Eine gewagte Affaere
Freizeit in unserem Büro in Palm Cove arbeiten. Damit ist dann alles in Ordnung."
Sie hoffte es. "Wir sind zu Hause!" rief Sir Frank.
Sie hatten eine Straßengabelung erreicht. Ein Weg führte zum Parkplatz der Anlage, der andere durch ein Tor, über dem ein großes Messingschild mit der Aufschrift Palm Cove und dem Firmenlogo angebracht war, das in der Abendsonne glänzte.
"Beeindruckend, stimmt's? Michael hat dich sicher nie mitgenommen."
Regan schüttelte den Kopf. "Nein, aber ich habe die Broschüren gesehen." Michael hatte sie sorgfältig von allem fern gehalten, das mit seiner Arbeit in Palm Cove zusammenhing.
Auf der anderen Seite des Tors führten breite, von Palmen gesäumte Straßen an halb fertigen palastartig anmutenden Häusern vorbei. Einige Teile der Anlage waren aber auch schon fertig gestellt, der Club mit dem Golfplatz und der riesige Apartmentkomplex, der sich direkt am Yachthafen befand.
Regan wusste von den Fotos, dass einige der Apartments über einen eigenen Bootssteg verfügten, so dass die passionierten Segler aus ihren luxuriösen Wohnzimmern direkt auf ihre Yachten gehen konnten.
Regan bog in einen kleinen Privatweg ein. Sir Franks Grundstück wurde durch alten Baumbestand vollständig von der Anlage abgeschirmt. Als sie am Ende der Straße angelangt waren, konnte man das Haus sehen. Es war eine weitläufige, zweistöckige weiße Villa mit Meerblick, die noch aus längst vergangenen Zeiten stammte. Auf dem großen Grundstück gab es sowohl gepflegte Gartenanlagen als auch natürlich wuchernde Wildpflanzen. Vor dem Haus hatte man geschwungene Beete angelegt, auf denen die letzten Rosen des Spätsommers blühten.
Regan fuhr ums Haus herum zu einer großen Garage, die aussah, als wäre sie aus den ehemaligen Pferdeställen entstanden.
Sie stieg aus dem Wagen und streckte sich. Als sie ihr Gepäck aus dem Kofferraum holen wollte, winkte Sir Frank ab.
"Beatson wird ausladen und den Wagen parken. Steve ist unser Verwalter und Mann für alle Fälle."
Regan blickte starr auf einen Punkt hinter dem Haus.
"Befindet sich die Terrasse dort wirklich auf einer Insel?"
Sir Frank lächelte über ihren verblüfften Gesichtsausdruck.
"Das war Hazels Idee. Ich musste den See von Bulldozern ausheben lassen und einen Bach umleiten, damit er den See speist." Er blinzelte vergnügt. "Ich gehe jetzt hinein und kündige dich an. Mach doch inzwischen einen Spaziergang durch den Garten."
Da sie lieber nicht dabei sein wollte, wenn er die "gute Nachricht" verkündete, nahm sie seinen Vorschlag gern an.
Der kleine See war ein Wunderwerk der Ingenieurskunst.
Regan betrat den Steg, an dem zwei kleine Motorboote vertäut waren, und blickte hinaus auf die Sonnenterrasse.
Schließlich wurde es ihr aber zu heiß in der prallen Sonne, so dass sie über den gepflegten Rasen ging, um sich im Schatten der alten Bäume auf der anderen Seite des Gartens abzukühlen.
Hier wuchsen Wildblumen und Gartensträucher nebeneinander.
Sie pflückte gedankenverloren ein großes, glänzendes Blatt von einem Strauch und blickte dann zum Haus hinüber.
Hinter einem Fenster im Erdgeschoss schien sich etwas zu bewegen. Regan konnte die Umrisse eines Mannes ausmachen, der offenbar telefonierte und dabei unruhig auf und ab lief. Da sie etwa hundert Meter entfernt war, sah sie zunächst nur, dass der Mann groß und dunkelhaarig war und einen Anzug trug.
Doch dann blieb er plötzlich am offenen Fenster stehen und blickte von den Papieren auf, die er in der Hand hielt. In dem Moment erkannte sie ihn.
Das Blut schien ihr vor Schreck in den Adern zu gefrieren.
Adam!
Regan ließ das Blatt fallen und schlug sich die Hand vor den Mund.
Adam bemerkte sie im selben Augenblick, und sie blickten einander starr an.
Selbst aus der Entfernung konnte Regan seine Körpersprache deuten. Adam richtete sich überrascht auf und beugte sich vor.
Dann ging er näher zum Fenster, und sie zog sich schnell tiefer ins Gebüsch zurück. Sie hoffte, dass er sich nicht an sie erinnern würde. Sie trug einen Sommerrock, eine Bluse mit kurzen Ärmeln und flache Schuhe und sah im Augenblick sicher nicht wie die elegante, verführerische Eve aus, mit der er eine Nacht verbracht hatte.
Adam hielt noch immer den Telefonhörer am Ohr, lehnte sich aber plötzlich aus dem Fenster und rief: "He, Sie!"
Regan zuckte zusammen and flüchtete noch ein wenig weiter.
Das konnte doch nur ein Albtraum sein.
"Warten Sie!" Adam ließ den Hörer fallen und begann,
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