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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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zurückweichen und den Raum verlassen. Sie sollte …
    Seine Hand ließ von ihr ab. Er trat an den Kamin und hob den Eimer mit Wasser. »Sie können bleiben, wenn Sie es wünschen. Oder Sie können davonlaufen, wenn Sie glauben, dass Sie das müssen.« Er goss das Wasser in eine Waschschüssel. Dann sah er Celia über seine Schulter hinweg an. »Aber ich muss Sie warnen. Wenn Sie noch hier sind, nachdem ich fertig geworden bin, werde ich Sie danach nicht mehr so schnell gehen lassen.«
    Es gelang ihr, genug Vernunft aufzubringen, um das Zimmer zu verlassen. Doch bevor sie draußen war, sah sie noch, wie von dem nassen Waschlappen, den er benutzte, um seine Haut zu befeuchten, kleine Rinnsale seine Muskeln hinunterliefen.
    Celias erleichterte Reaktion auf seine Absicht auszugehen, führte Jonathan zu der Annahme, dass seine eigenen Ermittlungen einen weiteren Tag würden warten müssen. Anscheinend war sie froh darüber, ihn für ein paar Stunden aus dem Haus zu haben, weil sie vorhatte, sich selbst dort aufzuhalten.
    Wenn er weiterhin seine Absicht, sie zu verführen, so deutlich machte, würde sie ihn wohl vollkommen meiden. Das war wirklich keine besonders raffinierte Strategie gewesen, so sehr er sich das auch einzureden versuchte. In Wahrheit waren seine Avancen nicht mehr als impulsive Handlungen gewesen, die nichts mit seinem Auftrag zu tun hatten, auch wenn sie diesem letztendlich zuträglich sein könnten.
    Während er sein Pferd eine Stunde später in Richtung Westen antrieb, entdeckte er, dass er Celias Pläne falsch eingeschätzt hatte. Vor sich sah er einen Einspänner mit einer Fuchsstute. Die blonde Frau an den Zügeln hatte unter einem lilafarbenen Mantel ein Kleid im gleichen Gelb an wie das, welches Celia am Morgen getragen hatte.
    Und trotz des frischen Wetters trug sie weder Hut noch Haube. Stattdessen waren ihre goldenen Locken auf die gleiche kunstvolle Art arrangiert, die er ebenfalls vom Morgen wiedererkannte.
    Er ließ sein Pferd langsamer werden und folgte dem Einspänner, da er herausfinden wollte, wohin sie fuhr. Auch wenn er eigentlich wusste, dass er sofort zum Haus zurückkehren und ihre Abwesenheit nutzen sollte. Doch die Locken und der Rücken fesselten seine Aufmerksamkeit zu sehr. Er bewunderte ihre Haltung und genoss die flüchtigen Blicke auf ihr Gesicht, wann immer sie um eine Ecke bog.
    Sie fuhr über einige Seitenwege und hielt schließlich an einer Stallung westlich des Hanover Squares. Er blieb hinter ihr und beobachtete, wie sie die Zügel einem Mann übergab und in einen Garten verschwand.
    Er lenkte sein Pferd ebenfalls zu der Stallung. Das fragliche Anwesen überraschte ihn. Er kannte dieses Haus gut. Und er hätte nicht erwartet, dass Alessandras Tochter dort empfangen werden würde.
    »Spionierst du mir nach, Albrighton?«
    Die Frage kam von dem Mann, der aus dem Kutschenhaus auf der anderen Seite der Stallungen kam. Der Mann wischte sich seine Hände mit einem Taschentuch ab, während seine tiefblauen Augen erwartungsvoll auf Jonathan ruhten.
    »Wenn ich dir jemals hinterherspionieren sollte, Hawkeswell, wirst du niemals davon erfahren.«
    »Du überschätzt deine Geschicklichkeit. Warum zur Hölle lauerst du hier an meiner Gartenpforte?«
    Dies war einer jener Momente, in denen es besser war, so wenig wie möglich zu sagen. »Ich war zufällig in der Gegend.«
    Der Earl of Hawkeswell lächelte, was jedoch nur geringfügig den kritischen Ausdruck in seinen Augen milderte. »Und nun überschätzt du meine Dummheit. Da du nicht fragst, warum ich den Stallburschen für diese Kutsche spiele, anstatt das einen Diener machen zu lassen, weißt du wahrscheinlich bereits, wer darin gesessen hat. Der Grund für meine übertriebene Diskretion ist nicht der, den du dir vielleicht vorstellen magst.«
    Jonathan verspürte einen Anflug von Verärgerung über Hawkeswells Annahme, dass man ihm durch Celias Besuch automatisch unterstellen würde, ein Stelldichein arrangiert zu haben.
    »Ich habe mir in dieser Angelegenheit gar nichts vorgestellt«, erwiderte er nach einer Pause, in der er seine Verärgerung hinuntergeschluckt hatte. »Ich bin wirklich nur rein zufällig hier vorbeigekommen.«
    »Ich glaube dir kein Wort.« Hawkeswell öffnete die Pforte. »Binde dein Pferd fest und komm herein. Ich werde von meiner Frau im Morgensalon gefangen gehalten. Du kannst mit mir Kaffee trinken.«
    Jonathan stieg ab, band sein Pferd fest und folgte Hawkeswell in den Garten. Der Weg führte an

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