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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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umdrehte, wo Jonathan stand.
    »Was zum …? Wie kannst du es wagen, dich einfach so über meinen Garten hineinzuschleichen?«
    Jonathan betrat den Raum und blickte auf seinen Onkel hinab. Edwards böser Gesichtsausdruck verschwand. Er warf einen Blick zur Tür, den Fenstern und zu der Glocke auf dem Kaminsims, die benutzt wurde, um die Diener zu rufen.
    »Ich wollte dich unter vier Augen sprechen«, sagte Jonathan. »Es ist an der Zeit für ein ehrliches Gespräch über diesen seltsamen Auftrag, den du mir gegeben hast, und über diese Liste, nach der du suchst.«
    »Hast du sie?«
    »Ich habe sie.«
    Edward streckte ihm eine Hand entgegen. Jonathan ging um das Kanapee herum und setzte sich auf einen Sessel.
    »Ich habe sie nicht dabei. Aber ich habe sie gesehen. Ich kenne die Namen. Ich kenne die Zeiträume.« Er tippte sich gegen die Schläfe, um anzudeuten, wo er all diese Informationen aufbewahrte. »Es existiert nicht als normale Liste oder Aufzeichnung, und ich bezweifle, dass irgendjemand erkennen würde, worum es sich handelt, sollte es ihm in die Hände fallen.«
    »Weiß die Tochter davon?«
    »Ihr Name ist Celia, Onkel. Miss Pennifold für dich. Ich würde es zu schätzen wissen, wenn du dich endlich an ihren Namen erinnern würdest.«
    »Weiß deine Miss Pennifold davon?«
    »Nein. Sie hat keine Ahnung.« Er log, ohne zu zögern. Er hatte das in seinem Leben oft genug getan, und diese Lüge hatte einen so guten Grund wie jede andere.
    Edward entspannte sich wahrnehmbar. Er sah ihn an und schien auf etwas zu warten.
    »Diese Gerüchte über Mrs Northrope … Wurde der Marquess of Enderby jemals verdächtigt, ein Teil dieser Verschwörung zu sein?«
    Edward wirkte entsetzt. »Enderby? Das ist ja absurd.«
    »Warum? Es gab ein paar Adlige, die von Napoleon fasziniert waren. Ich denke, sie waren beeindruckt von all dem imperialen Gehabe. Er hätte durchaus einer von ihnen sein können.«
    »Enderby? Du bist wahnsinnig. Das kannst du dir direkt aus dem Kopf schlagen. Ich werde nicht zulassen, dass du ihn wegen einer vollkommen aus der Luft gegriffenen Theorie in den Schmutz ziehst.«
    »Meine Theorien sind niemals aus der Luft gegriffen. Das hast du mir selbst beigebracht. Du weißt genau, dass ich Grund dazu habe, wenn ich Enderby verdächtige.«
    »Du hast keinen Grund mehr, überhaupt jemanden zu verdächtigen. Ich habe dich nicht damit beauftragt herauszufinden, wen diese Northrope ausgefragt hat, wem sie diese Geheimnisse weitergegeben hat oder was das überhaupt für Geheimnisse sind. Du solltest mir lediglich diese verdammte Liste besorgen.«
    »Enderby
ist
auf der Liste.«
    Aufgebracht schlug Edward die Hände über dem Kopf zusammen. »Neben vielen anderen, wie ich annehme. Aber ich versichere dir, dass er es nicht war.«
    »Du bist dir sicher?«
    »Verdammt, ja. Ich bin mir vollkommen sicher.«
    Jonathan glaubte ihm. Das war eine gute Neuigkeit. Es bedeutete, dass die Zahlungen, die Celia in dem Geschäftsbuch gefunden hatte, tatsächlich für ihren Unterhalt gedacht gewesen waren. Jonathan hatte erwogen, ob Enderby die Vaterlüge der Verratswahrheit vorgezogen haben könnte.
    Doch das war wohl nicht der Fall. Jonathan musste nun nicht mehr befürchten, dass Celia durch ihr Gespräch mit Enderby möglicherweise einem Verräter Anlass zur Sorge gegeben hatte.
    »Es gibt nur einen Weg, um vollkommen sicher sein zu können, Onkel. Du musst die Wahrheit hinter diesen Gerüchten kennen. Wenn du weißt, dass Enderby nichts damit zu tun hatte, musst du wissen, wer wirklich dahintersteckt.«
    »Da irrst du dich.«
    »Das glaube ich nicht. Ich denke, dass ich nicht damit beauftragt wurde, den guten Namen vieler Männer zu retten, sondern nur den eines einzelnen Mannes. Für wen tust du das? Sage es mir, oder ich werde dem Innenministerium alles über diese Mission erzählen, die es nicht in Auftrag gegeben hat, und über Enderbys Zahlungen an Mrs Northrope.«
    »Du würdest wirklich einen unschuldigen Mann ans Messer liefern? Ein Mann, der sich nicht mehr hat zuschulden kommen lassen, als ein paarmal zu einer Hure gegangen zu sein?«
    »Ich hoffe, dass du nicht versuchst, an mein Gewissen zu appellieren. Diese leise Stimme hat sich schon seit langer Zeit nicht mehr zu Wort gemeldet. Ich bin Enderby gerade nicht besonders freundlich gesinnt, also würde es mich nicht stören, wenn er deswegen Schwierigkeiten bekäme.«
    Edward schloss seine Augen. Er wirkte plötzlich alt und erschöpft. »Es ist nicht so,

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