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Eine Jungfrau Zu Viel

Titel: Eine Jungfrau Zu Viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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Straßen eingezeichnet. Es gab Läden und kleine Werkstätten; ich würde später überprüfen, ob sie für sich lagen, ohne Zugang vom Haus, obwohl ich mir sicher war, dass der Exflamen darauf bestanden hatte. Auf der vierten Seite war nichts angegeben. Hier verlängerte sich das Haus nur in zwei kleine Flügel.
    Wie ich mir schon gedacht hatte, befand sich zwischen den Flügeln noch eine Art Garten. Er war größer, als es auf dem Plan aussah. »Ihr hättet mir sagen können, dass es hier noch einen gibt!«
    »Gaia darf nicht hierher«, protestierte das Kindermädchen mürrisch.
    »Bist du sicher, dass sie sich daran hält?«
    Auch hier waren Arbeiten vorgenommen worden. Als die Laelii das Haus übernahmen, war dieser Teil bestimmt völlig verwildert gewesen. Er war als kleiner Gemüsegarten gedacht, mit quadratischen Beeten. Seit Jahren vernachlässigt, waren Petersilie und Spargelkraut in die Höhe geschossen. Einige Beete waren vom Unkraut gesäubert worden, eins war frisch umgegraben, aus anderen ragten die Strünke winterharter Pflanzen heraus. Das Ganze sollte durch eine Reihe von Pergolen beschattet werden, bewachsen mit wildem Wein.
    Doch wie sah es hier aus! »O Jupiter, da hat aber einer ganze Arbeit geleistet!«
    Alle Weinstöcke waren einen Fuß über dem Boden abgehackt worden. Unglaublich. Am Abfall war zu erkennen, dass es sich bis vor kurzem um ausgewachsene, gesunde Pflanzen gehandelt hatte, früher liebevoll gepflegt. Zwischen den leuchtend grünen Blättern lugten bereits neue Triebe hervor. Zum Beschneiden war das Jahr bereits zu weit fortgeschritten, und jetzt war die gesamte Ernte verloren. Überall lagen Haufen welken Gestrüpps herum. Ein Anblick, der mir, mit meinen bäuerlichen Vorfahren, das Herz brach. Ich trat hinaus in diesen geschändeten Garten, ertrug es aber nicht, weiterzugehen. Meine Gedanken liefen in zwei verschiedene Richtungen. Die Laelii würden mir Sklaven zur Verfügung stellen müssen, damit ich hier weiterkam. Der ganze Abfall musste beiseite geräumt, die Haufen durchsucht und die verhedderten Zweige auseinander gezerrt werden … Aber den Wein zerstört zu haben, blieb unverzeihlich.
    »Hat Numentinus das angeordnet?« Die Sklaven, die meine Wut spürten, nickten nur. »Große Götter!«
    »Er darf nicht unter Kletterpflanzen hindurchgehen.«
    »Jetzt schon! Er ist bereits seit einem Jahr kein Flamen Dialis mehr.«
    Ich zwang mich, meine Wut zu unterdrücken, und kehrte vorläufig ins Haus zurück.

XXXVI
     
     
    Statilia Laelia und Ariminius Modullus, die Tochter des Exflamen und ihr Mann, der Pomonalis, empfingen mich gemeinsam.
    Durch tiefes Durchatmen gelang es mir, meine Wut im Zaum zu halten, als ich zu ihnen geführt wurde. Sie saßen nebeneinander auf einer Liege, was auf mich einen ziemlich gekünstelten Eindruck machte. Sie wirkten entspannt. So entspannt, als hätten sie beide kochend heiße Brühe getrunken und kein Wasser zur Verfügung, um ihren verbrannten Mund zu kühlen. Wenn ich sicher gewesen wäre, dass hier ein Verbrechen begangen worden war, hätte ich sie sofort als Hauptverdächtige eingestuft.
    Ich hatte Ariminius nur von hinten gesehen, als er uns in der Brunnenpromenade aufgesucht hatte, aber ich erkannte seine Stimme, die sich bemühte, leichte Konversation zu machen; sofort gingen mir die etwas ungehobelten Vokale, die ich in meiner Wohnung gehört hatte, wieder auf die Nerven. Von vorne stellte er sich als nichts sagender Bursche mit ziemlich geraden, struppigen Augenbrauen und einer Warze an der Nase heraus. Diesmal hatte er die spitze Flamenmütze nicht auf dem Kopf; er wusste wenigstens, wie man sich zu Hause normal kleidete. Zu meiner Überraschung erkannte ich seine Frau. Sie war diejenige, die ich kurz im Atrium gesehen hatte, als ich mit Maia hier gewesen war. Damals war sie von einer ganzen Sklavinnenriege weggeführt worden, bevor ich mit ihr sprechen konnte. Die Sklavinnen waren auch heute hier, umringten sie schützend, obwohl ihr Mann zur Bewachung da war. Vielleicht war sie der nervöse Typ. (Nervös weswegen?) Oder wurde die Tochter eines Flamen ständig von strengen Anstandsdamen vor Männern beschützt?
    Statilia Laelia hatte wenig Ähnlichkeit mit ihrem Bruder Scaurus, abgesehen von ihrem Verhalten. Sie wirkte genauso geistesabwesend, als ob nichts sie wirklich aufregen könnte und sie sich nie für eine Sache einsetzen würde. Sie saß mit gekreuzten Beinen da und veränderte ihre Haltung nicht. Gekleidet war sie in ein

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