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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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stimmte Yvonne Moncrieff ihr zu. »Manchmal kann ich morgens einfach nicht in die Zeitung schauen. Francis liest den Sport und den Lokalteil, und ich halte mich an meine Zeitschriften. Oft werden die Nachrichten gar nicht gelesen.«
    »Meine Frau hält alles, was nicht in der Vogue steht, überhaupt nicht für richtige Nachrichten«, bemerkte Moncrieff.
    Die Spannung ließ nach. Die Unterhaltung kam wieder in Gang, und die Kellner füllten die Gläser nach. Die Männer sprachen über die Börse und die Entwicklungen an der Riviera – den Zustrom der Camper, der das ältere Paar dazu bewegte, sich über die »Verrohung der Sitten« zu beklagen, die endlose Bautätigkeit, und über die furchtbaren Neuzugänge im British Bridge Club.
    »Darüber würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen«, sagte Moncrieff. »Die Strandhütten in Monte Carlo kosten dieses Jahr fünf Pfund die Woche. Ich glaube nicht, dass allzu viele Briten das bezahlen werden.«
    »Ich habe gehört, Elsa Maxwell habe vorgeschlagen, die Kieselsteine mit Schaumgummi zu bedecken, damit man bequemer über den Strand laufen kann.«
    »Deren Probleme möchte ich haben«, stellte Anthony leise fest. Er wollte gehen, doch das war an diesem Punkt der Speisefolge unmöglich. Er fühlte sich zu weit von dort entfernt, wo er gewesen war – als hätte man ihn in eine Parallelwelt geworfen. Wie konnten sie so abgehärtet gegenüber dem Chaos, dem Schrecken in Afrika sein, wenn ihr Leben doch offensichtlich darauf aufbaute?
    Nach kurzem Zögern winkte er einen Kellner herbei und bat um etwas Wein. Niemandem am Tisch schien es aufzufallen.
    »Dann … werden Sie also wunderbare Dinge über meinen Mann schreiben, nicht wahr?« Mrs Stirling beäugte seine Manschette. Man hatte den zweiten Gang, eine Platte mit frischen Meeresfrüchten, vor ihn hingestellt, und Mrs Stirling hatte sich zu ihm umgedreht. Er rückte seine Serviette zurecht. »Das weiß ich nicht. Sollte ich? Ist er denn wunderbar?«
    »Er ist ein leuchtendes Beispiel für solides kaufmännisches Gebaren, wie unser guter Freund, Mr Moncrieff, zu sagen pflegt. Seine Fabriken sind nach den neuesten Maßstäben gebaut. Sein Umsatz steigt von Jahr zu Jahr.«
    »Danach habe ich nicht gefragt.«
    »Nicht?«
    »Ich habe Sie gefragt, ob er wunderbar ist.« Er wusste, dass er borstig war, doch der Alkohol hatte ihn aufgeweckt, ein Prickeln lief über seine Haut.
    »Ich glaube nicht, dass Sie mich das fragen sollten, Mr O’Hare. Eine Ehefrau kann in solchen Dingen wohl kaum unparteiisch sein.«
    »Oh, nach meiner Erfahrung gibt es niemanden, der brutaler unparteiisch ist als eine Frau.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Wer sonst kennt schon nach wenigen Ehewochen alle Fehler des Ehemannes und kann sie akribisch genau benennen – regelmäßig und auswendig?«
    »Das klingt, als hätten Sie eine grausame Frau. Mir gefällt sie eher.«
    »Sie ist eigentlich eine enorm kluge Frau.« Er beobachtete, wie Jennifer Stirling sich eine Garnele in den Mund steckte.
    »Tatsächlich?«
    »Ja. So klug immerhin, dass sie mich vor Jahren verlassen hat.«
    Sie reichte ihm die Mayonnaise. Als er sie nicht entgegennahm, gab sie einen Löffel voll auf seinen Tellerrand. »Heißt das, Sie waren nicht besonders wundervoll, Mr O’Hare?«
    »In der Ehe? Nein. Vermutlich nicht. In jeder anderen Hinsicht bin ich natürlich beispiellos. Und bitte, nennen Sie mich Anthony.« Es war, als hätte er sich ihren Manierismus angeeignet, ihre sorglose, arrogante Art zu sprechen.
    »Dann, Anthony, bin ich mir sicher, dass Sie und mein Mann furchtbar gut miteinander auskommen werden. Ich glaube, er hat ein ähnliches Bild von sich selbst.« Ihr Blick ruhte auf Stirling, dann kehrte er zu Anthony zurück und verweilte gerade so lange, dass er zu dem Entschluss kam, sie könnte doch nicht so langweilig sein, wie er angenommen hatte.
    Während des Hauptgerichts – Roastbeef mit Sahnesoße und Waldpilzen – fand er heraus, dass Jennifer Stirling, geborene Verrinder, seit vier Jahren verheiratet war. Sie hatte hauptsächlich in London gelebt, und ihr Mann unternahm zahlreiche Geschäftsreisen ins Ausland zu seinen Minen. An der Riviera verbrachten sie die Wintermonate, einen Teil des Sommers und hin und wieder ein paar Tage, wenn die Londoner Gesellschaft sie anödete. Hier herrsche dichtes Gedränge, sagte sie und betrachtete die Frau des Bürgermeisters ihr gegenüber. Man wolle hier nicht dauernd leben, im Goldfischglas.
    Das alles erzählte sie ihm;

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