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Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Titel: Eine Geschichte von Liebe und Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hislop
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fragte sie enttäuscht. »Du bist doch gerade erst gekommen. Und der Krieg ist vorbei.«
    Â»Ach, mana mou , du weißt, dass das nicht stimmt«, antwortete er sanft. »Der Krieg ist alles andere als vorbei.«
    Â»Soweit es deinen Vater anbelangt, ist er es.«
    Â»Nun, da könnten wir verschiedener Meinung sein. Der Kampf geht weiter. Tausende von uns haben nicht aufgegeben. Die Deutschen und Italiener sind immer noch unsere Feinde, und solange sie auf unserem Boden stehen, bekämpfen wir sie.«
    Olga sah ihren Sohn mit einer Mischung aus Liebe und offener Bestürzung an. Er war zu ihr heimgekommen und sollte ihr gleich wieder genommen werden.
    Â»Und wer ist ›wir‹?«, fragte Olga.
    Â»Die ELAS «, antwortete er.
    Â»Die ELAS ?«, wiederholte sie flüsternd. »Du hast dich den Kommunisten angeschlossen?«
    Â»Ich habe mich der Organisation angeschlossen, die die Deutschen bekämpft«, antwortete er abwehrend.
    Â»Oh«, sagte sie und wurde blass.
    Â»Wir kämpfen für Menschen, die sich selbst nicht verteidigen können, Mutter«, fuhr er fort.
    Dann sah sie im Augenwinkel, dass sich etwas bewegte, obwohl keiner von beiden den Luftzug bemerkt hatte, als die Tür aufging.
    Â»Konstantinos!«, rief sie aus, überrascht über seine frühe Rückkehr. »Sieh nur! Sieh nur, wer heimgekommen ist!«
    Dimitri stand auf, und Vater und Sohn sahen sich an. Dimitri ergriff als Erster das Wort.
    Â»Ich bin zurück.« Etwas anderes fiel ihm nicht ein.
    Konstantinos räusperte sich. Die Spannung war mit Händen zu greifen. Dimitri spürte die unterdrückte Wut seines Vaters. Trotz seiner langen Abwesenheit schien sich nichts verändert zu haben.
    Â»Ja, das sehe ich. Und wo bist du gewesen?«
    Komninos hörte sich an, als fragte er jemanden, der nur ein paar Tage fort gewesen war. Aber Dimitri war genau vierundachtzig Wochen und vier Tage fort gewesen. Olga hatte mitgezählt.
    Â»Hauptsächlich in den Bergen«, antwortete Dimitri ehrlich.
    Â»Wir haben dich bereits vor einigen Monaten zurückerwartet … der Krieg war letzten April vorbei«, sagte Konstantinos schneidend. »Du hättest uns wenigstens wissen lassen können, wo du bist.«
    Â»Ich habe Mutter gerade erklärt, dass ich nicht schreiben konnte«, erwiderte Dimitri zu seiner Verteidigung.
    Â»Und was genau hast du in den Bergen getan?«
    Die Fragen seines Vaters waren bohrend, aber zugleich vollkommen unaufrichtig. Olga hatte bereits begriffen, dass ihr Mann schon viel länger im Raum gewesen war, als sie und ihr Sohn gedacht hatten.
    Dimitri blickte zu Boden. Er sah seine staubigen Stiefel, deren Leder aufgeplatzt war, sodass fast seine Zehen zum Vorschein kamen. Sie hatten ihn unzählige Kilometer weit getragen. Sein Blick schweifte zu den makellosen Halbschuhen seines Vaters, die so stark glänzten, dass sich das Teppichmuster darin spiegelte.
    Er war stolz auf die Monate, die er aufseiten der ELAS gekämpft hatte.
    Â»Olga, würdest du uns jetzt bitte allein lassen.«
    Dimitri hatte viele Nächte halb erfroren in Berghöhlen zugebracht, aber nichts erschien ihm so eisig wie die Stimme seines Vaters in diesem Moment.
    Sie ließ auch Olgas Herz erstarren. Sie verließ den Raum, zog sich in ihr Schlafzimmer zurück und hatte schreckliche Angst um ihren Sohn.
    Dimitri blieb stehen. Er war inzwischen längst genauso groß wie sein Vater, und heute Abend wollte er ihm in die Augen sehen. Innerlich tadelte er sich wegen seiner Furcht. Nach allem, was er während seiner Zeit als Soldat durchgemacht hatte, war es absurd, dass er zitterte. Dennoch hämmerte sein Herz, als wollte es aus seiner Brust springen.
    Sobald Olga draußen war, ergriff Konstantinos wieder das Wort.
    Â»Du bist eine Schande für diese Familie«, sagte er ruhig. »Ich habe gehört, was du deiner Mutter erzählt hast. Wenn ich mit dem, was ich zu sagen habe, fertig bin, verlässt du dieses Haus. Und solange du für die ELAS kämpfst, kommst du auch nicht wieder zurück. Niemand mit solchen Ansichten hat das Recht, mein Sohn zu sein. Niemandem mit solchen Ansichten ist erlaubt, sich in diesen vier Wänden aufzuhalten. Du verschwindest aus diesem Raum und aus diesem Haus. Es ist mir egal, wohin du gehst, aber verschwinde aus dieser Stadt.«
    Konstantinos’ Stimme wurde immer lauter. Dimitri starrte ihn nur an. Es gab

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