Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Eine Lady von zweifelhaftem Ruf

Titel: Eine Lady von zweifelhaftem Ruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
Vom Netzwerk:
sie, und die Begierde raubte ihr den Verstand. Sie hörte sich selbst flüstern, betteln, um mehr flehen, immer mehr. Sie versprach sich, ihren Körper, ihre Seele, alles, wenn er ihr nur den Wunsch nach Erleichterung erfüllen würde, den er in ihr geweckt hatte.
    Feste Hände packten ihre Hüfte und senkten sie langsam, unendlich langsam, zuerst viel zu langsam. Dann spürte sie, wie seine Härte gegen sie presste, und sie wusste, warum, aber dennoch ließ ihre Ungeduld es zu einer Folter werden. Dann ein Spannen, ein Schmerz, aber der Nebel löste sich nicht auf, und der Schmerz fühlte sich fast gut an. Keuchend packte sie seine Arme und drängte sich sogar noch weiter nach unten.
    Er zog sie in eine tiefe beschützende Umarmung. Sie kämpfte gegen den Nebel, um alles zu spüren – ihn in ihr und um sie herum, sein beruhigendes Geflüster – und sich das alles für immer einzuprägen. Sie spürte sein schmerzlich zurückgehaltenes Verlangen und wollte ihm zeigen, dass es nicht verwehrt wurde.
    Als er sich und sie zu bewegen begann, spürte sie ihn wieder und wieder, wie er ihren Körper und ihre Sinne ausfüllte und ihr den letzten Rest an Zurückhaltung nahm. Und während die Intimität ihr Herz ertränkte und seine Stärke sie schwach und wehrlos machte und sie weitaus mehr gab als ihre Jungfräulichkeit, wusste sie in ihrer Seele, dass Alessandra Northrope es niemals gebilligt hätte, dass sich ihre Tochter diesem Mann so sehr ausgeliefert hatte.
    Sie war noch Jungfrau gewesen.
    Er wollte sich einreden, dass ihn das überrascht hätte. Er könnte Gründe dafür finden, warum er es hätte sein können. Nur dass er es sich bereits gedacht hatte, und es hatte ihn nicht aufgehalten.
    Er sollte sich wahrscheinlich schuldiger fühlen. Außerdem gab es Dinge, die er jetzt sagen sollte, wenn er sich weiterhin einen Ehrenmann nennen wollte. In der strahlenden Glückseligkeit seiner Befriedigung, während sie auf ihm lag, ihre Knie immer noch an seine Hüften gepresst und ihre Körper immer noch vereint, kam es ihm tatsächlich wie eine gute Idee vor, sie auszusprechen.
    Er stützte sich genügend auf, um die Kleidung vom Bett zu schieben und die Decke aufzuschlagen. Dann legte er sie hinein und stand auf, um mehr Holz ins Feuer zu legen.
    Sie sah ihn an, als er zum Bett zurückkehrte. Ihre Augen glänzten noch, und ihr Gesicht strahlte. Es würde noch eine Weile dauern, bevor sie zu dem Schluss kam, dass dies ein Fehler gewesen war.
    Sie kam ihm so wunderschön vor, so blass und leuchtend. Er legte sich zu ihr und nahm ihre seidige Wärme in seine Arme, sodass die strahlende Helligkeit, die er in ihr empfunden hatte, nicht allzu bald verschwand.
    »Habe ich dir wehgetan?«
    Sie drehte sich so, dass sie auf ihn hinabblickte. Ihre Fingerspitzen strichen sanft über seine Lippen. »Nur ein wenig. Ich habe Schlimmeres erwartet.«
    Das war doch schon mal etwas.
    Sie schien seine Gedanken zu erraten. »Du warst dir nicht sicher, aber du warst auch nicht überrascht, oder? Und auch nicht abgeschreckt. Man konnte wohl sagen, dass ich so oder so nicht mehr unschuldig war.«
    »Offiziell schon.«
    »Und nun hast du dafür gesorgt, dass ich es offiziell nicht mehr bin. Du hast dafür gesorgt, dass es kein Arrangement mit Anthony geben wird.«
    Der anklagende Ton in ihrer Stimme entging ihm nicht. »War deine Unschuld für den Handel entscheidend? Dann ist er ein noch größerer Idiot, als ich dachte.«
    »Es klingt nicht, als würde es dir leidtun, dass du alles ruiniert hast. Vielleicht wird dir dein Gewissen ja etwas anderes sagen, wenn wir alle aus diesem Haus geworfen werden.«
    »Er wird dieses Haus nicht bekommen.«
    »Du kannst nichts dagegen tun.«
    Das würden sie noch sehen.
    »Es tut mir überhaupt nicht leid, Celia. Wenn du dieses Leben willst, kann ich dich nicht aufhalten, aber zumindest wirst du nun nicht zu ihm gehen. Das Letzte, was ich gerade im Kopf habe, ist Bedauern darüber, dass ich mich in deine Entscheidung darüber eingemischt habe. Er hat dich erpresst.« Das klang sehr harsch, also fügte er hinzu: »Du hast gesagt, dass es deine eigene Entscheidung sein muss. Und das war es heute Abend, und du hast dich nicht für ihn entschieden.«
    »Nein, sondern für dich, auch wenn es von deiner Seite aus eine unbillige Menge Ermunterung gegeben hat.«
    Auf keinen Fall würde er sich dafür entschuldigen. Und doch … er hatte sie verführt. Es gab keine andere Bezeichnung dafür. Und sie war unschuldig

Weitere Kostenlose Bücher