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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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guter Letzt legte Flora eine Strickjacke, die ihr bisher keineswegs alt erschienen war, obenauf, um dem Ganzen einen vertrauten Geruch zu geben. Als sie schließlich zu der Überzeugung gekommen war, dass ihre Katze es bequem haben würde, rief sie sie.
    Imelda kam gehorsam herbei, um ihre Entbindungssuite zu begutachten. Nachdem sie ihr neues Lager ausgiebig beschnuppert hatte, setzte sie vorsichtig eine Pfote auf die Strickjacke - trotz ihres geschwollenen Leibs war sie so wählerisch wie eh und je. Sie zog ihre Kreise, knetete die weiche Unterlage gründlich durch und probierte mehrere Positionen aus, während Flora die Tür nach und nach weiter zuzog, um festzustellen, ob Imelda es dunkel haben wollte oder nicht. Schließlich blickte die Katze zu Flora und Geoffrey auf, als wollte sie sagen: So ist es gut, jetzt verschwindet und geht spielen.
    Solchermaßen entlassen, bemerkte Flora: »Wahrscheinlich geben die Stiefel ihr das Gefühl, daheim zu sein. Als ich sie das erste Mal mit zu mir nach Hause nahm, hat sie meinen Schuhschrank sofort ins Herz geschlossen, weshalb ich sie auch Imelda getauft habe.«
    Geoffrey lachte väterlich, und Flora kam zu Bewusstsein, dass sie ihren eigenen Vater, den sie sehr liebte, schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Vielleicht war das der Grund, warum sie sich zu Geoffrey hingezogen fühlte.
    »Jetzt ziehen Sie sich etwas Warmes an«, riet er. »Ob Sommer oder Winter, in der Kirche ist es immer ziemlich kalt.«
    Flora biss sich auf die Unterlippe. In London war es so heiß gewesen, dass einem der Schweiß über den Rücken gelaufen war. Anscheinend war auf dem Land selbst das Wetter anders. »Der Chor fängt aber früh an«, meinte Flora. War es ein schrecklicher Fehler von ihr, das Cottage zu verlassen? Vielleicht sollte sie besser ein Feuer im Ofen anzünden, um die Wölfe fernzuhalten.
    »Bis wir wieder in der Stadt sind und Sie Edie kurz Hallo gesagt haben, wird es Zeit für die Probe sein. Wir fangen um halb acht an.«
    »In Ordnung«, antwortete Flora und fragte sich, worauf um alles in der Welt sie sich da eingelassen hatte.

 
    Edie, Geoffreys Frau, hielt Floras göttlich hübsche Strickjacke nicht für einen ausreichenden Schutz gegen die Kälte von St. Stephen's und bestand darauf, ihr eine Fleeceweste zu leihen.
    »Selbst im Hochsommer kann man sich in dieser Kirche zu Tode frieren. Machen Sie sich keine Gedanken darüber, wie Sie aussehen. Das wird da drin keine Rolle spielen.« Edie lächelte und tätschelte Flora auf eine Art und Weise, dass diese sich fragte, ob die beiden Enkelkinder hatten. Sie wären perfekte Großeltern gewesen: nachgiebig, klug, liebevoll. »Geht es Ihrer kleinen Katze gut?«
    Flora nickte. »Wir haben ihr unter der Treppe ein Lager gerichtet. Es wird wahrscheinlich noch Tage dauern, bis sie ihre Jungen bekommt, aber sie ist jetzt schon einfach gewaltig, und man kann spüren, wie die Kleinen sich bewegen.«
    »Nun, geben Sie mir Bescheid, sobald sie auf der Welt sind, dann werde ich Geoffrey bitten, mich zu Ihnen rüberzufahren, damit ich sie mir ansehen kann. Und jetzt solltet ihr beide besser zur Chorprobe gehen. Es wäre nett, wenn Flora ein oder zwei Leute kennen lernen würde, bevor ihr anfangt.«
    Geoffrey ließ gutmütig einige weitere Anweisungen und Verbote über sich ergehen, dann führte er Flora zurück zum Wagen.
    »Warum kommt Edie nicht mit?«, fragte Flora.
    »Weil sie stocktaub ist. Außerdem geht sie an Chorabenden normalerweise mit ihrer Freundin in den Pub. Und jetzt schnallen Sie sich an.« Er blickte auf seine Armbanduhr. »Wir haben noch Zeit für eine kleine Ortsbesichtigung. Ich kann Ihnen zeigen, was was ist.«
    Das Städtchen war eine Mischung aus prächtigen alten und grellen neuen Gebäuden. Sie kamen an einer Reihe von Stadthäusern vorbei, von denen eins Stanza und Stanza beherbergte. Gegenüber lag ein auf Säulen stehendes altes, steinernes Gebäude.
    »Das ist der alte Buttermarkt. Er ist schon seit dem dreizehnten Jahrhundert in Gebrauch. Freitags gibt es hier eine sehr gute Fischbude.«
    Auf der anderen Seite des Buttermarktes befand sich eine weitere Reihe von Geschäften: zwei Secondhandläden, eine Spirituosenhandlung, ein indischer Imbiss - wahrscheinlich der Balti, von dem Annabelle gesprochen hatte - und eine Haushaltswarenhandlung.
    »Dieses Geschäft gehört Fred. Er ist einer unserer Bässe und sehr nützlich, wenn Sie irgendetwas fürs Haus brauchen. Er verkauft alles, lässt aber nicht

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