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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ist doch Ihr Spezialgebiet.«
    »Ich kann mich nur bis zu einem gewissen Punkt darum kümmern, Flora.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Eine Menge Bücher, die weiter hinten im Katalog stehen, gehören mir. Die darf ich nicht versteigern. Das wäre ein Verstoß gegen die Berufsethik.«
    Flora schluckte. »Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Charles bis dahin wieder da sein wird.«
    »Ziemlich wahrscheinlich, ja ...«
    »Und wenn er nicht rechtzeitig kommt, könnten Sie die Bücher doch trotzdem versteigern. Es würde ja niemand wissen, dass sie Ihnen gehören.«
    »Ich würde es wissen«, erwiderte er energisch. »Wenn es herauskäme, würde das dem Ruf der Firma einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zufügen.«
    »Oh.« Ausnahmsweise einmal fiel Flora nichts ein. »Also können wir nur hoffen, dass es so weit nicht kommen wird. Ich frage mich, was wohl an Charles' Zahn gemacht werden muss?«

 
    »Wenn Charles bis dahin nicht zurück ist, werden Sie es übernehmen müssen.«
    »Was?«
    »Die Bücher versteigern.«
    Ein dünner Schweißfilm legte sich auf Floras Stirn, als ihr klar wurde, was Geoffrey meinte. »O nein. Das ist unmöglich!«
    »Jeder muss irgendwann mal anfangen.«
    »Aber ... Ich würde nicht die besten Preise für Sie erzielen! Das ist schließlich Ihre Pensionskasse! Sie brauchen den allerbesten Preis, den man für Ihre Bücher erzielen kann. Sie wollen bestimmt nicht, dass jemand, der in dem Metier völlig unerfahren ist, die Ersparnisse Ihres Lebens unter den Hammer bringt.«
    »Flora, das sind nicht die Ersparnisse meines Lebens, und Sie werden wahrscheinlich einen genauso guten Preis dafür aushandeln können wie ich. Wenn Charles nicht rechtzeitig zurück ist, müssen Sie in den sauren Apfel beißen und dort hinaufgehen und verkaufen. Ich werde Sie heute Abend kurz einweisen.«
    Flora atmete so langsam aus, wie sie nur konnte. »Geoffrey, das ist unmöglich! Denken Sie doch daran, wie nervös ich war, als ich lediglich zusammen mit zwanzig anderen Leuten in einem Chor singen musste! Ich kann nicht vor all diese Leute hintreten und eine Auktion leiten!«
    »O doch, das können Sie«, beharrte er.
    »Nein, kann ich nicht!«
    Er seufzte. »Ich sage Ihnen was, Sie sind müde, und diese neue Entwicklung hat Sie vollkommen unerwartet getroffen. Fahren Sie jetzt nach Hause und kümmern Sie sich um Imelda und die Kätzchen, und dann kommen Sie zurück zu mir und Edie. Bleiben Sie über Nacht bei uns, und ich gebe Ihnen einen Crashkurs in Sachen Versteigerung. Man steigert immer in Schritten von drei, fünf oder zehn. Das ist nicht besonders schwierig.«
    »Ich kann nicht mal in Einserschritten rechnen. Wie soll ich das alles lernen?«
    »Ich werde das mit Ihnen üben. Und jetzt fahren Sie nach Hause, versorgen die Kätzchen und kommen dann auf geradem Wege zurück zu mir.«
    »Ich kann jetzt nicht weg, wir haben hier noch so viel Arbeit.« Im Büro stapelte sich ein Berg von Papierkram, außerdem musste anschließend noch aufgeräumt und gefegt werden. Alle anderen würden frühestens in zwei Stunden aufbrechen.
    »Wir werden das hier auch ohne Sie schaffen. Schließlich haben wir es auch geschafft, bevor Sie kamen, nicht wahr?«
    »Und Charles und Annabelle? Die beiden sind doch normalerweise immer hier, oder?«
    »Noch ein Mal: Wir schaffen das schon. Ich werde den anderen die Situation erklären. Und jetzt fort mit Ihnen!«

Kapitel 23

 
    F lora hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie eigentlich hätte bleiben und zusammen mit allen anderen die Arbeit zu Ende hätte bringen sollen, aber gleichzeitig war sie auch dankbar dafür, auf diese Weise entfliehen zu können. Also stieg sie kurze Zeit später in den Landrover und machte sich auf den Weg zum Cottage. Der Gedanke an ein heißes Bad war sehr verlockend; danach würde sie der Tatsache, am nächsten Tag vor vielen fremden Menschen auf dem Podest stehen zu müssen, viel mutiger entgegensehen können. Aber vielleicht würde es ja gar nicht so weit kommen. Wie lang konnte ein Zahnarzttermin denn schon dauern?
    Aber sie machte sich Sorgen um Charles, und zwar nicht wegen des Zahnarztes; Charles war wahrscheinlich einer dieser hartgesottenen Typen, die einen Eingriff auch ohne zig Betäubungsspritzen ertragen konnten.
    Wenn Flora früher verliebt gewesen war (falls man diese mädchenhaften Schwärmereien Liebe nennen konnte), waren ihre Gefühle sehr auf sich selbst fixiert gewesen. Sie hatte mit ihrem Objekt der Begierde nach Paris fahren wollen,

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