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Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition)

Titel: Eine Hexe zum Verlieben 3: Jaguare Küsst man nicht - Ein Elionore Brevent Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Günak
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Wasser trinken.»
    Das tut er immer. Er hat mal gelesen, dass Kaffee dem Körper Wasser entzieht, und er möchte auf keinen Fall, dass ich dehydriere. Was aber überhaupt nicht stimmt.
    Also zitiere ich Franz Kafka: «Kaffee dehydriert den Körper nicht. Ich wäre sonst schon Staub.»
    Ganz unerwartet hebt Pax den Kopf und sagt trocken: «Kaffee ist nur schädlich, wenn dir ein ganzer Sack aus dem fünften Stock auf den Kopf fällt. Albert Darboven muss es gewusst haben.»
    Dann nimmt er sich Toast und tunkt die Scheibe in seinen Kaffee. Was ich durchaus logisch finde, denn harte Dinge sollten vor dem Verzehr erstmal weich gemacht werden. Flo hingegen hält diese Art von Frühstück offensichtlich für ekelig. Sie verzieht das Gesicht – allerdings nur so lange, bis ich ebenfalls meinen Toast in den Kaffee getunkt habe.
    Während ich noch an meinem Toast herumknabbere, hat Vincent zusammen mit Flo und Nicolas das gesamte Frühstück vertilgt. Ich knabbere weiter und beobachte Vincent, wie er seinen Kaffee austrinkt und aufsteht, wohl um die Zeitung zu holen.
    Ich musste sehr lange ohne Zeitung leben, weil Zeitungen ja nun mal nachts ausgeliefert werden und nachts bei mir im Garten relativ viel los ist. Meistens Dinge magischen Ursprungs, und das ist nichts, was der ahnungslose Zeitungsausträger zu Gesicht bekommen sollte.
    Seit einiger Zeit ist der ahnungslose Zeitungsausträger aber nicht mehr so ahnungslos, sondern ein ausgewachsener und sehr geachteter Waldschrat, der hier ganz in der Nähe lebt. Sein bürgerlicher Name ist Claudio Firenze und er kommt ursprünglich irgendwo aus den Wäldern der Abruzzen, bis er der Liebe wegen nach Norddeutschland gezogen ist. Jetzt fährt er jede Nacht mit seinem knallroten Hollandrad die Zeitungen aus, was mir sehr gelegen kommt.
    Ich höre die Haustür klappen und Vincent bleibt in der Tür zur Küche stehen, die Zeitung in der Hand und vertieft in die Schlagzeilen der ersten Seite. Dann setzt er sich wieder hin und legt die Zeitung direkt auf den Tisch, so dass alle lesen können, was er eben selber so interessiert studiert hat.
    «Rattenplage!» , steht dort in großen Lettern und augenblicklich endet unser nettes kleines Märchen von den fünf Freunden, die gemeinsam frühstücken, und wir landen in der Realität, die aus Prophezeiungen und Dramen im brasilianischen Dschungel besteht.
    Pax dreht die Zeitung zu sich und liest den gesamten Artikel, wobei er leicht die Augen zusammenkneift. Flo nimmt sich die Pfanne und isst das letzte Ei direkt dort raus, und Nicolas reibt sich das Gesicht.
    «Ich geh mal Maria suchen», murmelt Vincent und läuft zur Terrassentür. Kurz bevor er verschwindet, dreht er sich noch einmal um und sagt leise: «Jemand sollte sich um die toten Vögel auf der Veranda kümmern.»
    Ich sitze erstmal einfach nur so herum, dann stehe ich auf und werfe einen kurzen Blick auf meine Terrasse. Ich zähle drei tote Vögel, wovon ich nur einen als heimischen Singvogel identifizieren kann. Die beiden anderen sind mir rein optisch unbekannt und entstammen somit einer mir unbekannten Fauna. Was irgendwie ziemlich gruselig ist. Ergeben schließe ich die Tür wieder und setze mich erneut an den Küchentisch.
    Es ist nichts mehr zu essen da und Pax hat die Beine auf Vincents nun freien Stuhl gelegt. Nicolas liest die Zeitung und Flo schaut mich an. Wir geben ein Bild der harmonischen Entspannung ab, aber es brodelt unter der Oberfläche und die subtile Anspannung drückt mir auf den Magen.
    «Ich bin ein wenig besorgt», eröffnet Flo schließlich das Gespräch und hat plötzlich einen tiefen Ton in ihrer Stimme, den ich noch nie zuvor gehört habe.
    «Ich bin mehr als nur besorgt», sage ich seufzend. Immerhin ist es das zweite Mal, dass ich durch seltsame Portale in fremde Welten wandere, und das ist vermutlich wie mit dem Kinderbekommen. Beim ersten bist du noch frohen Mutes und beim zweiten weißt du ziemlich genau, was auf dich zukommt.
    «Ich bin am allerbesorgtesten», lässt Nicolas immer noch über der Zeitung brütend verlauten. «Ich bleibe mit sehr ausgewachsenen Hexen hier, während ihr durch den Dschungel kraucht. – Was ist eigentlich mit Vincent los, außer dass seine Schwester aufgetaucht ist?», fragt er im nächsten Moment übergangslos und blickt bei diesen Worten tatsächlich von seiner Lektüre auf.
    Ich zucke mit den Schultern und betrachte meinen Vampir-Kumpel etwas genauer. Er hat dunkle Schatten unter den Augen und das Blau seiner Iris

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