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Eine hinreißend widerspenstige Lady

Titel: Eine hinreißend widerspenstige Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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sie gewähren lassen und sie nicht gedrängt. Immerhin war es keine einfache Eroberung.
    Er hatte sich zuletzt zurückgehalten, weil er sich gewiss war, dass der Lauf der Zeit und seine Nähe ihren Widerstand schwächen würden. Eigentlich wusste er genau, was zu tun und was zu lassen war.
    Doch das war, bevor sie ihn seines Verstandes beraubt hatte. Nun konnte er nur noch fühlen, und all seine Gefühle verdichteten sich zu einem: Ich will. Er brannte vor Begierde, sein Verstand war ein schwarzes Nichts, sie war hier in seinen Armen, und er wollte sie. Jetzt.
    Er ließ seine Hand weiter hinabwandern, umfasste ihr Gesäß und presste sie fest an seine pulsierende Erregung. Ah, wie gut sich das anfühlte! Aber es könnte sich noch viel, viel besser anfühlen. Er schob ihre Röcke hoch und ließ dabei seine Hand über Strumpf und Strumpfhalter gleiten, hinauf, unter die gebauschten Röcke, über ihren bloßen Schenkel.
    Sie fuhr auf, als sei sie von einer Kugel getroffen worden.
    „Herrgott!“, rief sie ungehalten, rollte sich von ihm und zog sich ihre Röcke zurecht. „Haben Sie den Verstand verloren?“
    Er blinzelte kurz und atmete tief durch. „Ahm ... ja“, sagte er mit rauer Stimme. „Das macht die Lust mit einem Mann.“
    „Dachten Sie wirklich, wir würden ... Sie würden ... es hier tun? In aller Öffentlichkeit?“
    „Ich habe nicht mehr gedacht“, entgegnete er.
    Ungläubig sah sie ihn an.
    „Ich bin ein Mann“, sagte er mit einer Geduld, die man unter anderen Umständen als engelsgleich hätte bezeichnen können. „Ich kann entweder das eine oder das andere - Küssen oder Denken -, aber nicht beides zusammen.“
    Einen Augenblick noch sah sie ihn an, dann zog sie die Knie bis unter das Kinn, schlang die Arme darum und vergrub ihr Gesicht.
    Aber immerhin nahm sie nicht das Gewehr und schlug ihm damit auf den Kopf.
    Vielleicht war ja doch nicht alles verloren.
    „Dann vielleicht anderswo?“, fragte er hoffnungsvoll.
    Daphne hob den Kopf und sah Rupert verständnislos an.
    „Wo wir ungestört sind“, fügte er erklärend hinzu.
    „Nein“, beschied sie. „Weder hier noch anderswo.“
    „Aber wir mögen einander“, beharrte er.
    „Das ist rein körperlich“, erwiderte sie.
    „Ist das nicht Sinn der Sache?“
    Sie stand auf, klopfte sich den Sand aus den Kleidern und versuchte, ihre Unterröcke unauffällig zurechtzurücken. Noch immer meinte sie, seine Hand auf ihrem Schenkel zu spüren. Und Begierde, Verlangen und noch andere Empfindungen, die sie nicht benennen und denen sie nicht trauen wollte, ließen sie erbeben.
    So nah waren sie einander gewesen, so kurz davor. Und noch dazu hier. In aller Öffentlichkeit!
    „Sinn dieser Reise ist es, meinen Bruder zu finden“, sagte sie bemüht ruhig und leise. Leicht war das nicht. „Wir sind nicht auf einer Vergnügungsfahrt. Die Isis ist kein Seraglio. Ich bin weder Ihre Geliebte, noch habe ich vor, Ihre Geliebte zu werden. Es tut mir leid, wenn ich Ihnen Anlass gab, das anzunehmen. Es tut mir leid, mich so ungehörig verhalten zu haben.“
    Oh, aber wie hätte das wilde, böse Mädchen in ihr ihm widerstehen sollen?
    Wenn sie gleich nach dem Fall von ihm gewichen wäre, wie es sich für eine anständige Dame gehörte, dann hätte sie noch eine Chance dazu gehabt. Aber sie war nicht anständig, und es war ihr nicht möglich gewesen. Eine anständige Dame hätte sich empört. Sie aber war unanständig und hätte am liebsten laut gelacht. Weil er ihr so unverschämt an die Brüste gefasst hatte. Und weil es sich so gut, so herrlich angenehm und so richtig angefühlt hatte. Sie hatte den sanften Druck seiner Hände genossen, hatte es genossen, seinen kraftvollen Körper unter sich zu spüren ... und das Unanständigste, Ungehörigste von allem war, dass es sie zutiefst erregt hatte zu spüren, wie seine Männlichkeit sich hart an ihr Gesäß drängte.
    Wie sollte sie sich anständig benehmen, wenn ihre moralischen Prinzipien sich so leicht von niederen Begierden besiegen ließen?
    Sie wusste nicht, woher sie die Willenskraft genommen hatte, seine Hände wegzuschieben. Gern wäre sie so liegen geblieben, gefangen in seinen Armen und sich auf sündigste Weise seines Verlangens bewusst. Doch irgendwie war es ihr gelungen, sich loszureißen und ihn anzusehen.
    Aber was hätte sie tun sollen, als er sie so spitzbübisch angrinste wie ein zu Streichen aufgelegter Junge? Der Teufel tanzte in seinen dunklen Augen. Das hätte sie warnen sollen, aber

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