Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
entgegnete Flora schnippischer als beabsichtigt.
»Wir machen uns besser langsam auf den Weg«, antwortete er. »Ich werde nur schnell das Geschirr spülen.«
»Das ist nicht nötig, ich kann den Abwasch erledigen, wenn ich nach Hause komme, außerdem haben Sie gestern Abend schon gespült.«
Während Charles sich mit Floras Ersatzzahnbürste die Zähne putzte, stapelte sie das Geschirr in der Spüle. Die Intimität, diese glückliche Nähe des vergangenen Abends, war verdorben worden, und sie beschloss, die ganze Episode aus ihrem Gedächtnis zu streichen. Emma und sie hatten vollkommen falsch gelegen mit der Annahme, es könne Spaß machen, in jemanden verliebt zu sein, mit dem man zusammenarbeitet. Manchmal war so etwas eine ausgesprochen schlechte Idee. Nur gut, dass sie Henry hatte, um ihre Gedanken zu beschäftigen.
»Zumindest haben wir diesmal Stiefel an«, bemerkte Flora, als sie durch den Schlamm zurück zum Wagen gingen.
»Ja. Es war ein Glück für mich, dass William seine Stiefel dagelassen hat.«
Flora fragte sich beiläufig, wie William wohl ohne Stiefel zurechtkam und warum um alles in der Welt er sie trotz des starken Regens vergessen hatte.
»Glauben Sie, dass der Wagen in Ordnung ist?«
»Wenn nicht, werde ich Annabelles Vater anrufen und ihn fragen, ob er mit dem Trecker herkommen und uns holen kann.«
»Ich habe noch ein paar Sonntagszeitungen da, falls wir damit irgendetwas Raffiniertes anfangen können.«
»Für das, was Sie vorhaben, bräuchte man einen alten Teppich oder etwas mit einer rauen Oberfläche. Ich denke, wir werden den Trecker nehmen müssen oder gar nichts.«
»O Gott! Und wenn der Trecker nicht kommen kann?«
»Dann werden wir bis zum Ende des Wegs gehen und uns ein Taxi rufen oder Annabelle bitten, uns abzuholen.«
Flora glaubte nicht, dass Annabelle dieser Vorschlag besonders gut gefallen würde, enthielt sich aber eines Kommentars. Schließlich war Annabelle seine Auserwählte, und ihr, Flora, stand eine solche Bemerkung nicht zu.
»Das ist vielleicht kein günstiger Zeitpunkt, um darüber zu reden«, bemerkte Charles, »aber nach der Roadshow waren sowohl Bob als auch George sehr erpicht darauf, dass ich - dass wir - sie aufkaufen sollten. Sie sind beide weit über das Rentenalter hinaus.«
»Und wir könnten uns das leisten, wenn wir das Haus verkaufen würden?«
»Wir haben noch nicht über Geld geredet, aber ich denke, ja.«
»Nun, dann lassen Sie es uns wagen«, antwortete Flora aufgeregt. »Wir brauchen kein riesengroßes Gebäude. Wir brauchen lediglich ein kleines Büro irgendwo.«
»Und ich hätte gern eine eigene Wohnung. Das ist sehr zweckmäßig, außerdem werden Annabelle und ich, wenn wir heiraten, vielleicht etwas weiter wegziehen.«
»Klar.«
»Und wir sollten auch für Sie etwas kaufen. Wenn Sie wollen, könnten wir Annabelle das Feriencottage abkaufen.«
»Darüber müsste ich zuerst nachdenken«, sagte Flora und fragte sich gleichzeitig, warum die Vorstellung, hier nach Charles' und Annabelles Hochzeit zu leben, so deprimierend war. »Vielleicht wäre es vernünftiger, etwas zu kaufen, das nicht so weit von der Stadt entfernt ist.«
»Wie Sie meinen.«
»Andererseits, wie viel würde man für das Gebäude überhaupt bekommen? Wenn wir zwei Auktionshäuser kaufen wollen, ein Büro, eine Wohnung für Sie, ein Cottage für mich - das scheint mir eine Menge Geld für ein einziges Gebäude zu sein.«
»Wenn wir tun, was Annabelle vorschlägt, und das Haus zuerst in Wohnungen einteilen, müsste es eigentlich genügen. Aber ich gebe Ihnen Recht, vielleicht würden wir uns damit finanziell doch ein wenig zu weit aus dem Fenster lehnen.«
»Außerdem dauert das alles seine Zeit«, erklärte Flora. Wenn ihr tatsächlich irgendwann der Sinn danach stehen würde, fortzugehen, würde sie das nicht tun wollen, bevor Stanza und Stanza auf dem Weg in die Gewinnzone war, aber sie konnte kaum von Charles und Annabelle verlangen, ihre Hochzeit zu verschieben. »Obwohl ich in dem Cottages eigentlich ganz glücklich bin. Vielleicht sollte ich Annabelle Miete bezahlen.«
»Sie zahlen schon Miete. Oder vielmehr tue ich es, im Namen von Stanza und Stanza.«
» Oh?«
»Ich verfüge über ein kleines privates Einkommen. An das Kapital komme ich nicht heran, aber die Zinsen sind recht nützlich. Annabelle hat ihre Bücher gern in Ordnung«, fuhr er fort, »und das ist noch etwas, das wir regeln müssen.«
»Was müssen wir regeln?«
»Die finanzielle
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