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Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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mit nackten Unterarmen unter hochgekrempelten Ärmeln und die allgemeine Form seines Körpers durch die Weste und die enge Hose betont.
    Verity hakte sich bei Celia unter und marschierte mit ihr durch den Garten. »Du musst auf jeden Fall eine ältere Frau mit ins Haus nehmen.«
    »Das habe ich vor. Doch es ist nicht meine Schuld, dass ich ein Haus mit einem männlichen Mieter geerbt habe, der im Voraus und für ein paar Jahre bezahlt hat.«
    »Nein, das ist es nicht. Doch du musst mit solch einer Entdeckung vorsichtiger umgehen als andere Frauen.«
    Celia dachte über die gestrige Auseinandersetzung vor ihrem Haus nach. »Langsam frage ich mich, ob Vorsicht vielleicht ohnehin überflüssig ist. Du warst so freundlich, nicht sofort Vermutungen über ihn anzustellen, und er war so höflich, nichts dazu zu sagen, dass du durch die Gartenpforte statt zur Haustür hereingekommen bist. Aber der Grund für beide Umstände kann nicht ignoriert werden. Ich glaube, dass es wenig Unterschied machen wird, ob ich Alessandras Vermächtnis annehme oder nicht.«
    Verity errötete. Tränen schossen ihr in die Augen. »Ich habe nicht angenommen, dass er dein Liebhaber ist, Celia. Wirklich nicht. Ich habe dich nur aufgezogen. Was mein diskretes Betreten des Hauses betrifft, so tut es mir wirklich leid. Ich werde Hawkeswell sagen, dass ich vorhabe, dich im Park zu grüßen und dich wie jede andere Freundin besuchen werde. Es ist nicht gerecht, dass …«
    »Das werde ich nicht zulassen. Ich gebe weder dir noch deinem Ehemann die Schuld an dieser Misere. Bitte glaube mir das. Ich wusste immer, wie es sein würde. Ich bin deswegen nicht beleidigt oder böse auf dich. Manchmal entmutigt und ärgert es mich, wenn mir klar wird, dass meine Tugendhaftigkeit so wenig gilt. Mehr sage ich nicht. Ich habe meinen guten Ruf genauso verloren, wie das der Fall gewesen wäre, wenn ich meinen ersten Gönner mit siebzehn akzeptiert hätte.«
    Sofort bedauerte sie ihre impulsive Ehrlichkeit. Doch es überraschte sie, dass Verity keine Abscheu ausdrückte, sondern einfach weiterspazierte.
    Sie kehrten zu dem Gebüsch in der Nähe des Brunnens zurück. Celia dachte an den Eimer mit Wasser, der vor ihrer Tür gestanden hatte. Es war von Mr Albrighton sehr freundlich gewesen, das zu tun, als er bemerkt hatte, dass sie noch nicht aufgestanden war. Sehr viel freundlicher, als sie zu ihm gewesen war. Wahrscheinlich tat sie ihm leid, nachdem die Halbstarken sie als Hure bezeichnet hatten.
    Endlich wandte Verity ihre Aufmerksamkeit dem Blumenbeet zu. »Wir sollten den Frühling abwarten, um zu sehen, was dort wächst, und dann entscheiden, welche neuen Sorten dazukommen sollen.«
    »
Jetzt
sprichst du von Blumenzwiebeln, Verity? Hast du nichts zu dem Thema zu sagen, das ich so indiskret angeschnitten habe?«
    »Ich bin noch dabei, mich an deine Vergangenheit zu gewöhnen, Celia. Das alles ist immer noch neu für mich.«
    »Ich habe lediglich Daphne darüber informiert. Wenn jemand anders davon erfahren hat, war es ein Versehen.«
    »Ich nehme es dir nicht übel, dass du es mir verschwiegen hast. Ich bin wohl die letzte Person, die das Recht dazu hätte, in Anbetracht aller Geheimnisse, die ich vor euch verborgen habe.«
    Verity spielte damit auf ihre gemeinsame Zeit bei The Rarest Blooms an. Es hatte in diesem Haushalt die Regel gegeben, dass niemand in der Vergangenheit der anderen herumschnüffeln durfte. Daphne war der Meinung, dass Frauen manchmal einen guten Grund hatten, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, und das hatte auf eine bestimmte Art auf sie alle zugetroffen.
    Doch Verity hatte besonders darauf geachtet, nichts von sich preiszugeben, und war sogar so weit gegangen, einen falschen Namen anzunehmen.
    Es war für sie alle ein Schock gewesen, als sie letzten Sommer entdecken mussten, dass die Stillste und Umsichtigste von ihnen den größten Bruch mit der Vergangenheit gewagt hatte. Und so war es ebenfalls eine große Erleichterung gewesen, als Verity, nachdem die Vergangenheit sie eingeholt hatte, sich nicht nur mit ihr versöhnt, sondern auch großes Glück in ihr gefunden hatte.
    »Ich versuche nur zu erklären, dass ich immer noch dabei bin, meine eigene Perspektive gerade zu rücken«, fuhr Verity ernst fort. »Ich sehe dich jetzt nicht anders als vorher, liebe Freundin. Doch deine Umstände schon. Und …« Sie biss sich auf die Lippe, zuckte mit den Schultern und fuhr fort: »Und deine Andeutung schockiert mich keineswegs. Genauso wenig,

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