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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Als sie es im letzten Jahr vermietet haben, bin ich häufig hierhergekommen, um nach dem Rechten zu sehen. Ich weiß, dass alles in einem guten Zustand ist.«
    Flora öffnete die Haustür. »Wo Imelda wohl sein mag?«
    Sie gingen zu dem Nest, das sie ihr mit solcher Sorgfalt bereitet hatten. Sie war nicht dort.
    »Oh, mein Gott!« Flora schlug die Hände vors Gesicht. »Wo kann sie nur sein?« Sofort stellte sie sich Imelda vor, die durch ein unbekanntes Loch geschlüpft und von Füchsen gejagt worden war.
    »Keine Panik. Sie kann nicht aus dem Haus geschlüpft sein. Sehen wir uns erst einmal um.«
    Irgendwie war es keine Überraschung für Flora, als sie Imelda und vier kleine, vielfarbige Fellknäuel zwischen den Schuhen entdeckten, die sie aus ihrer Tragetasche in ihren Schrank gekippt hatte. »Oh, Imelda! Wie konntest du? Das muss doch furchtbar unbequem gewesen sein!«
    »Ich laufe nach unten und hole die Decken«, entschied Geoffrey, »während Sie Ihre Schuhe retten. Es wird Ihrer Katze vielleicht nicht gefallen, wenn wir uns einmischen, doch die Kleinen brauchen mehr als nur einen Haufen stacheliger Absätze zum Schlafen.«
    Flora verzieh Geoffrey die geringschätzige Bemerkung über einige ihrer liebsten Besitztümer und streichelte Imeldas Kopf. »Du bist sehr klug, und ich bin sehr stolz auf dich, aber hast du eine Ahnung, wie viel diese Schuhe gekostet haben?« Um einige davon kaufen zu können, hatte Flora wochenlang nur von Suppe gelebt.
    Imelda, die ebenfalls sehr stolz auf sich und ihre Kätzchen war, zeigte keinerlei Anzeichen von Bedauern, doch zu Floras und Geoffreys Erleichterung schien sie es nicht weiter übel zu nehmen, dass sie sie aus dem Gewirr von Manolo Blahniks und Jimmy Choos auf das Lager umbetteten, das Geoffrey heraufgeholt hatte.
    Flora stellte ihr zwei Schälchen hin, eines mit Wasser und eines mit Katzenfutter, über das Imelda herfiel, als wäre sie dem Hungertod nahe.
    »Was meinen Sie, soll ich ihr auch etwas Milch geben?«
    »Das würde ich Ihnen nicht raten. Ausgewachsene Tiere trinken im Allgemeinen keine Milch.«
    »Nein, außerdem bekommt sie ihr nicht gut. Oh, ich werde ihr noch die Katzentoilette heraufholen.«
    Als Imelda und ihre kleine Familie schließlich versorgt waren, sagte Geoffrey: »Ich mache mich dann wohl besser auf den Weg.«
    »Wollen Sie nicht vielleicht noch eine Tasse Tee oder irgendetwas?« Mit einem Mal erinnerte Flora sich wieder daran, was von einer guten Gastgeberin erwartet wurde. »Sie haben mir so sehr geholfen.«
    »Ich denke, ich fahre besser nach Hause, aber Sie sollten noch eine heiße Schokolade trinken, bevor Sie ins Bett gehen. Dann können Sie besser einschlafen.«
    Flora widerstand der Versuchung, Geoffrey zu umarmen. Er war es vielleicht nicht gewohnt, von jungen Frauen umarmt zu werden, die ihre Väter vermissten.
    Erschöpft, aber nicht müde, ließ Flora sich ein Bad ein. Zumindest verfügte das Cottage über einen anständigen Durchlauferhitzer, was immerhin etwas war. In einer ihrer Plastiktüten fand sie einige Duftkerzen, die sie im Badezimmer verteilte. Dann schenkte sie sich ein Glas Sekt aus der Flasche ein, die Charles mitgebracht hatte, stellte ihr Radio an und zog sich aus. Das Landleben hatte doch seine Vorzüge.

Kapitel 4

 
    A m nächsten Morgen schlief Flora länger als gewöhnlich. Sie war drei Mal von Tieren geweckt worden, von denen sie hoffte, dass es nur Füchse waren, obwohl ihre Schreie geradezu schaurig klangen. Die leisen Schmatzlaute und das gleichmäßige Atmen von Imelda und ihren Kindern waren dagegen sehr beruhigend gewesen. Imelda war eine ausgesprochen gute Mutter.
    Nachdem Flora die Katze gefüttert und für ein paar Minuten in den Garten hinausgelassen hatte, ging sie ins Badezimmer. Nach einem heftigen und mehr oder weniger erfolgreichen Kampf mit der Dusche und dem Duschvorhang lief sie nach unten, um zu frühstücken.
    Als auch das erledigt war, wusste sie nicht recht weiter. Natürlich brauchte Imelda eine Menge Streicheleinheiten und allgemeine Fürsorge, aber abgesehen davon hatte Flora nicht viel zu tun. Also beschloss sie, das Cottage zu putzen und es sich ein wenig gemütlicher zu machen. Falls Annabelle sich zu einer Hausbegehung entschließen sollte, konnte sie dem in aller Ruhe entgegensehen.
    Als sie erst einmal angefangen hatte, ging ihr die Arbeit erstaunlich leicht von der Hand, und obwohl der Staubsauger schwer und träge war und obendrein asthmatisch seufzte, genoss Flora die

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