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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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und schritt eilig zur Tür.
    Das konnte sie nicht wissen, aber er hatte noch nie irgendeine Frau so genannt.

Kapitel 23
    Es regnete. Schon wieder. Wenn man ihn fragte, war das Wetter das Schlimmste an England. Obwohl Lawrence aus Manchester stammte und gebürtiger Engländer war, hasste er das Wetter, seit er ein Anhänger von sonnigen Stränden und azurblauen Meeren geworden war, die man am Mittelmeer oder – noch besser! – in der Karibik vorfand. Er hatte winzige Inseln entdeckt, funkelnde Edelsteine im weiten Blau, mit Palmen, die wunderschöne Buchten in Schatten tauchten. Strände mit makellos weißem Sand, der sich meilenweit erstreckte.
    Dort hatte er sein Leben genossen, bis er mit einem französischen Marineschiff in Konflikt geriet, in Ketten gelegt und gezwungen worden war, in Bonapartes Dienst zu treten, wenn er keinen qualvollen Tod sterben wollte.
    Für einen Mann, der sich mühsam aus der Gosse nach oben gearbeitet hatte, war das kein annehmbares Dasein. Das verräterische Schicksal hatte ihn mehr als einmal in eine hässliche Richtung getrieben, und als Engländer war er nicht gerade dazu geschaffen, dem kleinen, ehrgeizigen Korsen treu und ergeben zu dienen.
    Darum hatte er stattdessen lieber die französische Seite unterwandert.
    Würde er jede seiner Entscheidungen noch einmal so treffen? Nein, er musste sich eingestehen, dass er das nicht tun würde. Er schlug den Kragen hoch, um den unablässig fallenden Regen abzuhalten. Aber er glaubte genauso wenig, dass ihn Reue weiterbrachte. Zu viele Entscheidungen hatten andere für ihn getroffen, und er stand tief in ihrer Schuld. Da blieb kein Platz, um sich für seine Taten zu entschuldigen.
    Im Grunde waren Antonia und er sich sehr, sehr ähnlich.
    Im Moment musste er vor allem herausfinden, ob er einen schwerwiegenden Fehler gemacht hatte.
    Vielleicht. Sobald er das Haus betrat und seinen Mantel aufgehängt hatte, sprach ihn die Haushälterin Mrs. Purser an, die im Korridor auf ihn gewartet hatte. »Ich bin so froh, dass Sie zurück sind, Mr. Lawrence. Meine Herrin hat einen Besucher, und sie hat mich angewiesen, Euch mitzuteilen, dass Ihr Euch zu ihnen gesellen sollt, sobald Ihr nach Hause kommt.«
    Er war sich durchaus der Tatsache bewusst, dass der kleine Stab Bedienstete, den Antonia unterhielt, glaubte, seine Beziehung mit ihrer Herrin sei etwas Aufregendes, um es vorsichtig zu formulieren. Deshalb wussten die meisten auch nie, wie sie ihn ansprechen sollten. Die meisten Mädchen nannten ihn Sir, aber Mrs. Purser, die in dieser Hinsicht strenger war, amüsierte ihn mit ihrer ständigen Missbilligung, sobald sich ihre Wege kreuzten. Was in einem Haushalt dieser Größe nur allzu häufig vorkam. Sie verdächtigte ihn vermutlich auch, Lady Taylors Bett zu teilen, und sie wusste definitiv, dass er zu merkwürdigen Tageszeiten kam und ging.
    »Im Salon?«, fragte er und zog das Taschentuch aus der Hosentasche, um sein feuchtes Gesicht zu trocknen. Er war wohl kaum angemessen gekleidet, um Gäste zu empfangen. Allerdings hatte er auch nicht mit Gästen gerechnet.
    »Im Arbeitszimmer Seiner Lordschaft.«
    Antonia würde den durchschnittlichen Besucher wohl kaum im Arbeitszimmer ihres verstorbenen Ehemanns empfangen.
    Longhaven.
    Er hatte sich schon gefragt, wie lange es dauerte, bis er den Marquess wiedersah.
    Sein Erzrivale war wie immer gut gekleidet und sah hervorragend aus. Er trug ebenso wie Lawrence eine hellbraune Reithose, ein weißes Hemd und ein dunkles Jackett. Er saß hinter dem Schreibtisch auf Lord Taylors Stuhl, was ihn im ersten Moment irritierte. Vielleicht lag es an der Besitznahme des ganzen Raums, die dieses Vorgehen mit sich brachte. Antonia hatte sich bereits für den Abend umgezogen. Sie trug ein Kleid aus beredt dunkelroter Seide, die ihre olivenfarbene Haut und das rabenschwarze Haar betonte. Jeder Zoll ihres Körpers war der einer spanischen Schönheit. Lawrence hätte ewig einfach dastehen und sie bewundernd anblicken können.
    Wenn nur das offene Misstrauen in ihrem Blick nicht gewesen wäre …
    Das ist nicht gut ,flüsterte ihm eine kleine Stimme zu. Irgendetwas ist passiert. Laut sagte er: »Guten Abend. Du wolltest mich sehen?«
    »Ich frage mich im Moment«, sagte der Marquess of Longhaven beiläufig, »ob Mrs. Stewart vor Monaten überhaupt dieses Schiff bestiegen hat. Es ist natürlich möglich, dass sie es getan hat, und dann wäre meine Verdächtigung völlig unbegründet. Aber inzwischen hatte ich doch eine

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