie selbst sterben und dabei wollte sie nicht im Krankenhaus sein.

You can take a road that gets you to the stars.
I can take a road that will see me through.
     
    Nick Drake

Eines Morgens Anfang August verbrachte Lena ihr altvertrautes stummes Frühstück mit Bapi, packte dann ihre Sachen zusammen und erklomm das Kliff bis zum flachen Land hinauf. Sie wollte wieder zu ihrem Olivenhain. Nein. Zu seinem Olivenhain.
    Als sie an dem Platz angelangt war, stellte sie fest, dass sich die Farben seit Juni verändert hatten. Das Gras enthielt jetzt mehr Gelb, es gab andere Blumen. Die Oliven an den Bäumen waren dicker geworden - sie waren jetzt schon Teenager. Der Wind wehte stärker. Ein meltimi, wie ihre Großmutter ihn nannte.
    Vielleicht hatte sie darauf gehofft, ihn hier zu sehen; sie war sich nicht sicher, ob sie nicht vielleicht deshalb gekommen war. Aber das Malen zog ihre Gedanken von allen anderen Dingen ab. Stundenlang mischte sie Farben und malte und besah sich alles aus zusammengekniffenen Augen und malte wieder weiter. Das alles geschah mit höchster Konzentration. Wenn die Sonne heiß herunterbrannte, merkte sie nichts davon. Wenn ihr die Glieder müde wurden, fühlte sie nichts davon.
    Als die Schatten allzu lang wurden, kehrte sie ins normale Leben zurück. Wenn Lena nicht Lena wäre, hätte sie gelächelt. Aber so, wie die Dinge lagen, spürte sie das Lächeln nur.
    Jetzt wusste sie, wofür sie gearbeitet hatte. Sie würde dieses Gemälde, ihr bestes Bild, Kostos schenken.
    Sie glaubte nicht mehr daran, dass sie jemals den Mut aufbringen würde, ihm zu sagen, was sie empfand. Dieses Bild würde ihm, wie sie hoffte, in Lena-Sprache vermitteln, dass sie erkannt hatte, dass das hier seine besondere Stelle war, und dass es ihr Leid tat.
    Tibby meldete sich bei Wallman’s krank. Sie hatte einen Krampf im Fuß. Ihr Augenlid zuckte. Ihr Nasenpiercing hatte sich entzündet. Sie wollte nur noch schlafen.
    Sie wollte nicht zur Arbeit gehen, solange Bailey im Krankenhaus lag. Sie wollte nicht alles vergessen, auch nicht für kurze Zeit, und sich dann wieder daran erinnern müssen, wenn Bailey sie um vier nicht abholen kam. Das Vergessen und Wiedererinnem war das Allerschlimmste.
    Sehnsüchtig schaute sie in Mimis Glaskasten. Mimi war noch verpennter als sonst. Sie hatte noch nicht mal ihr Futter angerührt. Mimi lebte so langsam dahin und doch verlief ihr Lebenszyklus viel schneller als der von Tibby. Wie kam das? Tibby erwartete von ihr, dass sie mit dem Tempo Schritt hielt.
    Tibby trat an den Kasten und klopfte an die Glaswand. Ganz unerwartet packte sie die Enttäuschung, weil Mimi in diesem ganzen Elend selig schlummerte. Sie langte in den Kasten und stupste mit dem Zeigefinger an Mimis weichen Bauch.
    Irgendwas stimmte nicht. Mit Mimi war etwas nicht in Ordnung. Sie war nicht warm. Sie hatte Zimmertemperatur. Panik durchzuckte Tibby und sie langte grob zu. Mimi hing schlaff zwischen Tibbys Händen. Sie rührte sich nicht. »Jetzt komm schon, Mimi«, drängte Tibby sie unter Tränen, so als wollte Mimi mit ihr ein blödes Meerschweinchen-Spiel treiben. »Wach auf.«
    Tibby hielt sie mit einer Hand hoch. Das konnte Mimi nicht ausstehen. Normalerweise fuhr sie dann mit ihren scharfen kleinen Krallen über Tibbys Handgelenk.
    Langsam und zugleich mit blitzartiger Panik dämmerte ihr, dass das nicht mehr Mimi war. Das war Mimis Überbleibsel.
    Irgendwo in ihrem Kopf bildete sich eine Mauer. Eine Mauer, die jede weitere Überlegung, was hier los war, außen vor ließ. Tibbys Gedanken waren auf den kleinen Teil ihres Gehirns beschränkt, der noch übrig war. Dabei handelte es sich eher um Befehle von einem Kontrollturm als um richtige Gedanken.
    Leg Mimi wieder in den Käfig. Nein, nicht. Sie fängt vielleicht an zu stinken. Bring sie in den Garten hinaus.
    Kommt nicht infrage. Tibby begehrte gegen den Kontrollturm auf. Das würde sie nicht tun.
    Ob sie ihre Mutter an der Arbeit anrufen sollte? Ob sie den Tierarzt rufen sollte? Nein, sie wusste, was sie ihr sagen würden.
    Ihr kam ein anderer Einfall. Sie stapfte die Treppe hinunter. Ausnahmsweise einmal war es völlig still im Haus. Ohne mehr als nur das unbedingt Notwendige zu denken, steckte sie Mimi in eine braune Butterbrottüte, faltete sie oben um und kniff

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