Eine königliche Affäre
überhaupt von seiner Existenz zu erzählen?“
„Ich hielt es für uns alle am besten. Du wirst demnächst König von Aristo sein, und ich dachte, das Letzte, was du unter den Umständen brauchen kannst, ist ein … Kind der Liebe.“
Sebastians dunkle Brauen schossen nach oben. „Ein Kind der Liebe?“ , echote er zynisch. „Aber uns hat niemals Liebe verbunden, Cassie, oder irre ich mich da?“
Stolz hob sie ihr Kinn und begegnete unerschrocken seinem spöttischen Blick. „Ich habe dich geliebt.“ Und liebe dich noch, fügte sie für sich hinzu.
Sein kaltes Lachen schnitt ihr wie ein Messer ins Herz. „Oh, ja! Ich erinnere mich! Deshalb hast du mir auch zum Abschied eröffnet, dass du dich jedem hingibst, der zufällig deinen Weg kreuzt“, erinnerte er sie mit beißendem Sarkasmus.
„Das war … es gab keinen anderen“, murmelte sie leise.
„Wann hörst du endlich mit deinen verdammten Spielchen auf?“
„Mir … mir fiel nichts anderes ein, um unsere Beziehung zu beenden. Ich hatte Angst, dass …“
„Dass was? Wovor hattest du Angst?“
„Wie sich die Dinge zwischen uns entwickelten …“
Sebastian schnaubte und machte eine unwillige Handbewegung. „Ich glaube dir kein Wort! Du bist eine notorische Lügnerin, wie dein Vater es schon immer behauptet hat. Offensichtlich habe ich ihm Unrecht getan.“
Der Schmerz, der sie bei seinen Worten durchfuhr, schien unerträglich. Beinahe hätte sie Sebastian gestanden, wie ihr Vater wirklich gewesen war. Sie hatte ihm mehr verraten als jedem anderen Menschen. Und nun war es wie immer. Jeder glaubte nur ihrem Vater … selbst jetzt noch. Schon in der Vergangenheit hatte es niemand gegeben, der sie verteidigt hätte, und in der Zukunft würde das nicht anders sein …
„Wusstest du von der Schwangerschaft, als du unsere Beziehung beendet hast?“
„Nein, ich habe es erst im Gefängnis erfahren. Der Schwangerschaftstest gehört routinemäßig zum Gesundheitscheck nach der Einweisung. Ich war geschockt, besonders, weil ich damals die Pille genommen habe.“
Die Angst und Verzweiflung hinter ihren Worten war nicht zu überhören, und Sebastian merkte, wie seine Wut langsam verrauchte. Cassie war damals gerade erst achtzehn Jahre alt gewesen. Sicher, sie hatte bereitwillig mit ihm geschlafen, doch sich plötzlich schwanger im Gefängnis wiederzufinden, musste auch für sie ein furchtbares Erlebnis gewesen sein.
„Deshalb habe ich auch versucht, Kontakt mit dir aufzunehmen …“
„Der ominöse Brief …“
„Ja, darin habe ich dich gebeten, mich zu besuchen. Ich wollte es dir persönlich sagen.“
„Ich habe ihn nie bekommen“, behauptete er erneut und fragte sich, ob er Cassie wirklich glauben konnte.
„Du glaubst mir nicht“, murmelte sie bitter, als habe sie seine Gedanken gelesen.
„Ich sage nur, ich habe keinen Brief erhalten“, erwiderte er gereizt. „Wenn du ihn wirklich geschrieben hast, muss ihn jemand abgefangen und vernichtet haben.“
„Dein Vater?“
Sebastian dachte kurz darüber nach und schüttelte dann den Kopf. „Cassie, du hast mich von der ersten Sekunde an belogen, und wenn ich dir jetzt nicht glauben kann, hast du dir das nur selbst zuschreiben.“
Eine Welle von Panik überrollte sie. Heiße Tränen schossen in ihre Augen. „Sebastian, nimm mir Sam nicht weg!“, bat sie erstickt. „Er würde damit nicht fertig werden, genauso wenig wie ich. Bitte … lass mir meinen Sohn!“
Sosehr er versuchte, sein Herz zu verhärten, es wollte ihm nicht gelingen. Dass sie Sam liebte und bereit war, durch die Hölle zu gehen, um ihn zu beschützen, daran hatte er keinen Zweifel. „Ich nehme ihn dir nicht weg“, versprach er. „Ich sehe ja, wie sehr du ihn liebst und wie sehr der Kleine dich liebt und braucht. Aber ich will Antworten auf meine Fragen. Und ich verlange, dass du wenigstens dieses eine Mal mir gegenüber aufrichtig bist. Das habe ich zumindest verdient, oder?“
„Ich weiß nicht, ob ich dir vertrauen kann“, sagte sie langsam. „Du hast mich gegen meinen Willen hierhergebracht und einsperren lassen. Das ertrage ich nicht.“
„Es gab keine andere Lösung. Ich kann es nicht riskieren, dass die Presse etwas davon erfährt.“
„Ist das alles, was dich interessiert? Was die Leute über dich denken?“
„Verdammt, Cassie, was man über mich denkt, ist mir egal. Ich versuche nur, Sam zu beschützen. Er ist an all dem völlig unschuldig. Ich habe bereits fünf Jahre seines Lebens verpasst. Wie
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