Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
kennen gelernt habe. Wir sind eigentlich noch nicht miteinander ausgegangen, aber er ist sehr nett.«
»Du hast ihn im Supermarkt kennen gelernt? Du Glückspilz! Die einzigen Leute, die ich im Supermarkt kennen lerne, sind andere wild dreinblickende ledige Mädels, die nach fettarmem Chardonnay Ausschau halten.«
»Vielleicht bin ich ja doch kein Glückspilz, und es stellt sich heraus, dass der Mann doch nichts taugt, aber es ist schön, jemanden zu haben, an den man denken kann. Das Problem ist nur, dass ich seine Telefonnummer nicht habe. Aber mit ein wenig Glück laufe ich ihm bald wieder über den Weg. Schließlich hat Annabelle mir kein Datum für diese Dinnerparty gegeben.«
»Ich sollte ihn für dich unter die Lupe nehmen«, meinte Emma. »Um sicherzugehen, dass er kein zweiter Justin ist.«
»Allein vom Hinschauen kann man das nicht beurteilen. Und weißt du was? Justin war mit Charles auf der Schule! Aber ich habe gerade eine geniale Idee gehabt! Wenn du mal für ein Wochenende runterkommen könntest, könntest du an der Dinnerparty teilnehmen. Das würde viel mehr Spaß machen.«
Emma lachte. »Ein Dinner mit deinem spießigen Vetter und seiner schauerlichen Verlobten? Das klingt wirklich verführerisch, aber andererseits könnten wir auch warten, bis du nach London zurückkommst, und uns dann ein paar richtig gute Tage machen.«
»Ich werde nicht so bald zurückkommen! Schließlich bin ich gerade erst hier angekommen, und es gefällt mir immer besser. Diese ganze Auktionsgeschichte ist wirklich aufregend, obwohl ich den ganzen Tag in einem verdreckten Haus zugebracht und mir Möbel angesehen habe. Es ist furchtbar harte Arbeit, aber absolut faszinierend.«
Emma schlug den Tonfall an, den sie normalerweise benutzte, wenn sie in der U-Bahn einem Psychopathen begegnete. »Also, Schätzchen, wenn du das so siehst, kann ich dir sicher nicht helfen. Du brauchst einen Profi.«
Flora ignorierte diesen Seitenhieb ihren Geisteszustand betreffend. »Mir ist gerade noch ein Gedanke gekommen.«
»Nur zu.«
»Wenn du übers Wochenende herkämst, könnte ich behaupten, William sei ein Freund von dir.«
»Ich glaube nicht, dass ich einen Freund hätte, der sich in anderer Leute Gärten nackt auszieht.«
»Hm, nein, aber du müsstest ja nicht unbedingt von seiner Leidenschaft für Nacktjoga - oder was immer es ist - gewusst haben. Ich finde, das ist eine ausgezeichnete Idee. Also, wann kannst du kommen?«
Emma seufzte. »Ich hätte wirklich Lust, dich zu besuchen. Doch ich glaube nicht, dass Dave es einrichten könnte, mich zu begleiten.«
»Das ist perfekt! Ich meine, es ist natürlich sehr schade, aber von meinem Gesichtspunkt aus wäre es perfekt. Du und William, ihr könntet ein Paar sein.«
»Mir ist nicht ganz klar, was du dir bei dieser Geschichte denkst, Flo.«
»Mir auch nicht, doch komm einfach mal übers Wochenende runter, und alles Weitere überlegen wir uns, wenn du hier bist.«
»Ich werde sehen, was sich da machen lässt. Es ist im Moment nicht einfach.«
»Oh, Liebes!«
»Aber keine Sorge, ich werde versuchen, eine Möglichkeit zu finden.«
»Annabelle hat mir erzählt, sie hätte gestern einen Mann vor Ihrem Haus gesehen.«
Dieses Luder! Annabelle hatte eindeutig versprochen, Charles nichts davon zu sagen, wenn Flora sich bereitfand, eine Dinnerparty zu geben! Fest entschlossen, solange wie möglich ihre Gelassenheit zu bewahren, antwortete sie: »Hi, Charles, mir geht es gut. Ja, es ist ein wunderschöner Tag, aber es sieht so aus, als würde es später regnen. Obwohl wir den Regen wirklich gebrauchen können.« Verdammte Annabelle! Und verdammter Charles! Er hätte durchaus Hallo sagen können, bevor er sie wegen William zur Rede stellte.
»Wer ist er?«
»Nun ja, als Annabelle mir das erste Mal von ihm erzählte, wusste ich es auch nicht, doch als ich nach Hause zurückkam, habe ich einen Brief vorgefunden. Er ist der Freund einer Freundin aus London. Er wohnt ganz in der Nähe. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wo«, fügte sie hastig hinzu, bevor Charles ihr peinliche Fragen stellen konnte. »Meine Londoner Freundin dachte, ich wäre vielleicht einsam, deshalb hat sie ihn gebeten, mich zu besuchen.«
Diese Erklärung klang durchaus glaubwürdig, solange Annabelle nicht von dem nackt praktizierten Tai-Chi erzählt hatte.
»Oh. Verstehe. Also haben Sie ihn selbst gar nicht angetroffen?«
Lügen oder nicht lügen? »Nein. Er kommt heute Abend vielleicht noch mal
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