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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Menge Zeit, über die verschiedenen Optionen nachzudenken, und mir ist keine Frau eingefallen, der mehr daran gelegen sein könnte, mich tot zu sehen.«
    Der Mann war kein Dummkopf. Aber das hatte Lawrence vorher gewusst.
    Er betrat das Zimmer und zog die Handschuhe aus.
    Steif fügte Antonia hinzu: »Michaels Theorie ist ziemlich interessant.«
    Durch das Feuer im Kamin war es stickig im Raum, aber das war im Moment seine geringste Sorge. Er suchte sich mit Sorgfalt einen Platz aus und setzte sich. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass ihr beide glaubt, ich könnte daran irgendwie beteiligt sein. Erklärt Ihr mir, wie Ihr zu dieser Theorie gelangt seid?«
    »Das ist eigentlich ganz einfach. Hat Alice Stewart, die ja ohne jeden Zweifel eine enge Freundin Rogets ist, vor Monaten das Schiff bestiegen und England verlassen? Es war Ihre Aufgabe, sie zu beobachten, während sie an Bord ging und das Schiff davonsegelte. Wenn sie England nicht verlassen hat, glaube ich, eine ziemlich genaue Vorstellung davon zu haben, wem so viel daran gelegen ist, mich umzubringen.«
    »Ach ja, die ruchlose Mrs. Stewart. Ich kann mich recht gut an den Vorfall erinnern.« Lawrence war gar nicht sicher, warum er versuchte, Zeit zu schinden.
    Michael Hepburns Blick war auf ihn gerichtet. »Dann haben Sie bestimmt kein Problem damit, mir die Frage zu beantworten.«
    Natürlich konnte Lawrence lügen. Gott wusste, wie oft er schon früher auf Lügen zurückgegriffen hatte. Und er würde bestimmt noch einige Male in Zukunft darauf zurückgreifen. Von seinen zahllosen Sünden waren Lügen das kleinere Übel. Aber Lügen allgemein waren anders als Lügen, die er Longhaven auftischte und dieser tatsächlich glaubte. Außerdem wollte er nicht in Antonias Gegenwart einen Meineid schwören.
    Genauso wenig konnte er alles erklären.
    Eine verflixte Zwickmühle, in der er da steckte.
    Darum versuchte er, ausweichend zu antworten. »Sie bestieg ein Schiff, und ich habe zugesehen, wie es auslief.«
    »War dieses Schiff auf dem Weg nach Indien?«
    »Ihr glaubt allen Ernstes, Alice Stewart steckt hinter all den Anschlägen auf Euer Leben? Warum?«
    Longhaven rutschte kurz unangenehm berührt auf dem Stuhl hinter dem Eichenholzschreibtisch herum. »Ich habe guten Grund zu glauben, dass sie einiges auf sich genommen hat, um mit meiner Familie in Kontakt zu treten. Dafür hat sie sich einer recht erfindungsreichen Methode bedient.«
    »Inwiefern?« Lawrence war sich durchaus bewusst, dass er die ursprüngliche Frage noch nicht beantwortet hatte.
    »Die Details sind unwichtig.«
    »Jedes Detail ist wichtig«, konterte er.
    Also hatte Longhaven auch wieder irgendwelche Geheimnisse. Lawrence war zwar nicht von adeliger Abstammung oder irgendwie privilegiert, doch er und der Marquess waren sich trotzdem sehr ähnlich.
    »In diesem Fall möchte ich die Einzelheiten lieber nicht preisgeben.«
    Es musste doch schön sein, wenn man so erzogen wurde, dass dieser unverbindliche Ton ganz leicht über die Lippen ging. Dieser Luxus war Lawrence fremd, und sein Lächeln fiel etwas dünn aus. »So spricht nur ein erhabener Marquess. Nun, wenn Ihr mir wirklich Fragen stellen wollt, sollten wir vielleicht Gleiches mit Gleichem vergelten? Beantwortet meine Frage und ich antworte auf Eure.«
    Er musste es Longhaven zugutehalten, dass dieser ihn nicht darauf hinwies, dass Lawrence und er keine Gleichgestellten waren. Zumindest nicht gesellschaftlich. Er blickte ihn nur ausdruckslos an.
    »Das ist wohl nur gerecht. Ich habe Ihnen immer vertraut. Zumindest so, wie ich allen Menschen vertraue. Eine Frau trat an meine Gattin heran und behauptete, die Mutter eines unehelichen Kinds meines Bruders zu sein. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass sie Geld wollte. Julianne hat das Kind jede Woche besucht. Um die Angelegenheit aber zu verkomplizieren, kam nun heraus, dass die Kindsmutter nicht jene Frau ist, die meine Frau besucht hat. Die Hinterhältigkeit dieses Vorgehens spricht für Erpressung nicht nur meiner Gattin, sondern auch der Kindsmutter. Es gab ein besonderes Ziel, und im Licht der letzten Ereignisse habe ich zunehmend die Sorge, es könnte sich dabei um mehr handeln als reine Gier.«
    Angesichts dieser neuen Informationen fürchtete Lawrence das auch. »Warum ist Mrs. Stewart verdächtig?«
    »Sollte sie das denn sein?«
    In diesem Moment stand Antonia auf. Ihr Gesicht war gerötet, und ihre Augen blitzten empört. »Ich habe diese Spiele so satt! Sprecht doch einmal

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