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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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auf ihn nicht den Eindruck.
    Vielleicht kannte sie ihn besser, als er gedacht hätte. Das half auch nicht gerade, sein Unbehagen zu vertreiben. Sie hatte also gar nicht erwartet, dass er darauf irgendetwas erwiderte …
    Julianne antwortete mit gerunzelter Stirn: »Heute kam am Nachmittag eine Frau hierher, die behauptete, Chloes Mutter zu sein. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist, denn dein Vater kam hinzu, und ich habe auf seine Bitte hin den Salon verlassen, damit die beiden unter vier Augen reden konnten. Aber es war auf keinen Fall die Frau, die ich in den vergangenen Monaten bezahlt habe. Sie hat mir ohne jede Scham erklärt, sie habe mit der anderen Frau irgendwie zusammengearbeitet, um mir das Geld abzupressen.«
    Ein Kälteschauer durchfuhr ihn. Das war tatsächlich merkwürdig. »Was hat sie noch gesagt?«, fragte er gespannt. »Bitte wiederhole ihre Worte möglichst genau.«
    Das tat Julianne. Sie erzählte, wie die Frau ihr erklärte, sie sei es leid, auf ihr Geld zu warten, das jemand anderes für sie besorgte. Und es gab noch ein paar andere dreckige Details, die nichts dazu beitrugen, Licht in die Angelegenheit zu bringen. Im Gegenteil: Es wurde sogar immer undurchsichtiger.
    Zwei geheimnisvolle Frauen und dann noch dieses Chaos, das in seinem Leben Einzug gehalten hatte … Michael schüttelte innerlich den Kopf. Sein Instinkt beharrte darauf, dass all diese Dinge zusammenhingen. Denn der Zeitpunkt, zu dem diese Frau hier auftauchte, war ebenso wenig ein Zufall wie alles andere.
    Der erste missglückte Mordanschlag hatte kurz nach der offiziellen Verkündung seiner Verlobung mit Julianne stattgefunden. Ungefähr zur selben Zeit hatte man erstmals Julianne erpresst.
    Endlich hatte er genug Beweise gesammelt, um das Puzzle zusammenzusetzen. Diesen Teil des Spiels kannte er, darin war er gut. Aber um ein Puzzle zu vollenden, brauchte man erst genug Teile.
    Er ging zum Bett, zog seine Frau auf die Füße und küsste sie. Es war ein harter, drängender Kuss, einen Arm um ihre schlanke Taille geschlungen und die andere Hand in ihren Nacken gelegt, drückte er sie an sich. Die Erregung flammte in ihm auf, aber zugleich empfand er etwas, das inniger war. Ein unerklärliches Gefühl von Zugehörigkeit. Sie gehörte in seine Arme, er gehörte zu ihr. Er musste sie in den Armen halten und küssen, während er die Finger in ihrem Haar vergrub.
    Als er endlich den Mund von ihrem löste und sie langsam wieder die Augen öffnete, war das Leuchten in ihren Augen entwaffnend. Sobald er seine Probleme hier in London beseitigt hatte, würde er ihr nach Kent folgen. Seine Aufgabe für die Krone erforderte es, dass er die meiste Zeit in London verbrachte. Aber England konnte auch eine Weile ohne ihn auskommen. Der Herbst war eine wunderschöne Jahreszeit auf dem Land, und er konnte sich auf einmal gut vorstellen, seine Frau auf ausgedehnte, morgendliche Ausritte über die langen, gewundenen Straßen zu begleiten und mit ihr ein Picknick am Flussufer abzuhalten oder zu beobachten, wie das Mondlicht ihr Haar in silbrigen Schimmer tauchte, während sie jede Nacht Arm in Arm einschliefen …
    Wann hatte er zuletzt einfach nur sein Leben genossen? Die Ehe ließ ihn seine Prioritäten überdenken. Es war früher durchaus akzeptabel gewesen, im Dienst der Krone seinen Hals zu riskieren. Aber das hatte sich geändert, da er nun eine eigene Familie hatte. Seine größte Verantwortung galt Julianne. Und jetzt gab es da auch noch das Kind, um das er sich kümmern wollte.
    »Sag deiner Zofe Bescheid, damit sie packen kann.« Er streichelte ihre Wange. Nur widerwillig entließ er sie aus seiner Umarmung. »Ihr brecht morgen früh auf. Keine Sorge, Liebes. Ich werde mich um alles kümmern.«
    Diese zärtlichen Worte, von ihm ganz leise vorgebracht, ließen ihn zögern. Doch dann drehte er sich um und ging. Er durfte nicht bleiben, es gab viel zu tun. Er musste mit seinem Vater reden und anschließend Charles eine Nachricht schicken.
    »So hast du mich noch nie genannt«, sagte Julianne. Ihre Stimme klang gedämpft. Sie blickte ihn an. War da Triumph in ihrem Blick? Oder Hoffnung?
    Sie ist so jung ,ermahnte er sich. Idealistisch. Sie glaubt an die Liebe, und sie glaubt auch, mich zu lieben …
    Nach allem, was er in seinem Leben gesehen und getan hatte, war er nicht sicher, ob er an eine heile Welt glauben konnte. Aber um ihretwillen war er bereit, es wenigstens zu versuchen.
    »Ich werde mich um alles kümmern«, wiederholte er

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