Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Eine Jungfrau Zu Viel

Titel: Eine Jungfrau Zu Viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
Vom Netzwerk:
sie wie zusammengeschweißt.
    »Angelegenheiten, die den Tod von Terentias Mann betrafen?«
    Ariminius wollte nicht darauf eingehen. »Zum Teil.«
    »Demnach war Terentia ebenfalls anwesend?«
    »Terentia Paulla ist hier immer willkommen.«
    Und warum war dann der Sklavin mit dem Wischeimer befohlen worden zu behaupten, Terentia würde nicht mehr herkommen?
    »Bei dieser Familienkonferenz muss es recht lebhaft zugegangen sein«, bemerkte ich leise. Laelia und Ariminius tauschten Blicke, mit denen mehr gesagt wurde, als ich bisher begriff. »Übrigens«, meinte ich beiläufig, »woran ist der so überfreundliche Onkel Tiberius eigentlich gestorben?« Als keine Antwort kam, hakte ich nicht nach, sondern fragte: »War seine Frau bei ihm, als er starb?«
    Ariminius sah mir direkt in die Augen. »Nein, Falco«, erwiderte er freundlich, als wüsste er, warum ich fragte. »Terentia Paulla speiste an dem Abend mit ihren ehemaligen Kolleginnen im Haus der Vestalinnen.«
    Das absolut unerschütterliche Alibi – natürlich nur, falls jemand eins gebraucht hätte.
    Ich starrte zurück. »Entschuldigung«, sagte ich ohne nähere Erklärung.
    »Sie wissen überhaupt nichts, Falco.« Der Pomonalis klang plötzlich müde. »Und das hat nichts damit zu tun, Gaia zu finden.«
    Ich stand auf.
    Er und seine Frau waren in irgendeine Vertuschung verwickelt, daran bestand kein Zweifel. Aber er hatte Recht. Ein Kind war in Gefahr, und das hatte Vorrang. Meine Aufgabe bestand darin, Gaia zu finden.
    Ich bat Ariminius, die erforderlichen Sklaven zu holen, und machte mich dann daran, die systematische Suche im ganzen Haus und auf dem Grundstück fortzusetzen.

XXXVII
     
     
    Am frühen Nachmittag fingen wir mit der gründlichen Suche an. Dank der Hilfe eines großen Sklavenkontingents konnten wir Haus und Grundstück innerhalb weniger Stunden durchsuchen.
    Ariminius Modullus blieb in unserer Nähe. Ich hätte den Verdacht haben können, dass er etwas wusste und mich im Auge behalten wollte, falls ich der Sache zu nahe kam. Ich traute ihm nicht, aber er nahm die Suche tatsächlich ernst. Er hörte aufmerksam zu, als ich meine Befehle erteilte, und beteiligte sich dann. Offenbar begriff er, wie dringend die Angelegenheit war, schien aber auf perverse Weise das Ganze zu genießen, versammelte einen Trupp Sklaven um sich und zeigte ihnen, wie sie in jede Truhe und jeden Korb zu schauen hätten, dann unter, in und hinter alles, wo sich auch nur der geringste Spalt als Versteck anbot.
    Es gefiel ihm, etwas zu tun zu haben. Zuerst beobachtete ich ihn misstrauisch, aber seine Mitarbeit nahm mir etwas von dem Druck, unter dem ich stand. Dafür war ich ihm dankbar. Die Verantwortung, ein Kind zu finden, war sehr belastend. Wenn ich die Kleine nicht fand, würde ich diese Bürde ein Leben lang mit mir herumschleppen müssen. Das war schon bedrückend genug, selbst wenn Gaia nicht um meine Hilfe gebeten und ich sie abgewiesen hätte.
    Meiner Ansicht nach war Ariminius, nachdem er Laelia geheiratet hatte, unter dem strengen Regime seines Schwiegervaters in Apathie verfallen. Am Ende des Nachmittags ging ich sogar so weit, von Mann zu Mann mit ihm zu sprechen. »Sie stehen nicht unter Numentinus’ Gewalt. Sie mögen ihn und den ehrenvollen Posten, den er in Ihrer Priesterschaft innehatte, zwar respektieren, aber verantwortlich sind Sie nur gegenüber Ihrem eigenen Vater.«
    »Großvater, in meinem Fall. Er sabbert ein bisschen, lässt mich aber machen, was ich will.« Ariminius wirkte fast menschlich, war ja aber auch, bevor er sich den Spitzhüten anschloss, genauso ein gewöhnlicher Bürger wie ich gewesen. Wir stammten beide aus der Plebs.
    »Ich rate Ihnen, von hier zu verschwinden, wenn diese Episode vorbei ist, und das Oberhaupt Ihrer eigenen Familie zu werden.« Als er mir einen unsicheren Blick zuwarf, erinnerte ich mich an die trostlose Seite, ein Plebejer zu sein, und fragte: »Ist das Finanzielle ein Problem?«
    Zu meiner Überraschung erwiderte er sofort: »Nein, ich habe Geld.«
    »Aber in der Flaminia zu leben, war zu verlockend?«
    Er warf mir ein schiefes Lächeln zu. »Früher war ich ehrgeizig! Doch zu mehr als dem Flamen Pomonalis werde ich es jetzt kaum mehr bringen.« Den Zusatz selbst mit dem Exflamen Dialis als Schwiegervater verkniff er sich.
    »Ich nehme an, dass die Familie Ihrer Frau Sie dafür verachtet?«
    Zuerst wollte er die Frage nicht beantworten, rang sich dann aber eine Bestätigung ab. »Und ich muss auch an meine Frau

Weitere Kostenlose Bücher