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Eine königliche Affäre

Eine königliche Affäre

Titel: Eine königliche Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MELANIE MILBURNE
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Tränen gewöhnt, mit zwei Schwestern und jeder Menge Geliebten, die auf diese Weise gehofft hatten, irgendwelche Geschenke oder Zugeständnisse von ihm zu erpressen. Doch bisher hatte ihn eine derartige Zurschaustellung weiblicher Schwäche immer kaltgelassen.
    Jetzt spürte er, wie sein Herz sich schmerzhaft zusammenzog. Sie sah so wunderschön aus, wie sie grazil und in sich versunken vor dem weißen Klavier saß und ihre schlanken Finger mit wachsender Zuversicht über die Tasten fliegen ließ.
    Sebastian glaubte, Bruchstücke einer Beethoven-Sonate zu erkennen, doch plötzlich stolperte Cassie über eine Note und gefror zur reglosen Statue, wie die Marmorbüsten in der Galerie, die zum Garten führte.
    „Cassie?“
    Sie sprang so plötzlich auf, dass der Klavierhocker mit lautem Getöse nach hinten fiel. „Tut mir leid …“, flüsterte sie erstickt. „Ich war nie besonders gut bei diesem Stück … zu viele Vorzeichen und Wechsel der Tempi … oder so etwas …“
    Verblüfft runzelte Sebastian die Stirn. „Ich fand es fantastisch“, versuchte er, sie zu beruhigen. „Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt so talentiert bist, Caz. Noch etwas, das du vor mir verborgen hast“, versuchte er, ihr mit einem schwachen Scherz die sichtbare Anspannung zu nehmen.
    Hastig wischte sie sich über die feuchten Wangen. „Hast du etwas dagegen, wenn ich mich kurz frisch mache?“, fragte sie leise.
    „Natürlich nicht“, erwiderte er rau. „Hinter der zweiten Tür, draußen auf dem Flur, befindet sich ein kleines Gästebad. Lass dir ruhig Zeit.“
    „Danke.“
    Als die Tür hinter ihr zufiel, schloss Sebastian seine Augen und sog tief den betörend femininen Duft ein, der ihn schon damals bis in seine Träume verfolgt hatte. Während er auf Cassies Rückkehr wartete, überfluteten ihn wehmütige Erinnerungen an eine Zeit, in der sie beide noch viel jünger waren, weniger voneinander wussten und fest daran glaubten, dass nur der gegenwärtige Moment es wert war, gelebt zu werden …
    Jetzt war er ein erwachsener Mann, der kurz davor stand, sich voll und ganz seiner Pflicht im Leben zu stellen, und Cassie war eine erwachsene Frau und Mutter, die nicht mehr nur für sich allein verantwortlich war, sondern in jede Entscheidung auch das Wohl ihres Kindes einbeziehen musste.
    Ihres gemeinsamen Kindes! Sam, sein Sohn, für den er ebenso verantwortlich war wie seine Mutter.
    „Alles okay?“, fragte er, als Cassie zurück war. Sie nickte. „Gut, dann möchte ich dir noch etwas zeigen. Mein Privatzimmer, es liegt gleich da hinten, am Ende des Ganges.“
    „Oh, nein!“, entfuhr es ihr spontan. „Denk nicht einmal daran, mich mit dem ältesten Trick der Welt übertölpeln und in dein Bett locken zu wollen!“
    Mokiert hob er die Brauen. „Was treibt dich zu dieser Vermutung?“
    „Komm schon, Sebastian … Genau das hattest du vor, oder? Wir wissen doch beide, wie so etwas abläuft … ein Kuss führt zum anderen, und peng … irgendwann ist es zu spät. Bereits die letzte Nacht war ein Fehler und …“
    „Das war sie nicht“, widersprach er ruhig. „Ich wollte dich, und du wolltest mich. Und daran hat sich auch inzwischen nichts geändert, Cassie.“
    „Hör auf!“, wehrte sie ab und hielt sich die Ohren zu.
    „Nein, du hörst auf!“ Sebastian umfasste Cassies Hände und zog sie herunter. „Hör mir zu, Caz! Ich weiß, es ist verrückt und gefährlich für uns beide, aber mein Verlangen nach dir ist so übermächtig, dass es mich noch in den Wahnsinn treibt!“
    „Bitte, Sebastian …“, flehte sie mit bebender Stimme. „Du weißt nicht, was du da tust … es sind nur deine Hormone oder so etwas …“
    Sebastian stutzte und lachte rau. „ Oder so etwas? Ist das deine neue Floskel, wenn du nicht mehr weiter weißt? Ich höre sie immer öfter von dir, agapi mou . Was soll ich bloß mit dir machen?“, rief er mit einem künstlichen Seufzer aus und presste ihre Handflächen an seine Wangen.
    Cassie schluckte heftig und schmolz dahin wie Wachs in der Sonne. Ihr Herz schlug heftig, und die Knie waren weich wie Watte. „Lass mich gehen …“, flüsterte sie, „… bevor wir noch etwas tun, was … was wir später beide bereuen.“
    „Bereuen? Ich? Niemals … agapi mou “, versicherte er lächelnd, nahm ihre Hände von seinem Gesicht, zog sie an die Lippen und hauchte federleichte Schmetterlingsküsse in die Innenflächen. „Aber eigentlich geht es momentan nur um ein Foto. Es ist in meinem

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