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Eine Lady nach Maß

Eine Lady nach Maß

Titel: Eine Lady nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Hannah vorsichtig, damit ihm ihr leicht unregelmäßiger Atem nicht auffiel. „Meinen Sie, Sie schaffen das?“
    „Ich schaffe alles, was Sie mir entgegenwerfen, Schätzchen.“ Er blickte sie finster an.
    Hannah starrte böse zurück. Er würde sie mit seiner Großspurigkeit und seinen vorgetäuschten Koseworten nicht verwirren.
    „Sie werden die Übung mögen, Jericho“, sagte sie. „Sie heißt Schwertkampf. Sehr männlich.“
    „Hören Sie auf, mich so zu nennen.“
    Hannah konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Was … männlich?“
    Sein Blick wurde noch finsterer.
    „Ach, Sie meinen Jericho.“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube nicht. Mir gefällt dieser Name außerordentlich. Jericho – eine ganze Stadt, die so von sich selbst und ihrer Kraft überzeugt war, dass sie die Möglichkeit gar nicht in Betracht gezogen hat, dass andere mit Methoden gewinnen könnten, die ihr dumm und närrisch erschienen. Passt doch sehr gut zu Ihnen.“
    Bevor er etwas erwidern konnte, fing sie mit der nächsten Übung an. Man brauchte Konzentration und ein bewegliches Handgelenk, um die Keulen erst herumzuwirbeln und sie dann in einer weiten Bewegung der Arme in einem großen Kreis zu schwingen. Jericho schien mit der exakten Ausführung dieser Übung seine Schwierigkeiten zu haben, was Hannah innerlich jubeln ließ.
    „Jetzt ist eine halbe Stunde um“, rief Cordelia von ihrem Platz auf der Veranda aus. „Warum macht ihr nicht noch die Übung mit den Ringen?“
    Hannah zuckte zusammen. Sie war so mit Jericho beschäftigt gewesen, dass sie Cordelia völlig vergessen hatte. Ihre Freundin schien allerdings nicht sehr traurig darüber zu sein. Sie hatte es sich in ihrem Stuhl bequem gemacht, als hätte sie einen Logenplatz im Theater.
    „Dein Bruder hat aber nur der halben Stunde zugestimmt“, rief Hannah zurück, als sie die Arme sinken ließ. „Ich möchte nicht daran schuld sein, wenn er nachher zu erschöpft ist, um seine Pflichten im Stall zu verrichten.“
    „Das schaffen Sie sowieso nicht“, brummte Jericho.
    Hannah war sich nicht sicher, ob es gut wäre, zusammen mit Jericho an den Ringen zu arbeiten. Die meisten dieser Übungen erforderten, dass man gleichzeitig die Geräte ergriff, was oft einen engen Körperkontakt zur Folge hatte. Diesem Mann nahe zu sein, brachte ihre Gedanken durcheinander. Dabei brauchte sie ihre ganze Konzentration, um ihn erfolgreich zu schlagen.
    „Ich verlange nicht von Ihnen, mit mir an den Ringen zu arbeiten“, sagte sie und räumte ihre Keulen in die Materialkiste, die sie unter den Baum gestellt hatte. „Sie haben schon genug Ihrer Zeit geopfert. Aber Sie werden doch bestimmt zugeben, dass es sich bei diesen Geräten um mehr als Spielzeug handelt.“
    Er trat dicht hinter sie und ließ seine eigenen Keulen in die Kiste fallen. Roch sie da etwa ein klein wenig Schweiß? Triumph wallte in ihr auf. Dann stieß sein Arm gegen den ihren. Das Siegesgefühl verschwand und machte einer Gänsehaut Platz. Seine Nähe ließ ihren Körper erschauern. Hannah wandte sich ab und hoffte, dass das verräterische Zittern ihres Körpers nicht weiter auffiel, doch ihr Puls ließ sich nicht so schnell unter Kontrolle bringen.
    „Ich bin von Ihren Methoden noch nicht ganz überzeugt“, sagte Jericho, der noch immer viel zu dicht hinter ihr stand. „Ich probiere diese Sache mit den Ringen gerne aus. Natürlich nur, um sicherzugehen, dass sie Cordelia nicht schaden können.“
    „Natürlich schaden sie nicht“, fauchte Hannah. „Sogar Kinder benutzen sie.“ Sie versuchte, von ihm wegzutreten, doch der stechende Blick seiner Augen schien sie zu lähmen.
    „Haben Sie Angst, dass Ihre verrückten Geräte sich als unbrauchbar erweisen?“
    „Nein.“ Wovor sie Angst hatte, war, dass Jerichos Nähe sie unbrauchbar machen würde. Aber sie war noch nie vor einer Herausforderung zurückgeschreckt, also ignorierte sie ihren viel zu hohen Puls und sah Jericho direkt in die Augen. „Also gut, dann zeige ich Ihnen jetzt die Ringe.“
    Er nickte und trat einen Schritt zurück, sodass sie endlich wieder aufatmen konnte. Sie kramte in der Kiste und zog zwei Kirschholzringe hervor.
    „Das sind die Ringe?“, spottete Jericho. „Die sind ja nicht größer als sechs Zoll. Was wollen Sie damit machen? Hufeisenwerfen?“
    Hannah erdolchte ihn förmlich mit ihrem Blick. „Ich bevorzuge es, damit wichtigtuerischen Stallbesitzern den Schädel einzuschlagen. Also, soll ich Ihnen die Technik

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