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Eine ganz andere Geschichte

Eine ganz andere Geschichte

Titel: Eine ganz andere Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hakan Nesser
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wir ihn in die Rechtsmedizin in Göteborg, wie abgesprochen.«
    »USÖ?«, fragte Backman nach.
    »Universitätskrankenhaus Örebro«, sagte Schwerin.
    »Ach so«, sagte Astor Nilsson. »Jetzt setzen wir uns erst mal und frühstücken.«
    Sie ließen sich am selben Tisch nieder, an dem sie ihr abendliches Bier getrunken hatten. Schweigend wurde in zwei Exemplaren der Nerikes Allehanda geblättert, in der der makabre Fund auf dem Feld vor Kumla wortreich beschrieben wurde – wie auch die Verbindung zu den schon bekannten Morden in Westschweden. Nach ein paar Minuten räusperte sich Kommissar Schwerin vorsichtig.
    »Wie sieht es aus, seid ihr jemandem auf der Spur, oder auf welcher Stufe befinden sich die Ermittlungen jetzt eigentlich?«
    Astor Nilsson hörte auf zu kauen und starrte ihn einen Moment lang an.
    »Es geht langsam voran«, sagte Eva Backman.
    »Ich frage im Hinblick auf die Pressekonferenz«, erklärte Schwerin. »Sie ist für drei Uhr angesetzt. Es scheinen ziemlich viele Leute zu kommen, wäre schön, wenn ihr auch dabei sein könntet.«
    »Selbstverständlich«, sagte Barbarotti. »Inspektorin Backman und ich kümmern uns drum, während Kommissar Nilsson seinen Mittagsschlaf hält.«
    Astor Nilsson lächelte und kaute weiter.
    »Wie ist der heutige Tag ansonsten geplant?«, fragte Backman.
    Schwerin zog ein schwarzes Notizheft heraus. »Vier Mann kümmern sich um die Nachbarn in Hallsberg«, erklärte er. »Sie sind wahrscheinlich schon an Ort und Stelle, wir hoffen, den ersten vorläufigen Bericht von ihnen noch vor der Pressekonferenz zu bekommen. Wir haben ein Meeting um zwei. Dann müssen wir auch mit den Bauern um Örsta gesprochen haben … vielleicht könntet ihr …?«
    »Kein Problem«, sagte Astor Nilsson, »wir klappern die Höfe ab und fragen nach.«
    »Gut. Ja, dann werden wir wahrscheinlich einige Tipps bekommen, die wir beurteilen und bearbeiten müssen. Ich werde versuchen, sie einzuordnen, zusammen mit Ström, äh, den habt ihr ja schon kennen gelernt, und noch einem Inspektor. Ja, so ist es geplant, aber vielleicht habt ihr andere Vorstellungen?«
    »Das klingt ausgezeichnet«, sagte Barbarotti.
    »Prima«, sagte Astor Nilsson.
    Backmans Handy klingelte. Es war Jonnerblad, der fragte, ob er und Tallin nach Örebro kommen sollten. Backman erklärte, dass das nicht nötig sei, und versprach, ihn über die Entwicklung der Ereignisse im Laufe des Tages zu informieren.
    »Dann können wir doch eigentlich gleich mit der Befragung des Bauern anfangen«, sagte Barbarotti. »Ob ihm vielleicht aufgefallen ist, dass das Gras irgendwo runtergetrampelt war … wenn wir wissen, welchen Weg der Mörder ins Feld genommen hat, ist es ja nicht ganz ausgeschlossen, dass wir den einen oder anderen Fußabdruck finden. Öhrnberg muss doch mindestens fünfundsiebzig Kilo gewogen haben, oder?«
    »Was bedeutet, dass der Mörder keine schmächtige kleine Frau war«, sagte Astor Nilsson. »Aber ich glaube, das haben wir schon gewusst, oder?«
    »Gestern Abend sind da ziemlich viele Leute herumgelaufen«, sagte Backman. »Aber wir dürfen natürlich die Möglichkeit nicht ganz ausschließen.«
    »Können wir einen Techniker mit nach Örsta kriegen?«, fragte Barbarotti.
    »Kein Problem«, nickte Schwerin. »Sonst noch was?«
    »Wir werden sehen, was im Laufe der Arbeit so auftaucht«, erklärte Astor Nilsson. »Aber Besprechung ist um zwei Uhr im Polizeirevier, nicht wahr?«
    »Ja, um zwei«, bestätigte Schwerin.
    »Es liegt nicht zufällig ein Uhrenladen in der Nähe des Hotels?«, fragte Gunnar Barbarotti. »Ich muss mir eine Uhr kaufen.«
    »Schräg gegenüber«, sagte Schwerin. »Aber die öffnen nicht vor zehn.«
    »Na gut«, sagte Barbarotti. »Das kann noch warten.«
    30
    K ommissar Schwerin leitete die Besprechung damit ein, dass er fragte, ob einer der Anwesenden zufällig das Buch des finnischen Autors Mika Waltari gelesen habe, Sinuhe, der Ägypter.
    Das hatte niemand. Schwerin erzählte dann, dass das Buch unter anderem von einem ägyptischen Gehirnchirurgen handele, der mehr als
    1.000 Jahre vor Christus gelebt hatte – und wie man damals die Dinge sah. Beispielsweise Schädeloperationen. Wenn alles korrekt verlaufen war und getan wurde, was getan werden musste, dann wurde die Operation als gelungen angesehen. Auch wenn der Patient starb. Der Kommissar wollte die Polizeieinsätze vom Morgen und Vormittag damit vergleichen. Alles war genau nach Plan verlaufen, und jeder hatte sein Bestes getan,

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