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Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition)

Titel: Eine heißblütige Lady: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Verrat und ehrgeizige Eindringlinge.
    Aber heute hatte sie diesen Kampf verloren.
    Ich bin eine dreifach verdammte Närrin.
    Antonia Taylor gestand sich ihre Niederlage ein, akzeptierte sie sogar – doch sie war nicht bereit, die daraus resultierenden Konsequenzen zu tragen. Wenn man zu der Hochzeit des Mannes ging, den man liebte und der eine andere Frau ehelichte, war das schlichtweg idiotisch. Sie hatte sich schlimmerer Taten schuldig gemacht, aber diese schmerzte sie am meisten.
    Es war merkwürdig, doch es hatte einen Moment in ihrem Leben gegeben, da war sie so verzweifelt gewesen, dass sie geglaubt hatte, nie wieder irgendetwas zu fühlen. Und als es trotzdem passierte, war es ausgerechnet diese fruchtlose Liebe gewesen. Wenn sie geglaubt hatte, sie sei innerlich tot, lag sie falsch. Offenbar waren noch genug Gefühle in ihr, um eine unerwiderte Leidenschaft für einen Mann zu entwickeln, der in mancher Hinsicht noch abgestumpfter war als sie selbst. Es war ein hoffnungsloses, unerfüllbares Sehnen nach etwas, das sie nie würde haben können.
    Vielleicht war es wie eine Läuterung, wenn sie sah, wie es zu Ende ging. Wie das Buch zuschnappte, ehe sie die letzte Seite lesen konnte. Und dieses Buch würde nie wieder aufgeschlagen werden. Diese Geschichte würde niemals erzählt werden und ging für immer verloren.
    Michael stand vorne am Altar und wirkte sehr gefasst. Er trug einen eleganten, maßgeschneiderten grauen Anzug mit einer dunkleren Weste und einer akkurat gebundenen Krawatte. Seine Haltung strahlte etwas Selbstbewusstes aus, und es gab kein Anzeichen, dass er noch vor zwei Nächten blutend in ihrem Schlafzimmer gesessen hatte. Das dichte, kastanienbraune Haar mit winzigen kupfergoldenen Strähnen umrahmte sein Gesicht, und seine Augen – deren lebhafte, haselnussbraune Farbe sie schon immer fasziniert hatte – waren verhangen und undurchdringlich.
    Alles an ihm – von den klaren Linien seines Kiefers und seiner Nase bis zum sinnlichen Schwung seines Munds und seinen breiten Schultern und dem schlanken Körper – beschleunigte ihren Puls. Sie spürte ihn in ihrem Handgelenk so schnell pochen, dass sie sich ihres Herzschlags jeden Augenblick während der Zeremonie bewusst war.
    Als er sich umdrehte und seiner Braut entgegenblickte, die langsam auf ihn zuschritt, kostete es Antonia große Selbstbeherrschung, nicht aufzuspringen und zu versuchen, diese Trauung zu verhindern.
    Sie war jedoch kein Feigling. Schon einmal hatte sie alles verloren, das ihr Leben ausgemacht hatte, und sie würde auch das hier ertragen. Es war wirklich ein Jammer, dass sie sich nicht mehr so betäubt fühlte, und vielleicht war dies der Vorwurf, den sie Michael Hepburn machen wollte. Gar nicht mal, dass er eine andere heiratete. Liebe und Hass vermischten sich bei ihr, und es fühlte sich merkwürdig an, denn sie hatte schon beides während ihres Lebens erlebt. Aber nie gleichzeitig wie in diesem Moment.
    »Überwältigend.« Neben ihr seufzte eine Frau mit riesigem Busen. »Sie ist so eine schöne Braut.«
    Antonia schaffte es irgendwie, ihren Blick von dem Paar am Altar loszureißen und ein höfliches Lächeln aufzusetzen. »Ja, das stimmt. Aber sind nicht alle Bräute hübsch?«
    Der bittere Unterton ihrer Bemerkung blieb unbemerkt. Ihre Sitznachbarin strahlte sie an. »Ich finde, Lady Julianne ist noch schöner als die meisten anderen. Denken Sie nicht auch?«
    Antonia gab keine Antwort. Sie vertraute sich nicht, dass sie höflich blieb.
    Unglücklicherweise hatte diese lästige Frau recht. Die zukünftige Marchioness of Longhaven hatte cremeweiße Haut, üppig dunkles Haar und blaue Augen mit langen Wimpern. Ihre Züge wirkten zerbrechlich und unterstrichen die Aura zarter Weiblichkeit. Sie war schlank und hatte doch anmutige Kurven. Ihr Hochzeitskleid war eisblau und passte sehr gut zu ihrem himmlischen Aussehen.
    Das war ihr recht. Es war leicht, Perfektion zu verabscheuen.
    Während sie hölzern und erstarrt auf ihrem Platz saß und die Trauungszeremonie beobachtete, drängte sich Antonia unwillkürlich die Frage auf, ob diese unschuldige, junge Frau auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, an wen sie sich mit ihrem Eheversprechen für ein Leben lang band. Nein, entschied sie dann, dieses Küken war zu unschuldig und zu behütet aufgewachsen. Sie war von ihrer wohlhabenden, bedeutenden Familie zu sehr verwöhnt worden.
    So war sie auch einst gewesen. Aber das Leben konnte sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Das

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