Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
sie hatte ein Schaumbad mit ihm teilen wollen, sie hatte mit ihm Hand in Hand durch den Richmond Park spazieren und das bunte Laub aufwirbeln wollen ... Immer war es um sie und ihre Wünsche gegangen.
Aber diesmal hätte sie alles andere geopfert, nur um bei Charles sein zu dürfen. Und sie wollte, dass er die Freuden des Lebens mit einer Frau genießen konnte, die er aufrichtig liebte und die ihn ebenso aufrichtig liebte - die ihn so sehr liebte, dass ihr sein Glück wichtiger war als ihr eigenes Glück.
Flora hielt sich nicht für einen egoistischen Menschen. Schließlich war sie gut zu Tieren (Imelda war der lebende Beweis dafür), zu Menschen (manchmal tatsächlich zu gut), und sie wollte ganz allgemein Gutes tun. Aber noch nie zuvor war ihr das Glück eines anderen Menschen wichtiger als ihr eigenes gewesen.
Dieser Gedanke beschäftigte sie, bis sie in den Weg einbog, der zu ihrem Cottage führte. Dann gestattete sie sich einzugestehen, dass Charles nur ein Wort zu sagen brauchte, und sie würde zu ihm gehen - zur Hölle mit ihrem Stolz! Natürlich nur, wenn er aufrichtig zu ihr war.
Die Kätzchen waren für eine kurze Zeit eine wunderbare Ablenkung. Inzwischen waren sie überall im Cottage zu finden. Annabelle würde wegen ihrer Allergie wahrscheinlich nie wieder in der Lage sein, das Haus zu betreten, aber andererseits verspürte sie diesen Wunsch vermutlich ohnehin nicht. Würde sie es Charles erlauben, ein Kätzchen zu nehmen? Würde sie ihn für den Rest seines Lebens einengen? Und würde die Ehe mit ihr ihm gestatten, sich endgültig in seiner steifen Spießigkeit einzurichten? Was er brauchte, war eine etwas jüngere Frau, fand Flora, eine frivolere Frau, die ebenso an dem Geschäft hing wie er, eine Frau, die Katzen wirklich mochte. Mit anderen Worten, er brauchte sie, Flora! Aber als Mann und noch dazu gestraft mit einem traurigen Mangel an Intuition, würde er das vielleicht niemals begreifen.
Als sie die Katzen gefüttert und sich eine Tasse Tee aufgebrüht hatte, schaltete Flora den Fernseher ein und kuschelte sich auf das Sofa. Imelda hatte sich auf Floras Schoß zusammengerollt und genoss die ausgiebigen Streicheleinheiten. Jedes Kätzchen, das ihr in die Nähe kam, wurde mit einem Fauchen seiner Wege geschickt. Flora schloss die Augen. In ein paar Minuten würde sie für die Tiere genug Futter bereitstellen, sodass diese bis morgen damit auskommen würden. Anschließend würde sie die Katzentoilette säubern, eine Tasche packen und zu Geoffrey und Edie fahren. Solange sie hier in ihrem kleinen Cottage saß, konnte sie so tun, als wäre ihre Welt in Ordnung. Bei Geoffrey würde sie sich sofort darauf konzentrieren müssen, die Kunst eines Auktionators zu erlernen. Und die ganze Nacht würde sie beten, dass dieser Kelch an ihr vorübergehen möge.
Flora wünschte, sie hätte die Gelegenheit genutzt und zu Hause ein wenig geschlafen. »Ich werde Sie instruieren, bis Sie alles aus dem Effeff beherrschen«, verkündete Geoffrey, gleich als sie zur Tür hineintrat.
»Aber nicht, bevor Sie gegessen haben, Kind«, wandte Edie ein. »Ich habe eine schöne Cottagepastete, die nur noch auf Sie wartet.«
»Ich liebe Ihre Cottagepastete! Sie haben mir gleich nach meiner Ankunft hier eine gebacken, erinnern Sie sich noch?«
»Natürlich. Ich weiß, dass manche Leute derartige Speisen im Sommer nicht essen, aber ich finde diese Pastete so beruhigend. Außerdem habe ich Erbsen und Karotten zubereitet. Ich fürchte, wir haben unsere schon gegessen. Möchten Sie eine Tasse Tee, Flora?«
»Gib dem Mädchen ein Glas Wein«, bat Geoffrey und zog sich den Stuhl Flora gegenüber heran.
»Und wie geht es meinen Kätzchen?«, fragte Edie, während sie den Wein einschenkte. »Ich kann es kaum mehr erwarten, sie endlich zu mir nehmen zu dürfen. Lassen Sie uns nur noch ein wenig Zeit, um unseren Zaun reparieren zu lassen, sodass der Nachbarshund nicht hereinkommen und sie bedrohen kann.«
»Edie, könntest du uns wohl Papier und einen Füller besorgen? Flora wird sich vielleicht Notizen machen wollen.«
Edie ging zu einer Schublade hinüber und förderte einen Block und einen Füller zu Tage. »Sie sollten einmal darüber nachdenken, Imelda sterilisieren zu lassen. Sie wollen doch sicher nicht, dass sie noch einmal schwanger wird, oder?«
»Ganz bestimmt nicht, sie ist noch so jung. Eigentlich zu jung, um schon Mutter zu sein«, antwortete Flora. »Obwohl sie ihre Sache wunderbar gemeistert hat.«
»Flora,
Weitere Kostenlose Bücher