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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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machte sie weiter, bis ihre Arme schmerzten und ihr Körper in Schweiß gebadet war, ihr Atem in kurzen, heftigen Stößen ging. Schließlich, als nichts mehr heil war, stand sie in der Mitte des Raumes, ihre Schuhe knirschten auf zerbrochenem Glas, und sie strich sich eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn. Sie betrachtete ihr Werk. Die reizende Mrs Stirling, die gutmütige Mrs Stirling. Ausgeglichen, ruhig, zerstampft. Ihr Feuer gelöscht.
    Jennifer Stirling ließ den Schläger fallen. Dann wischte sie sich die Hände am Rock ab, zupfte eine kleine Glasscherbe heraus, die sie ordentlich auf den Boden warf, verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Mrs Cordoza saß mit Esmé in der Küche, als Jennifer verkündete, sie würden wieder nach draußen gehen. »Will die Kleine denn nichts essen? Sie wird Hunger haben.«
    »Ich will nicht raus«, ließ Esmé sich vernehmen.
    »Es dauert nicht lange, Schatz«, sagte Jennifer kühl. »Mrs Cordoza, Sie können den Rest des Tages freinehmen.«
    »Aber ich …«
    »Wirklich. Es ist am besten so.«
    Sie nahm ihre Tochter auf den Arm, den Koffer, den sie gerade gepackt hatte, in die Hand, die Süßigkeiten in der braunen Papiertüte, ohne die Sprachlosigkeit der Haushälterin zu beachten. Dann war sie vor der Tür, ging die Stufen hinunter und rief ein Taxi.
    Sie erblickte ihn schon beim Öffnen der Flügeltür. Er stand vor seinem Büro und sprach mit einer jungen Frau. Sie vernahm eine Begrüßung, ihre eigene, bedächtige Antwort, und war ein wenig überrascht, dass sie zu einem so normalen Austausch fähig war.
    »Ist die groß geworden!«
    Jennifer schaute auf ihre Tochter hinab, die über ihre Perlenkette strich, dann auf die Frau, die gesprochen hatte. »Sie sind Sandra, nicht wahr?«, fragte sie.
    »Ja, Mrs Stirling.«
    »Würde es Ihnen sehr viel ausmachen, Esmé ein bisschen auf ihrer Schreibmaschine spielen zu lassen, während ich kurz zu meinem Mann reinschaue?«
    Esmé war begeistert, dass man sie an die Tastatur ließ, gehätschelt und getätschelt von den Frauen, die sie sogleich umschwärmten, hocherfreut über eine legitime Ablenkung von der Arbeit. Dann strich Jennifer sich die Haare aus dem Gesicht und ging zu seinem Büro. Sie betrat das Vorzimmer, in dem er stand.
    »Jennifer«, er zog eine Augenbraue hoch. »Ich habe nicht mit dir gerechnet.
    »Hast du kurz Zeit?«, fragte sie.
    »Ich muss um fünf Uhr weg.«
    »So lange wird es nicht dauern.«
    Er geleitete sie in sein Büro, schloss die Tür hinter sich und bedeutete ihr, sich auf den Stuhl zu setzen. Er schien etwas gereizt, als sie sich weigerte, und sank schwer in seinen Ledersessel. »Und?«
    »Was habe ich getan, dass du mich so sehr hasst?«
    »Wie bitte?«
    »Ich weiß von dem Brief.«
    »Von welchem Brief?«
    »Den du vor vier Jahren beim Postfach abgefangen hast.«
    »Oh, der«, sagte er wegwerfend. Er setzte eine Miene auf, als hätte man ihn daran erinnert, dass er vergessen hatte, etwas vom Lebensmittelhändler abzuholen.
    »Du hast es gewusst, und du hast mich glauben lassen, er sei tot. Du hast mich glauben lassen, ich sei dafür verantwortlich. «
    »Ich dachte, er wäre wahrscheinlich tot. Das alles ist doch Geschichte. Ich sehe keinen Grund, es wieder ans Tageslicht zu zerren.« Er beugte sich vor und zog eine Zigarre aus der Silberkiste auf dem Schreibtisch.
    Kurz fiel ihr die gravierte in seinem Arbeitszimmer ein, auf der Glasscherben glitzerten. »Der Grund dafür ist, Laurence, dass du mich Tag für Tag bestraft und zugelassen hast, dass ich mich selbst strafte. Was habe ich getan, womit habe ich das verdient?«
    Er warf ein Streichholz in den Aschenbecher. »Du weißt sehr wohl, was du getan hast.«
    »Du hast mich in dem Glauben gelassen, ich hätte ihn umgebracht. «
    »Ich hatte nichts damit zu tun, was du geglaubt hast. Jedenfalls ist es Geschichte, wie gesagt. Ich sehe wirklich nicht ein, warum …«
    »Es ist nicht Geschichte. Weil er wieder da ist.«
    Das ließ ihn aufhorchen. Sie hatte eine leise Ahnung, dass die Sekretärin draußen an der Tür lauschen könnte, sprach also mit gesenkter Stimme. »Richtig. Und ich verlasse dich und gehe zu ihm, Esmé natürlich auch.«
    »Sei nicht albern.«
    »Das ist mein Ernst.«
    »Jennifer, kein Gericht im ganzen Land würde ein Kind bei einer ehebrecherischen Mutter lassen – bei einer Mutter, die nicht ohne eine ganze Ladung Tabletten über den Tag kommt. Mr Hargreaves würde die genaue Zahl bezeugen, die du

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