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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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weggeht, wenn ich einfach nicht mehr daran denke, dass ich es wegschweigen kann. Aber das geht nicht. Weil Wegschweigen auch mit Weglaufen zusammenhängt. Und ich kann mich meiner Verantwortung denen gegenüber, die übrig geblieben sind, nicht entziehen.»
    In diesen Worten schwingt eine Verletzlichkeit mit, die mir fast körperlich wehtut.
    «Hast du das magische Ritual in meinem Garten mitbekommen?», frage ich leise, plötzlich auf eine seltsame Art fast erleichtert, dass er nicht alleine gehen wird, sondern mit mir … okay und Pax, aber da will ich gerade nicht drüber nachdenken.
    «Ja, ich saß auf dem Dach», murmelt er.
    Also hat er auch die Entscheidungen für unsere anstehende Reise in seine Heimat mitbekommen, die gefällt wurden. Aber wenn er auf dem Dach saß, wieso habe ich ihn nicht gespürt?
    «Wieso habe ich dich nicht gespürt?», hüpft mir dieser Frage auch sofort von der Zunge.
    Er schweigt und sagt dann schlicht: «Weil ich es nicht wollte.»
    Vincent kann sich aus der Wahrnehmung anderer Wandler tilgen. Das ist mir bekannt. Dass er dieses Kunststück auch bei meinem feinen Ortungssystem beherrscht, ist mir allerdings neu – und es löst definitiv ein ungutes Gefühl aus.
    «Wo ist Maria?», frage ich weiter und halte seine Hand noch fester, die jetzt ganz leicht zittert. Vielleicht ist es aber auch meine Hand, die zu zittern begonnen hat.
    «Jagen. Sie kann schlecht mit menschlicher Gesellschaft umgehen. Du kannst nicht mit in den Dschungel kommen», wechselt er im nächsten Moment abrupt das Thema und seine Stimme scheint plötzlich um eine Oktave nach unten gerutscht zu sein. «Pax ist okay, aber du musst hierbleiben.»
    Er entzieht mir im nächsten Augenblick seine Hand, nur eine Sekunde, bevor ich den Körperkontakt gelöst hätte.
    «Tja, da hast du nicht ganz so viel zu melden, Kater. Die Sache ist entschieden und ich komme mit, basta!», sage ich schärfer als beabsichtigt.
    «Nein!», knurrt er und plötzlich ist sein Gesicht ganz dicht vor meinem. «Nur über meine Leiche!»
    Wow, das ist ja schon sehr theatralisch für meinen sonst so pragmatischen Mann.
    «Vincent, ich wiederhole es nur für den Fall, dass dein Hirn in Katzenform nicht so viel mitbekommt, aber die Elfen haben das mit ihrer Prophezeiung schon sehr deutlich auf den Punkt gebracht: Ich bin dabei!»
    Und schon stehe ich auf den Füßen, kampfbereit und wütend. Ich habe auf diesen Job aus den bereits bekannten Gründen 0,0 Prozent Bock und würde mich liebend gerne zu den restlichen Hexen in den Garten hocken, aber wie das so ist bei Elfenprophezeiungen: Aus der Nummer kommt man nicht mehr raus. Was mir überhaupt nicht passt, aber leider als gegeben hinzunehmen ist. Ich wäre jetzt auch gerne bockig und würde darauf bestehen hierzubleiben. Mein Mund öffnet sich, um wüste Worte von sich zu geben, aber zum Glück kann ich sie einfangen, bevor sie meine Zungenspitze erreichen.
    Denn Vincent schweigt nicht nur beharrlich, er fängt auch plötzlich an, am ganzen Körper zu zittern. Fest umschlingt er seine Knie, als müsse er sich an sich selber festhalten. In diesem Moment ist der Alpha in ihm vermutlich weit hinter Lappland angekommen.
    Der Göttin sei dank höre ich bei diesem Anblick endlich auf, die Logik in Vincents Worten zu suchen, und begreife, dass alles, was sich hier abspielt, mit seiner Vergangenheit zu tun haben muss. Mein Vincent der Gegenwart hat nämlich irgendwann begriffen, dass es relativ erfolglos ist, mir vorschreiben zu wollen, was ich zu tun habe (hat er sehr ausführlich probiert). Aber der vor sich hin zitternde Vincent hier auf der Terrasse ist durch irgendeine Zeitschleife gereist (vermutlich mit Namen Maria) und hängt jetzt irgendwo in seiner Vergangenheit fest, und dieser Aufenthaltsort nötigt ihn, solche Dinge zu sagen.
    «Mir passiert doch nichts, Vinc. Ich bin doch schon groß und eine gute Hexe», sage ich leise und um einiges friedfertiger gestimmt. Dann setze ich mich wieder hin, diesmal direkt vor ihn.
    «Ich könnte dich verlieren …», murmelt er heiser und ein gehetzter Blick aus seinen Katzenaugen streift mein Gesicht. Er schluckt und umklammert weiter seine Knie.
    Ich vervollständige den Satz in meinem Kopf: «So wie ich mein Rudel verloren habe.»
    Er muss mit mir sprechen, mir alles erzählen, was er weiß. Aber genau in diesem Moment befindet er sich in einem Zustand der totalen emotionalen Insolvenz. Was mir das Ausmaß der Dinge, über die wir sprechen müssen, sehr

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