Eine Kerze für Sarah - und andere Geschichten, die das Herz berühren
und mein Herz klopfte zum Zerspringen. Noch während ich diese Worte in den Computer tippe, spüre ich dieses Gefühl. Es war ein beängstigender Augenblick. Dann lichtete sich der Nebel für eine Sekunde – und plötzlich sah ich es deutlich. Doch was ich sah, erschreckte mich zu Tode. Es war, als würde man auf einem Schiff stehen, das aus dem Nebel stößt, gerade rechtzeitig, um den riesigen, scharfen Felsen zu erkennen, auf den das Schiff zusteuert.
Sarahs einfache Aussage: „Du bist in der Bibliothek“, hat mich zum Glück noch früh genug wachgerüttelt.
Gary Rosberg
Der erste Schultag
Am ersten Tag eines neuen Schuljahres schickte die Lehrerin allen Eltern einen Brief.
Darin stand: „Wenn Sie versprechen, nicht alles zu glauben, was Ihre Kinder Ihnen über die Schule erzählen, verspreche ich Ihnen, nicht alles zu glauben, was sie mir über ihr Zuhause erzählen.“
Anonym
Ho-ho-ho-sanna
Als frisch gebackene Mutter wollte ich meinem zweijährigen Sohn unbedingt die eigentliche Bedeutung von Weihnachten erklären. Deshalb planten wir eine Geburtstagsparty für das Jesuskind. Lukes Opa hatte eine komplette Krippe mit Stall, Kühen, den Weisen, Hirten, Maria, Joseph und dem kleinen Jesuskind gebaut. Und es war nun mein Bestreben, den Geburtstag des Jesuskindes im Mittelpunkt unserer Weihnachtsfeier stehen zu lassen.
Andererseits stand aber auch vor unserem Hause ein sechzig Zentimeter hoher Weihnachtsmann, der aufleuchtet und einem laut fröhliche Weihnachten wünscht, wenn man ihm die Hand schüttelt. Da ich Sorge hatte, dass uns dieser Weihnachtsmann womöglich von der Geburt Christi ablenken könnte, fragte ich meinen Sohn Luke, was der Weihnachtsmann sagt. Stolz erwiderte Luke: „Ho-Ho-Ho-sanna, Ha-Ha-Ha-Halleluja, er errettet mich, die Freude am Herrn ist meine Stärke!“
Susan Larson
Liebe
Wenn ich einmal heirate
Der Mann, den ich einmal heirate, muss, selbst dann, wenn er auf den Knien liegt, so groß sein wie der Himmel. Seine Schultern müssen so breit sein, dass sie die Last einer Familie tragen können. Seine Lippen müssen lächeln können, müssen stark genug sein, Nein zu sagen, und so sanft, dass sie küssen können. Er muss sanft sein können und nachdenklich sein. Seine Arme müssen stark genug sein, um ein kleines Kind zu tragen.
Ruth Bell Graham
Der Weg der Liebe
Wenn wir aus dem Küchenfenster sehen, blicken wir auf einen Weg vor unserer Veranda über den Rasen bis zum angrenzenden Grundstück. Dieses Grundstück gehört meiner Mutter und auch dieser Weg gehört ihr.
Vor einiger Zeit war ich in einen beinahe tödlichen Unfall verwickelt gewesen. Neun Knochen waren gebrochen und ich hatte außerdem noch einige andere Verletzungen davongetragen, sodass ich permanente Pflege brauchte. Um jedoch vollständig genesen zu können, hätte ich anschließend an das Krankenhaus in ein Rehabilitationszentrum überwiesen werden müssen.
Einige Tage, bevor ich entlassen werden sollte, beschloss mein Mann, mich nach Hause zu holen. Der Arzt war damit einverstanden und die notwendigen Geräte wurden in einem leer stehenden Schlafzimmer aufgestellt. Wally und Mutter hatten die Aufgabe übernommen, mich rund um die Uhr zu pflegen.
Bei dieser Gelegenheit ist dieser Weg dann entstanden. Er wurde jeden Tag benutzt. Während der folgenden zweieinhalb Monate ist Mutter diesen Weg in Sonne, Regen, Schnee und Schlamm gegangen, am Morgen, am Nachmittag und manchmal sogar mitten in der Nacht.
Ich nenne ihn ihren Weg der Liebe. Was sie für mich getan hat, lässt sich mit Worten nicht beschreiben. Sie pflegte mich, wie nur eine Mutter es vermag. Ihre Liebe, Sanftmut und Freundlichkeit werde ich nie vergessen. Achtzehn Monate später ist der Pfad noch immer da – ein sichtbares Zeichen für die Liebe einer Mutter.
Clare DeLong
Ich bin Papas Mädchen
Eines Abends vor nicht allzu langer Zeit blieb mein Mann zu Hause bei den Kindern, während ich in den Supermarkt zum Einkaufen fuhr. Für eine sechsköpfige Familie einzukaufen, von denen vier Familienmitglieder männlichen Geschlechts sind, dauert eine Weile, darum war es schon spät, als ich nach Hause kam. Das ganze Haus war dunkel und ungewöhnlich still. Nachdem ich eine Tüte mit Lebensmitteln abgestellt hatte, schlich ich ins Schlafzimmer, das durch den sanften Schein des Mondes, der durch das Fenster fiel, erleuchtet wurde. Da lag Scott, die Hände hinter dem Kopf gefaltet, und starrte an die Decke. Er wirkte so nachdenklich, dass ich
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