Eine gewagte Affaere
Ihr Zimmer zeigen. Allerdings ist das Bett leider noch nicht gemacht, da ich keine weiteren Gäste erwartet hatte." Mrs. Harriman warf ihrem Schwager einen missbilligenden Blick zu.
"Es tut mir Leid, Mrs. Harriman. Ich möchte Ihnen keinesfalls zur Last fallen. Ich kann mein Bett natürlich selbst beziehen", sagte Regan schnell. Sir Frank schien seine Schwägerin zwar von seiner Idee überzeugt zu haben, aber trotzdem ließ ihn Mrs. Harriman ihren Unwillen spüren.
Sie lächelte Regan plötzlich herzlich an. "Jetzt habe ich Sie verletzt, Regan. Verzeihen Sie mir, aber ich konnte mir diesen Seitenhieb einfach nicht verkneifen. Frank hat Sie mit seinem Plan sicher ebenso überrascht wie mich. Er bezeichnet meine Seite der Familie zwar gern als herrschsüchtig, schießt aber dabei selbst den Vogel ab."
"Ach, Unsinn", meinte Sir Frank grimmig.
"Außerdem finde ich, dass wir uns duzen sollten", fuhr Hazel fort. "Wir werden in den kommenden Wochen eng zusammenarbeiten. Ich gebe es zwar nur ungern zu, könnte aber wirklich etwas Hilfe gebrauchen. Ich bin ausgerechnet Linkshänderin und müsste eigentlich noch unzählige Briefe und Listen schreiben. Und Carolyn ist im Augenblick so mit sich selbst beschäftigt, dass sie sich kaum auf etwas konzentrieren kann ..."
Regan fühlte sich durch Hazels Geständnis sehr erleichtert.
Wenigstens brauchte sie jetzt nicht zu fürchten, von ihrer Gastgeberin nur geduldet zu werden.
"Geh doch jetzt mit Alice hinauf, Regan", schlug Hazel vor.
"Später kann sie dir dann das Haus zeigen, damit du dich zurechtfindest. Ich sorge inzwischen dafür, dass das Abendessen für zwei weitere Personen reicht. Ich glaube, Alice wollte einen gefüllten Lachs zubereiten."
Du meine Güte, dachte Regan, werde ich Adam etwa beim Abendessen begegnen?
"Du sagtest, du würdest keine weiteren Gäste erwarten. Heißt das, es sind schon welche im Haus?" fragte sie besorgt.
Hazel schüttelte den Kopf. "Nein. Carolyn ist natürlich hier, fährt aber hin und wieder nach Auckland in ihre Wohnung zurück. Ich meinte, dass wir heute Abend einige Freunde aus der Umgebung eingeladen haben, denen ich dich dann auch gleich vorstellen kann. Joshua wohnt unten in Palm Court, kommt aber natürlich oft vorbei, um Carolyn zu sehen. Das gilt auch für Joshuas Bruder Christopher."
Als sie allein in ihrem Zimmer war, fragte sich Regan, warum Hazel Joshuas Bruder nur so flüchtig erwähnt und sofort das Thema gewechselt hatte. War Christopher ein schwarzes Schaf? Oder handelte es sich bei ihm etwa um Adam?
Als Alice sie durchs Haus führte, begegnete Regan Adam zu ihrer Erleichterung nicht, und das Abendessen nahm sie allein mit den Harrimans ein. Sie lernte Carolyn kennen, die sehr sympathisch war, aber merklich nervös wurde, als sie den Grund für ihren, Regans Besuch erfuhr. Carolyn wirkte sehr jung für ihre zweiundzwanzig Jahre und schien sehr dickköpfig zu sein.
Sie war schlank, hatte blondes Haar und goldbraune Augen, die nervös glänzten, als sie von Joshua sprach, den sie "Jay" nannte.
Als Regan später den Salon betrat, in dem die Party stattfand, war sie fest entschlossen, jede peinliche Situation zu meistern.
Ihre Begegnung mit Adam war zwar unangenehm, aber keine Katastrophe gewesen. Andere Frauen begegneten sicher ständig ihren ehemaligen Liebhabern bei gesellschaftlichen Ereignissen und überlebten es. Außerdem war Adam ein sehr beherrschter Mann, der sicher keine Szene in aller Öffentlichkeit provozieren würde.
Hazel stellte Regan einigen Gästen vor, die sie sehr freundlich aufnahmen. Nach einer Weile fühlte Regan sich entspannt genug, um sich ein Glas alkoholfreien Punsch zu nehmen und sich allein unter die Gäste zu mischen. Sie trug einen schlichten schwarzen Rock und ein weißes Top und wirkte darin wesentlich unauffälliger als die anderen Frauen.
"Hallo, Süße! Du bist auf jeden Fall neu hier." Ein attraktiver dunkelhaariger Mann mit faszinierenden blauen Augen lächelte sie bewundernd an und ging neben ihr her. "Du kannst keine Freundin von Caro sein, sonst wären wir uns schon begegnet."
"Ich heiße Regan Frances und bin ein Gast des Hauses." So hatte Hazel sie vorhin bezeichnet.
"Wie schön! Ich bin Chris."
Regan war auf dem Weg zum Wintergarten, blieb aber plötzlich stehen. "Christopher Wade?"
Er lehnte sich an den Türrahmen und zog erstaunt die Augenbrauen hoch. "Offenbar ist mir mein Ruf vorausgeeilt.
Was hast du über mich gehört? Wie intelligent ich bin? Wie
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