Eine Hand voll Asche
gesüßten Tee, bitte«, sagte ich. Ich sprach laut, denn die Sprechanlage schien nicht richtig zu funktionieren.
»Krkrk Tee?«
»Gesüßten Tee«, sagte ich laut. »Haben Sie gesüßten Tee?«
»Krkrkrk Tee?«
»Gesüßten Tee!«, schrie ich. »Gesüßten Tee! Wenn Sie keinen gesüßten Tee haben, dann nehme ich auch normalen Tee!«
»Krkrkrk Tee … was?«
»Das ist alles!«, brüllte ich. »Nur einen Whopper und Tee!«
Ein junger Mann, der, einen Rucksack über einer Schulter, das Restaurant betrat, warf mir einen seltsamen Blick zu und machte einen weiten Bogen um mich.
»Sie haben … krkrkrk und … krkrk bestellt, das macht zusammen …. krkrk … Fenster.«
In dem Augenblick, da ich vom Mikrofon wegtrat, sah ich, dass darunter ein Display war. Darauf stand, »Whopper, gesüßter Tee, 3,87 Dollar«. Anscheinend war ich nicht der Einzige, der Probleme mit der Sprechanlage hatte. Witzig, dachte ich. Statt das Mikrofon und den Lautsprecher zu reparieren, installieren sie lieber eine neue technische Spielerei. Ich fuhr um das Gebäude zum Drive-in-Schalter und zog unterwegs meine Geldbörse aus der Gesäßtasche, um einen Fünf-Dollar-Schein herauszuholen.
Ich wartete mehrere Minuten, doch das Fenster blieb fest verschlossen. Ich drückte kurz auf die Hupe. Immer noch nichts. Hinter mir dröhnte eine weitere Hupe, lauter und länger als mein höfliches kurzes Tuten. Ich schaute in den Rückspiegel und sah, dass hinter Cashs Wagen noch zwei weitere Fahrzeuge standen. Jetzt hupten beide mich an. Frustriert beschloss ich, auf den Whopper zu verzichten, und gab Gas. Plötzlich schob sich ein Arm aus einem Fenster – einem zweiten Drive-In-Schalter, den ich nicht bemerkt hatte – und winkte hektisch. Ich hätte die Hand beinahe mit meine Außenspiegel abgetrennt.
Eine freundliche junge Frau, wahrscheinlich Studentin an der University of Knoxville, öffnete das Fenster und lächelte. »Ich wollte gerade einen Suchtrupp nach Ihnen ausschicken«, sagte sie strahlend. »Ihre Bestellung macht drei Dollar siebenundachtzig Cent.« Ich hielt ihr den Fünfer hin. Sie suchte das Wechselgeld zusammen und reichte mir dann eine weiße Papiertüte und einen schweren Becher. »Guten Appetit«, sagte sie.
»Danke … krkrkrk … muh«, sagte ich und gab mir große Mühe, den kaputten Lautsprecher zu imitieren.
Sie sah mich verdutzt an, vielleicht sogar ein wenig nervös. Das Fenster wurde zugeknallt.
Ich hatte den Whopper eigentlich aufsparen wollen, bis Cash und ich auf der Farm des landwirtschaftlichen Instituts waren, doch der Duft nach gegrilltem Fleisch stieg verführerisch aus der Tüte auf. Ich hielt so lange aus, wie ich konnte, was nicht lange war – gerade so lange, um vom Strip wieder auf den Neyland Drive zu fahren. Mit dem linken Knie lenkte ich den Wagen um die leichten Kurven, fischte den Burger heraus und faltete das Einwickelpapier so weit zurück, dass der halbe Burger rausschaute. Trotz allem, was Jeff mir über die karzinogene Chemie des Grillens über offenem Feuer erzählt hatte – vielleicht aber auch gerade deswegen –, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Machte das Wissen, dass der Whopper unter den Streifen vom Grill eine dunkle Seite hatte, ihn noch verlockender? Ich hatte mich noch nie besonders für verbotenen Sex begeistern können, aber ich wusste, dass manche es konnten, und jetzt überlegte ich, ob diese Erfahrung hier den Erfahrungen dieser Menschen glich. Vielleicht , dachte ich und sog gierig den Duft ein, ist das der süße Duft der verbotenen Frucht . Brockton , du bist ein verwegener Teufelskerl . Der Wagen brach aus, weil mein Knie vom Lenkrad abgerutscht war, und ich griff mit der rechten Hand rasch nach dem Steuer. Siehst du? Sobald ich wieder geradeaus fuhr, hob ich den Burger mit der linken Hand an den Mund und biss hinein. » Mhmmm «, stöhnte ich, als ein sinfonischer Akkord aus heißem Fett, rauchigem Fleisch, Mayonnaise, Ketchup, Essiggurke, Zwiebel und Karzinogenen in meinem Mund den Höhepunkt erreichte.
Zufrieden kauend fuhr ich mit Cash im Schlepptau die Auffahrt zum James White Parkway hinauf, die Abfahrt zum Riverside Drive hinunter und dann über den Riverside Drive zu der Farm des landwirtschaftlichen Instituts oberhalb des Zusammenflusses. Als wir an der Scheune und dem Geräteschuppen vorüberkamen, fiel mir auf, dass der Tankwagen eine neue Windschutzscheibe hatte, doch die tiefe Delle in der Motorhaube war noch drin. Andererseits waren die Kotflügel
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