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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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zeigen?“
    Er hob kapitulierend seine Hände und murmelte eine halbherzige Entschuldigung. Obwohl seine Lippen sich dieses Mal nicht verzogen, bildeten sich um seine Augen kleine Fältchen. Wenn sie jetzt noch ein Lächeln erreichen könnte, würde er wunderbar aussehen. Schnell verdrängte Hannah diesen irritierenden Gedanken und streckte ihm ihre Arme entgegen.
    „Ergreifen Sie die Ringe.“
    Seine großen Hände umfassten so viel von den Ringen, dass ihre Hände sich fast berührten. Die Hitze, die Hannah in diesem Moment durchströmte, hatte absolut nichts mit der Anstrengung zu tun.
    „Die Ringe sind eigentlich dafür da, dass zwei Partner gleicher Größe und Körperkraft daran trainieren.“ Sie hob ihr Kinn, um ihm wieder in die Augen zu blicken. „Da Sie sowohl größer als auch stärker sind als ich, werden Sie von der Übung nicht so sehr profitieren, aber ich hoffe, dass ich Ihnen die Theorie trotzdem nahebringen kann.“
    „Wir werden sehen.“
    Hannahs Wut flackerte wieder auf, als ihr Sportgeist erwachte.
    „Passen Sie sich meiner Kraft an und halten Sie mit, wenn Sie können … Jericho.“
    Sie begannen mit einer Reihe von Zug- und Drückübungen, die an eine Pumpe erinnerten. Ihre linken Beine standen dicht beieinander, während die rechten ihnen von hinten Halt boten. Zuerst bot er ihr nur wenig Widerstand, als sie seine Arme nach vorne und hinten bewegte, doch nach einer Weile passte er sich an, sodass sie sich mehr anstrengen musste.
    Als Nächstes stellten sie sich mit über die Köpfe gestreckten Armen Rücken an Rücken. Ihr Rock streifte mehrmals seine Beine. Er ließ sich nicht anmerken, dass er es bemerkte, also tat auch sie so, als mache es ihr nichts aus.
    „Sie sollten jetzt ein leichtes Ziehen außen in Ihren Armen spüren“, sagte sie. „Diese Übung ist wunderbar zum Dehnen geeignet.“
    Jericho ächzte als Antwort.
    Danach machten sie eine ähnliche Übung, nur dass sie sich dieses Mal gegenüberstanden. Hannah lehnte sich weit zurück, um nicht gegen Jerichos Brust zu stoßen. Trotzdem war sie nur wenige Zentimeter von dem Mann entfernt, der ihren Herzschlag Polka tanzen ließ und dafür sorgte, dass ihr Verstand nicht mehr richtig funktionierte.
    Was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass sie sofort zur nächsten Übung überging, ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
    Ihre rechten Füße standen nebeneinander, während Hannah und Jericho sich gegenüberstanden. Dann lehnten sie sich so weit wie möglich zurück. Dabei erklärte Hannah, dass sie nun in einem weiteren Schritt die Arme weit auseinanderstrecken würden. Was sie nicht bedacht hatte, waren Jerichos lange Arme. Als guter Schüler streckte er ruckartig die Arme zur Seite, was dazu führte, dass Hannah in seine Richtung gezogen wurde. Seine Füße, die sich fest in den Boden stemmten, sorgten zwar dafür, dass sie nicht ins Taumeln gerieten, doch nichts konnte Hannah davor bewahren, so eng gegen Jerichos Brust gepresst zu werden, dass sie seinen Herzschlag spüren konnte. Für einen endlos erscheinenden Moment starrte er sie an. Überraschung und Wärme standen in seinen Augen. Langsam beugte sich sein Gesicht ihrem entgegen.
    Endlich schien sein Verstand einzusetzen. Er ließ die Ringe los, umfasste Hannahs Taille und schob sie leicht zurück. Dann räusperte er sich verlegen.
    „Ich denke, ich habe den Gedanken dieses Trainings verstanden.“ Er trat ein paar Schritte zurück. „Ich gehe jetzt lieber zurück an die Arbeit.“ Ohne ein weiteres Wort an Hannah wandte er sich um. „Delia, wir sehen uns zum Mittagessen.“
    Dann verschwand er mit großen Schritten um die Hausecke.
    Hannah lehnte sich haltsuchend an den Baum, während sie ihm verwirrt hinterherstarrte. Nur ganz allmählich verließ sie das flaue Gefühl, das sich in ihrem Magen breitgemacht hatte. Was war das eben gewesen? Er hatte angefangen, sich in ihre Richtung zu beugen, und …
    Allmählich wurde Hannah eine Sache klar: Sie wusste zwar nicht, ob sie Jericho mit ihren Übungen irgendetwas hatte deutlich machen können, doch ihr selbst war etwas deutlich geworden. Etwas Schreckliches. Etwas Katastrophales. Sie war drauf und dran, sich in einen Mann zu verlieben, der ihre Gefühle niemals erwidern würde.

Kapitel 18
    J. T. nahm die Abkürzung durch den Pferch und den kleinen Garten hinter seinem Haus, als er zum Mittagessen ging. Als er an der großen Eiche vorbeikam, befühlte er seinen Arm. Er hasste es zuzugeben, aber diese

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