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Eine Lady zu gewinnen ...

Eine Lady zu gewinnen ...

Titel: Eine Lady zu gewinnen ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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sie an. »Worüber?«
    Sie biss sich auf die Unterlippe. »Über Pierce.«
    Das machte das Maß voll. Jetzt würde sie ihm gleich auseinandersetzen, dass sie und ihr verdammter Cousin füreinander geschaffen waren und er, Gabe, zur Hölle fahren konnte. »Was ist mit ihm?«
    Sie strich ihre Röcke glatt und wich seinem Blick aus, was sein Misstrauen noch steigerte. »Mein Cousin und ich sind kein … das heißt … wir … wir beide … haben niemals …« Sie holte tief Luft und begann von Neuem: »Heute Morgen hat er mich zum ersten und einzigen Mal geküsst … auf diese Art, meine ich. Ich wollte nicht, dass Sie den Eindruck bekommen, dass zwischen uns …«
    »… mehr ist als Freundschaft?«, fragte er bissig.
    Obwohl sie bei seinen Worten noch tiefer errötete, sah sie ihm jetzt direkt in die Augen. »Ja. Ich dachte, Sie sollten wissen, dass – egal was er angedeutet hat – unsere Freundschaft nur … eine Freundschaft ist.«
    Er sah sie einen endlosen Augenblick lang prüfend an, während er versuchte, sich einen Reim auf ihre Worte zu machen. Sie wies ihn also nicht ab? Sie legte Wert darauf, dass er wusste, dass die Beziehung zwischen ihr und ihrem Cousin ›nur eine Freundschaft‹ war?
    »Sind Sie sicher, dass er das genauso sieht?«, fragte er verwirrt.
    »Natürlich!« Sie stieß verdrossen die Luft aus. »Er hat es nur getan, um Sie zu ärgern. Und er hat mich derart überrumpelt, dass ich nicht wusste, was ich antworten sollte, als Sie mich gefragt haben, ob es mir etwas ausmachen würde.«
    Als ihm langsam dämmerte, was das bedeutete, verebbte seine Wut.
    »Das ist Pierces größter Fehler, wissen Sie?«, fuhr sie fort. »Er weiß nicht, wann er aufhören muss. Es scheint ihm Spaß zu machen …«
    »Er würde einen lausigen Ehemann abgeben«, unterbrach Gabe sie.
    Sie widersprach nicht. »Wie kommen Sie darauf?«
    Er nutzte seinen Vorteil. »Devonmont sieht Ihre Qualitäten nicht.«
    Sie blinzelte irritiert. »Das ist absurd.«
    »Kommen Sie schon. Ich sehe doch, wie Sie sich hier auf der Farm um alles kümmern. Sie sind diejenige, die diesen Haushalt zusammenhält. Sie sind diejenige, die dafür sorgt, dass alle ordentlich verpflegt werden. Ohne Sie würde diese faule Köchin, die Ihr Großvater eingestellt hat, altbackenes Brot und Hammel auftischen, und alle würden es essen, weil Ihr Großvater sich keine anständige Köchin leisten kann.«
    Ihre Augen weiteten sich. »Wie ist Ihnen das aufgefallen?«
    »Ich bin nicht blind«, stieß er hervor. »Ich sehe doch, was hier vor sich geht. Wenn Sie zum Einkaufen in die Stadt fahren, dann verbringen die beiden Mägde ihre Zeit damit, mit Ihrem zerstreuten Diener und Ihren Stallburschen zu schäkern, und Ihr Hausmädchen genehmigt sich ein paar Whiskeys, während sie auf Ihre Rückkehr wartet.« Als sie ihn schockiert anstarrte, fügte er hinzu: »Aber wenn Sie hier sind, dann machen sie ihre Arbeit und sehen verdammt noch mal beinahe glücklich dabei aus.«
    »Weil sie Angst haben, dass ich sie entlasse.«
    Er schnaubte. »Sie wissen genau, dass Sie sich das nicht leisten können. Das ist nicht der Grund.« Er suchte nach Worten, um es ihr zu erklären. Es schien ihm plötzlich ungeheuer wichtig, dass sie endlich begriff, was sie wert war. »Es ist, weil Sie so verdammt fröhlich sind.«
    Es war eine vollständige Überraschung für ihn gewesen. Er hatte in ihr bis dahin nur die Frau gesehen, für die seine bloße Existenz ein Skandal war. Aber das war, bevor er sie in ihrem Element beobachtet hatte. Hier auf Waverly Farm war sie ein fröhlicher Wirbelwind, der im Haus und draußen auf der Farm überall zugleich war, blank liegende Nerven beruhigte und für jeden ein ermunterndes Wort hatte.
    »Wer würde denn nicht alles tun, damit Sie glücklich sind?«, stieß er mühsam hervor. »Sie … Sie bringen sie alle irgendwie dazu … die Kraft zu finden, das Beste aus sich herauszuholen.« Auf ihn hatte sie dieselbe Wirkung, aber eher hätte er eine Ladung Schießpulver geschluckt, als das zuzugeben. »Sie machen das Beste aus Ihrem Blatt, und Sie machen das glänzend. Devonmont sieht das entweder nicht, oder es ist ihm gleichgültig. Er ist es gewohnt, dass alles reibungslos funktioniert, und deshalb merkt er nicht, dass alles, was in diesem Haus geschieht, eigentlich Ihr Werk ist.«
    Jetzt sah sie ihn mit einem so unverhohlen verletzlichen Ausdruck an, dass er wütend wurde. Wie konnte es sein, dass sie sich selbst so wenig kannte? Warum sagte ihr

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