Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Insel

Eine Insel

Titel: Eine Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
repariert?«
    »Auf unsere Art«, sagte Mau strahlend. »Mit Stricken!«
    »Mit Str…?«
    »Rraa! Cox ist die Krabbe des Teufels!«
    Selbst Daphne, die immer noch den Mund zur Erwiderung geöffnet hatte, drehte sich um…
    Doch Cox war schneller als alle anderen. Seine Hand reagierte sofort, als der Papagei über den Strand flatterte. Er zog, zielte und feuerte in einer Bewegung, drei Schüsse, in rascher Folge.
    Der Papagei kreischte auf und stürzte in das Papierrebendickicht über dem Strand. Nur ein paar in der Luft schwebende Federn blieben zurück.
    Cox wandte sich der Zuschauermenge zu und verbeugte sich wie ein Musiker, der soeben ein besonders schwieriges Klavierkonzert gegeben hat. Doch die Räuber sahen ihn an, als wäre er ein kleiner Junge, der stolz darauf war, sich nassgemacht zu haben.
    Daphne kam noch nicht so ganz über die Sache mit den Stricken hinweg, aber nun schob sich ein anderer Gedanke in den Vordergrund: drei Schüsse hintereinander! Die Waffe des holländischen Captains war ein Revolver!
    »Ich glaube, das ist jetzt ein guter Zeitpunkt«, sagte Mau.
    »Pilu müsste sie inzwischen hinreichend verwirrt haben. Verwandelst du meine Worte bitte in Hosenmenschensprache?«
    Dann stapfte er los, bevor sie etwas dazu sagen konnte.
    Er drängte in den Kreis und baute sich vor den Räubern auf.
    »Wer sagt, dass unsere Kanonen nicht feuern können?«, brüllte er. »Genug geredet! Feuer!«
    Oben auf dem Hügel legte die Unbekannte Papierrebenfrau, die sich gehorsam über ihre grüne Kanone gebeugt hatte, das Zündholz an die Zündschnur und rannte dann wie befohlen sehr schnell fort und ging hinter einem Baum in Deckung, bis der Donner verhallt war. Dann rannte sie noch schneller wieder zurück. Sie achtete nicht auf die Kanone, die unter einer Rauchwolke verborgen war, sondern blickte auf die Lagune.
    Die Kugel war im Wasser gelandet und hatte drei Boote zum Kentern gebracht. Menschen schwammen im Meer. Sie lächelte und ging zur Kanone zurück. Obwohl sie ohne Worte war, hatte sie die anderen angefleht, sie abfeuern zu dürfen. Hatte sie nicht die ganze Zeit Papierreben gesammelt? Hatte sie daraus nicht von morgens bis abends Stricke gemacht und den unauslöschlichen Hass mit hineingeflochten, der in ihrem Herzen war? Hatte Mau nicht gesehen, wie sie Pilu geholfen hatte, Metallplatten zu formen, um die Risse in der Kanone abzudecken?
    Hatte er nicht gesehen, wie sorgfältig sie die Stricke um die Kanone gewickelt hatte, Schicht um Schicht, jede so stark wie ihre Sehnsucht nach Rache?
    Mau hatte es gesehen, und die Stricke hatten gehalten.
    Dünne Fasern aus Papierreben konnten den roten Donner bändigen.
    Sie kehrte zum Baum zurück, nahm ihr Baby aus der Wiege aus Papierreben, küsste es und weinte.
    »Wir werden wieder feuern«, rief Pilu inmitten der Verwirrung. »Wir werden eure großen Kanus zerstören. Wir haben euch zum Einzelkampf herausgefordert. Ihr müsst annehmen!
    Oder wollt ihr nach Hause schwimmen?«
    Räuber drängten sich um Cox, der sie laut anbelferte.
    »Was haben Sie schon zu verlieren, Mr. Cox«, rief Daphne in dem ganzen Durcheinander. »Glauben Sie denn nicht, dass Sie gewinnen würden?« Und in der Inselsprache zischte sie: »Wir werden jedes einzelne Kanu versenken! Unsere Waffen sind gut bewacht!« Mau flüsterte ihr etwas ins Ohr, und sie fügte in Hosenmännisch hinzu: »Sollten Sie Ihre Waffe im Kahana-Kreis erheben, wird man Sie sofort töten, Mr. Cox. Das wäre gegen alle Regeln!«
    Ein dumpfes Trommeln war zu hören. Es war Milo, der sich auf die Brust schlug. »Wer will kämpfen?«, brüllte er. »Wer will gegen mich kämpfen?«
    »Also gut. Ich werde kämpfen!«, knurrte Cox. Er stieß ein paar seiner Spießgesellen weg und klopfte sich den Staub vom Hemd. »Hm. Und dabei bin ich doch eigentlich König in dieser Gegend«, beklagte er sich. »Die Wachbrigade würde ihrem König niemals so verräterisch in den Rücken fallen, das könnt ihr mir glauben.« Er funkelte Milo an. »Ich werde gegen den Großen kämpfen. Es ist ja nicht so, dass er leicht zu verfehlen wäre.«
    »Du hast einen Plan, nicht wahr?«, zischte Daphne Mau zu.
    »Du lässt Milo nicht einfach von ihm erschießen, oder?«
    »Ja, ich habe einen Plan. Nein, er wird Milo nicht erschießen. Wir haben den Räubern gesagt, dass Milo der Häuptling ist, für den Fall, dass einer von ihnen gegen ihn antreten wollte, denn er hätte mit Sicherheit gewonnen. Aber ich werde nicht zulassen, dass Cox Milo

Weitere Kostenlose Bücher