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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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fühlte sie sich begehrenswerter als jede Kurtisane. Langsam zog er ihren Finger aus seinem Mund. »Und?«
    »Ich dachte, heute Nacht sollte ich dich quälen.«
    »Sicher würde es viel größeren Spaß machen, wenn wir einander quälen.« Er zupfte eine Nadel aus ihrem Haar und glättete die befreite Strähne. »Du hast wunderschönes Haar.«
    »Mit deiner Schmeichelei wirst du alles erreichen.«
    »Und ich will alles erforschen. Deshalb habe ich mich rasiert.«
    Leise lachte sie. »Da habe ich eine bessere Idee.«
    Sein Blick schweifte von ihrem Haar zu ihrem Gesicht. »Ich bin gespannt.«
    Nach einem nervösen Atemzug nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. »Wie wäre es, wenn ich dich verführe?«

16
    »Dafür würdest du nur fünf Sekunden brauchen – inklusive der vier Sekunden, die ich benötige, um deine Röcke hochzuziehen.« Mit sichtlichem Vergnügen streichelte er ihr Haar. Nicht nur vor Begierde zitterte Diana. Sie empfand noch etwas anderes, was sie sich nicht eingestehen durfte.
    Über Ashcroft gebeugt, schob sie eine Hand unter seinen starken Nacken. »Weißt du, ich stand nicht unvorbereitet auf deiner Schwelle. Bevor ich nach London fuhr, las ich einige aufschlussreiche Bücher.«
    »Tatsächlich?« Neugier erhellte seine Augen. Aber in seinem Blick las sie immer noch das Leid des ungeliebten kleinen Jungen, das sie fast zu Tränen rührte. Auf so traurige, bösartige Weise hatte sie sich in Ashcroft geirrt. Sein Leben war nicht leicht und oberflächlich gewesen, obwohl er – um seines Stolzes willen – diesen Eindruck zu erwecken suchte. Kein Wunder, dass er sich im Parlament für die Schutzlosen einsetzte.
    »Oh ja. Allerdings besitze ich nur theoretische Kenntnisse. Nun möchte ich mir praktische Fähigkeiten aneignen und die Resultate meiner Forschung in der realen Welt erproben.«
    »Keinesfalls will ich deiner Ausbildung im Wege stehen«, beteuerte er lächelnd.
    »Dass du so denken würdest, dachte ich mir.« Es fiel ihr schwer, leichthin zu sprechen, während sie ihn umarmen, seine gefühllose Familie verfluchen und ihn für seine Qualen entschädigen wollte.
    »Also wirst du mich herumkommandieren.«
    »Nur was dir gefällt soll geschehen.« Es drängte sie, etwas für ihn zu tun, was nicht mit ihrem hinterlistigen Plan zusammenhing, sie wollte dem Mann, der ihr so viel gab und den sie so niederträchtig betrog, aus freien Stücken beschenken.
    Immer noch lächelnd, lag er da und musterte Diana. Sie stieg aus dem breiten Bett und umrundete das reich geschnitzte Fußende. Interessiert verfolgte er jede einzelne ihrer Bewegungen. »Noch immer hast du zu viel an«, bemerkte er in einem prosaischen Ton, der einen erregenden Kontrast zum Feuer in seinen Augen bildete.
    »Wer erteilt hier die Befehle?«, fragte sie und berührte die silberne Schließe ihres voluminösen schwarzen Umhangs.
    Herausfordernd hob er eine Braue. »Da du nur über theoretische Kenntnisse verfügst, war ich mir nicht sicher, ob du weißt, wie du anfangen sollst.«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Sicher schaffe ich es auch allein.«
    »Allein? Ganz bestimmt nicht!«
    Lachend verdrehte sie die Augen. Wenn die Affäre vorbei war, würde sie das Gelächter sicher genauso vermissen wie die Leidenschaft. Dann erinnerte sie sich an den Geschmack seines Mundes, die salzige Hitze seiner Zunge, seine Kraft beim Liebesakt. Vielleicht nicht ganz so sehr … Voller Bewunderung betrachtete sie seinen wohlgeformten Köper, die schönen Hände, die entspannt auf den weißen Laken ruhten.
    Er stöhnte und schloss die Lider. Als er sie wieder hob, glänzten Smaragde zwischen dichten schwarzen Wimpern. »Was du auch vorhast, tu es bald, oder ich bin nicht mehr verantwortlich für meine Aktivitäten.«
    »Wenn du dich zu ungebärdig benimmst, werde ich dich fesseln.«
    Da glitzerte sein Blick noch heller. »Aufschlussreiche Bücher, also wirklich! Wo findet eine ehrbare Witwe so eine Literatur?«
    Nur flüchtig verdunkelte Lord Burnleys Gespenst ihre Welt. Nein, an diesen bösen alten Mann wollte sie jetzt nicht denken, während sie ihren Liebhaber erfreuen würde. »Die hat mir der Storch gebracht«, scherzte sie. »Soll ich dich fesseln?«
    »Nur, wenn dabei was Angenehmes herauskommt.« In ihrer Fantasie erschien eine lockende Vision – Ashcroft hilflos auf dem Bett, die Handgelenke und Fußknöchel an die Pfosten gebunden. Was für eine Schande! Nur ein paar Wochen in der dekadenten Hauptstadt, und sie war völlig verdorben. Aber das

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