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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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konzentriert wieder. Die Muskeln in seinen Schultern und Armen spannten sich an. Dann die in seinem Rücken, und sogar wahrnehmbar die in seinen Hüften. Trotz des offenen Fensters und des kalten Luftzugs war seine Haut von einem feinen Schweißfilm bedeckt.
    Er sah großartig aus, wirklich wunderschön anzusehen. Celia errötete auf eine Art und Weise, die die kühle Brise nicht mildern konnte. Erregung rührte sich in ihr wie Saiten eines Instruments, die spitzbübisch gezupft wurden.
    Noch einmal hob er die Bücher an. Dann begannen sie erneut ihren Abstieg. Dieses Mal blieben sie nicht stehen, sondern beendeten den Bogen, bis sie sich auf Hüfthöhe befanden.
    Dann drehte er sich um.
    Natürlich bemerkte er sie sofort. Sie hatte ihre Position verändert, um einen besseren Blick durch die Öffnung zu erhaschen. Er blickte sie direkt an und wusste eindeutig, dass sie ihn beobachtet hatte – und warum. Düstere Belustigung funkelte in seinen Augen auf, zusammen mit der gefährlichen Erkenntnis, dass sie von seinem Anblick gefesselt war. Sie konnte praktisch hören, wie er darüber nachdachte, was er nun tun sollte.
    Celia vergaß, peinlich berührt zu sein. Sie vergaß zu sprechen. Sie stand einfach nur da, die Wäsche in den Händen, und sah ihn an, weil sie einfach nicht wegschauen konnte. An seiner Brust zeigte sich die gleiche Stärke, und selbst ohne die Belastung durch die Bücher verfügte sein Körper über diese harten, muskulösen Linien.
    »Sie dürfen hereinkommen«, sagte er. Er ließ die Bücher auf das Bett fallen. Sie sah, dass zumindest ein Kissen darauf lag. »Es ist Ihr Haus.«
    »Ich … ich habe ein paar …« Sie hob ihre Arme.
    Er machte keine Anstalten, auf sie zuzugehen und ihr die Sachen abzunehmen. Er stand einfach nur halb nackt da und sah zu, wie sie ihn sprachlos anstarrte.
    Es gelang ihr endlich, sich genügend zu sammeln, um ein wenig Fassung vorzutäuschen. Sie trat über die Schwelle und ließ den Stapel Wäsche auf das Bett fallen. »Sie werden es allerdings selbst beziehen müssen.«
    »Natürlich.«
    Sie sollte langsam gehen. Um ihr Leben rennen. Doch er stand nur ein paar Schritte entfernt und bot ihr, gütiger Himmel, einen schier atemberaubenden Anblick. Sie fühlte sich, als ob er sie mit einer unsichtbaren Macht an Ort und Stelle festhielt und ihr die Fähigkeit raubte, ihre Beine zum Gehen zu bewegen.
    Sie gab vor, sich im Zimmer umzusehen, wie die Vermieterin, die sie ja tatsächlich war, aber sein Körper war ständig präsent. Wieder bemerkte sie all die Bücher und Dokumente. Dieses Mal sah sie aber auch die Pistolen. Drei Stück, die sauber aufgereiht zusammen mit Reinigungszubehör auf dem Schreibtisch lagen. Wofür brauchte ein Mann drei schussbereite Waffen?
    Er bemerkte ihr Interesse. »Sie sind nicht geladen.«
    »Das ist gut zu wissen. Ich dachte schon, dass Sie vielleicht vorhätten, jemanden umzubringen.«
    »Heute nicht.«
    Er machte sich über sie lustig. Zumindest hoffte sie das. Vielleicht aber auch nicht.
    Er schien ihr die unausgesprochene Frage anzusehen. »Ich stelle keine Gefahr für Sie dar.«
    Sie war immer noch nervös genug, um äußerst gereizt zu antworten: »Nicht? Ich denke doch.«
    »Vielleicht haben Sie recht.« Er deutete auf die Pistolen. »Aber nicht auf diese Art.«
    Nein, nicht auf diese Art. Sie bemühte sich, seine Macht über sie abzuschütteln, damit er ihr in diesem Moment auf
gar keine
Art gefährlich werden konnte. Es fühlte sich an, als ob sie ein wackelndes Seil hinaufklettern würde.
    »Sie hätten ein Hemd überziehen sollen, als Sie mich bemerkt haben«, sagte sie.
    Er trat näher. Wenn sie sich hätte bewegen können, wäre sie zurückgewichen. Seine Finger lagen nun auf ihrem Kinn und hielten es mit ein bisschen zu viel Nachdruck fest, während seine dunklen Augen tief in die ihren blickten, mit warmem und wissendem Blick. Er lockte sie auf eine subtile, aber gnadenlose Art und Weise.
    »Sie haben ein Jahr in Alessandras Haus verbracht. Sie sind keine errötende Unschuldige. Erwarten Sie deshalb nicht von mir, dass ich Wert auf Etikette lege. Erwarten Sie nicht von mir, dass ich Sie wie ein unwissendes Kind behandele statt wie eine begehrenswerte Frau.«
    Die Berührung seiner Hand ließ ihre Wangen erzittern. Hundert kleine Schauer strömten durch ihre Haut und ihren Hals hinab. Sie konnte nur zu ihm aufsehen, in diese dunklen Augen, die ihren so nah waren. Sie war davon überzeugt, dass er sie küssen würde. Sie sollte

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