Eine Lady zu gewinnen ...
Haus waren, dann spießt er dich auf seinen Kavalleriesäbel.«
»Hast du keine Angst, dass Molly uns verrät?«
»Dazu müsste sie erst aufwachen und bemerken, dass du hier bist, und das ist sehr unwahrscheinlich. Ihr Fieber sinkt zwar, aber sie schläft tief und fest. Sie wird frühestens in ein paar Stunden aufwachen. Und selbst wenn sie früher aufwacht, wird sie ihr Bett nicht verlassen, wenn sie nicht muss. Sie wird so lange wie möglich liegen bleiben, um sich ein wenig auszuruhen. Wir hatten weiß Gott nicht viel Gelegenheit dazu in den letzten Tagen.«
»Ja, ich habe gesehen, wie hart ihr hier arbeitet. Umso mehr Grund haben wir, rasch zu heiraten. Dann könnte ich hier einziehen und euch helfen …«
»Du hilfst uns doch schon.« Sie warf ihm einen traurigen Blick zu. »Warum sollen wir derart überstürzt heiraten? Dir bleiben doch noch ein paar Monate Zeit, bis das Ultimatum deiner Großmutter abläuft.«
»Wenn du glaubst, dass ich es aushalte, noch monatelang hier herumzuschleichen und nur heimlich mit dir zusammen zu sein, während ich in der Öffentlichkeit höchstens einmal deine Hand halten darf, dann bist du von Sinnen.« Er setzte sich auf und legte ihr den Arm um die Schultern. »Alle sollen wissen, dass du meine Frau bist. Ich will nicht warten.«
Sie seufzte. »Ich auch nicht. Aber du musst mir Zeit lassen, um es Poppy schonend beizubringen. Er wird darauf beharren, dass du mich nur heiratest, um an dein Erbe zu kommen.«
»Und du wirst ihm sagen, dass ich es aufgebe. Für dich.«
»Sei nicht albern. Es war wundervoll von dir, das anzubieten, aber ich will nicht, dass du etwas derart Törichtes tust. Das Geld wird es uns ermöglichen, ein freieres Leben zu führen.« Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. »Außerdem müsstest du keine Kutschenrennen mehr fahren.«
Er sagte nichts. Sie hatte recht, jedoch nur, wenn Celia ebenfalls heiratete, und das war keineswegs sicher.
»Also muss ich Poppy davon überzeugen, dass du der Richtige für mich bist, trotz der Angelegenheit mit deiner Erbschaft. Und im Übrigen hat er immer noch die alberne Idee, dass Pierce und ich heiraten werden.«
Der heftige Stich der Eifersucht, der ihn ins Herz traf, überraschte ihn. »Ich vermute, Devonmont hat dieselbe alberne Idee.«
Sie lachte. »Glaub mir, mein Cousin macht sich keinerlei Illusionen.« Sie drehte sich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Aber es ist reizend von dir, eifersüchtig zu sein.«
»Reizend?«, knurrte er. »Wenn er dich noch einmal so küsst wie neulich, dann wird die Tracht Prügel, die ich ihm verabreiche, alles andere als reizend sein.«
»Pierce könnte eine Tracht Prügel vertragen. Er kommt mit viel zu viel davon.« Ihre Augen blitzten ihn schelmisch an. »Wie du.«
Er drehte sich so, dass er ihr direkt ins Gesicht sehen konnte. »Deshalb solltest du mich auf der Stelle heiraten, bevor ich in noch mehr Schwierigkeiten gerate.«
»So verlockend das klingt«, sagte sie trocken, »ich brauche etwas Zeit, um Poppy darauf vorzubereiten.«
Gabes Miene verfinsterte sich. »Wie viel Zeit?«
»Mindestens ein paar Tage.«
»Einen Tag.«
»Gabriel!«
»Ich meine es ernst. Wenn ich am Montag hierherkomme, dann werde ich dir einen Heiratsantrag machen. Und wenn du nicht Ja sagst, dann werfe ich dich über meine Schulter und entführe dich auf meinem treuen Ross.«
Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Das würde ich gern sehen. Dann würde Poppy tatsächlich mit seinem Kavalleriesäbel auf dich losgehen.«
»Dazu müsste er mich erst mal kriegen. Und ich bin ziemlich schnell im Sattel.«
Ihr Blick verschleierte sich. »Außer wenn du zufällig an mich denkst. So wie heute.«
Er lächelte ein wenig gequält. »Du vergisst wirklich nichts, oder?«
»Nicht, wenn es etwas so Reizendes ist.«
Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn, und er ergriff ihren Kopf mit beiden Händen, um seine Lippen länger auf ihrem Mund verweilen zu lassen. Innerhalb von Sekunden wurde ihr Kuss ungestümer, und zu seiner Überraschung bemerkte er eine eindeutige Regung in seinem Schritt. Gott, er lechzte schon nach ihr wie ein brünstiger Hengst. Er musste vorsichtig sein, sonst würde er noch genauso vernarrt in sie werden wie seine Brüder in ihre Frauen.
Und das durfte nicht passieren. Anders als seine Brüder hatte er ohne sein Erbe keine andere Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, als die Kutschenrennen. Also durfte er sie nicht so nahe an sich heranlassen, dass sie
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