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Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Titel: Eine Geschichte von Liebe und Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hislop
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nicht durchführbar zu sein.
    Dennoch wurden die Wahlen abgehalten, und die Linke verzichtete auf jegliche Protestdemonstrationen, um ihre Missbilligung auszudrücken. Internationale Beobachter bestätigten, dass die Wahlen frei und fair abgelaufen seien, und es kam zum vorhersehbaren Sieg für die Rechte. Im September fand die Volksbefragung über die Monarchie statt und wurde von den Monarchisten mit einem überwältigenden Stimmenanteil von achtundsechzig Prozent gewonnen.
    Konstantinos Komninos war außer sich vor Freude.
    Â»Jetzt haben die Bürger gezeigt, was sie wollen! Zwei Mal! Eines wissen wir jetzt ganz genau – die Bevölkerung will lieber einen König, als dass ein Kommunist das Land regiert! Vielleicht gelingt es uns jetzt, Griechenland wieder auf die Beine zu bringen.«
    Â»Das Volk hat gesprochen!«, sagte der aufgeblasene Grigoris Gourgouris, der an diesem Abend in der Nikistraße zu Gast war.
    Die Männer haben gewählt, dachte Olga und fragte sich, ob das Ergebnis anders gewesen wäre, wenn auch die Frauen das Wahlrecht gehabt hätten.
    Sie sah sich unter den Damen am Tisch um und überlegte, ob ihnen ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen. Die meisten trugen eine Maske gespielten Interesses zur Schau. Genau wie Olga hatten sie gelernt, wann sie nicken, Laute der Zustimmung von sich geben oder stillschweigendes Einverständnis signalisieren mussten. Und zwar immer in absolutem Gleichklang, wie die zweiten Violinen eines Orchesters. Ihre Rollen waren eindeutig definiert. Sie hatten Ehefrauen und Mütter und ansonsten herausgeputzte Anhängsel ihrer Männer zu sein.
    Um sie herum ging die Konversation weiter.
    Â»Also sollten wir jetzt in der Lage sein, ein paar Fortschritte zu machen«, sagte Gourgouris. »Meiner Meinung nach hat das Land genug Krieg gesehen. Aber bestimmt nicht genügend schöne Kleider!«
    Lachen schallte durch den Raum, aber die Person, die so laut wieherte, dass ihr die Tränen über die Speckfalten im Gesicht liefen, war Grigoris selbst.
    Doch die Lage beruhigte sich nicht. Aufgrund des Wahlergebnisses und des Plebiszits kam die kommunistische Partei zu der Entscheidung, dass der bewaffnete Kampf der einzige Weg sei, ihre Ziele durchzusetzen. Und im Oktober 1946 verkündete sie die Bildung der Demokratischen Armee.
    Â»Siehst du?«, sagte Konstantinos Komninos wütend zu Olga. »Die Kommunisten lassen nicht locker, bis sie die Macht an sich gerissen haben. Möchtest du von Moskau regiert werden? Was glaubst du, was dann mit meinem Geschäft passiert? Es kommt unter staatliche Kontrolle. Wir würden alles verlieren. Absolut alles.«
    Â»Vielleicht wollen diese Leute einfach nur den König nicht zurückhaben«, erwiderte Olga, wohl wissend, dass ihr Mann gar nicht zuhörte.
    Â»Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr, was das für Leute sind!«, schrie er. »Du kannst nicht mehr so tun, als wären das Linksliberale, Olga! Das sind sowjethörige Kommunisten! Bist du zu blind, das zu sehen?«
    Er schrie Olga zwar an, aber sie sah die Angst in seinen Augen. Und sie war so sehr daran gewöhnt, wegen ihrer vermeintlichen Dummheit beschimpft zu werden, dass seine Beleidigungen an ihr abprallten.
    Im Lauf der Woche schürten Gerüchte weiter die Angst, als gemunkelt wurde, dass die Führung der Demokratischen Armee alle Guerilla-Einheiten zusammenschließen und eine Rekrutierungskampagne durchführen wolle, um ihre Schlagkraft zu erhöhen.
    Jetzt stand für Komninos zweifelsfrei fest: Wer gegen die Regierung kämpfte, tat dies unter der roten Sowjetflagge. Sein Sohn führte jetzt die Befehle eines kommunistischen Generals aus.
    Wohin er auch ging, überall glaubte er die gleichen spöttischen Bemerkungen zu hören: »Komninos … Komninist … Ko-mmu-nist …« So zischte und flüsterte es in seinem Kopf.
    Die Leute schienen ihn anders anzusehen, hinter seinem Rücken zu flüstern, und wenn er spätabends heimging, hörte er die Prostituierten in ihren Hauseingängen murmeln: »Da geht er wieder, dieser Konstantinos Kommunistos!«
    Diese Zwangsvorstellungen ließen ihn nicht mehr los und verfolgten ihn bis in seine Träume. Nacht für Nacht wachte er schweißgebadet auf.
    Die Mischung aus Angst und Wut auf seinen Sohn hielt ihn wie ein Dämon in seinen Krallen. Er fühlte sich gebrandmarkt und verachtet, Gegenstand

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