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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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Höflichkeit begrüßt zu werden.
    «Habt ihr Bier?», fragt der Elf und seine Stimme klingt bei diesen Worten auch nur ein ganz klein wenig gierig.
    An dieser Stelle eine wichtige Information für Sie: Elfen vertragen kein Bier! Geben Sie es ihnen unter keinen Umständen! Niemals, nie! Sie fangen an zu blinken und verlieren sämtliche Kontrolle über ihre Flug- und andere Fähigkeiten. Und dann kotzen sie wie die Reiher. Elfen und Bier sind ein absolutes No-Go!
    Das alles weiß Florentine leider nicht, und so sagt sie außerordentlich liebenswürdig: «Natürlich!», woraufhin der Elf einen kleinen frohlockenden Hüpfer macht.
    «Bier ist aus», sagt Nicolas mit tiefer Stimme und kneift Flo energisch in die Seite, um sie zum Schweigen zu animieren. «Apfelschorle oder Orangensaft», fährt er fort, und der Elf schüttelt bedauernd den Kopf. Sogar seine kleinen Schultern hängen Richtung Boden und auch sein lockiges Haupthaar (so ein grandioses Volumen bekommt man nur mit Lockenwicklern und diversen Haarpflegeprodukten vom Friseur hin) hängt plötzlich schlapp herunter.
    «Herjehherjeeherj», murmelt er tieftraurig, und wir nicken bedauernd mit dem Kopf. Zumindest Flo tut das, Nicolas und ich nicken einfach nur so, damit es nicht auffällt, dass wir wissen, wie viel Bier Nicolas in seinem Kühlschrank wirklich lagert – zwei Sechserträger, hab ich vorhin genau gesehen.
    «Was können wir denn für dich tun?», frage ich und lehne mich etwas nach vorne.
    Der Elf wirft mir einen kurzen Blick aus seinen sehr hübschen blauen Augen zu, dann klimpert er mit den Wimpern. Nach einem tiefen Seufzer, der ihn fast umwirft, so tief ist er, sagt er: «Mein Name ist Holledooondeywooodandy und ich überbringe eine Nachricht.»
    «Ah», sage ich und mir rutscht das Herz mal spontan knapp unterhalb die Fußknöchel.
    «Für die Elfen-Hexe.»
    Er nickt mir zu und scheint sich in diesem Moment von der traumatisierenden Information, dass er in einer bierfreien menschlichen Behausung gelandet ist, erholt zu haben. Er richtet sich wieder zu seiner vollen Größe auf (ungefähr dreißig Zentimeter, also könnte er Barbie direkt in die Augen schauen) und räuspert sich. Dann noch ein Mal. Und beim dritten Mal zieht er die Nase hoch und rotzt etwas Grünes auf den Couchtisch.
    Einigermaßen erschüttert schweigen wir, bis auf Florentine, die ein beherztes «Ihhhhhgittt!» ausstößt.
    Aber der Elf scheint sich freigerotzt zu haben und springt umgehend in seinen Nachrichtenmodus. Er spricht und wir verstehen nichts. Es klingt, als habe jemand einen Satz genommen, sämtliche Wörter hin und her gewürfelt, das Ganze bei höchster Stufe in den Mixer gesteckt und wäre danach noch fünfmal mit dem Auto darübergefahren.
    Ich erspare ihnen die Wiedergabe an dieser Stelle und frage deshalb schnell nach. Der Elf guckt nämlich ganz stolz, und wir sollten ihn umgehend in Kenntnis setzen, dass unsere sonderbaren Gesichtsausdrücke nichts mit dem Inhalt zu tun haben.
    «Bitte was?»
    Stirnrunzelnd sieht er mich an. «Welchen Teil hat die Hexe nicht verstanden?», fragt er dann leicht pikiert, und ich antworte wahrheitsgemäß: «Keinen, um genau zu sein. Wir sprechen doch kein Elfisch.»
    «Warum nicht?» Er ist offensichtlich empört. «Ich spreche doch auch eure Sprache. Und du hast unser Blut in deinen Adern!» Anklagend hebt er den Zeigefinger und deutet auf mich.
    Das stimmt. Meine Urgroßmutter war eine Elfe. Womit ich durchaus ungefähr 0,003 Prozent Elfenblut in mir habe. Ich kann aber nur Englisch und Deutsch und ein wenig Portugiesisch. Wie soll ich das dem Elf jetzt erklären? Ich will diese verdammte Nachricht hören, und das zügig!
    «Ja, du hast recht, aber mir fehlt die Praxis. Und die Volkshochschule bietet auch leider kein Elfisch mehr an», sage ich deshalb trocken.
    Der Elf nickt nachdenklich. Elfen sind sehr sonderbar. Wenn man versucht, ihnen Dinge zu erklären, die sie einfach aufgrund ihrer ethnischen Herkunft nicht verstehen können, werden sie schnell sehr böse und aufgebracht. Wenn man dann aber das Motto: «Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit» anwendet, sind sie sehr schnell wieder entspannt. Elfen kannst du alles erzählen. Hauptsache du tust es mit der Inbrunst der Überzeugung, und wenn du dann auch noch das Dogma der Unfehlbarkeit gepachtet hast, werden sie dir nicht mehr widersprechen und schlucken alles.
    Vor zwei Jahren wollten die Elfen bei mir zu Hause, nach unserer geglückten Orakelevakuierung

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