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Eine lange dunkle Nacht

Eine lange dunkle Nacht

Titel: Eine lange dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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gegeben. Hoffentlich würden noch jede Menge folgen.
    Ich liebe dich auch, Bill.
     
    Teresa sah ihre Freunde erst nach ihrem zweiten Auftritt. Dazwischen nahm Mr. Gracione sie in Beschlag – und faselte ständig, daß Madonna einpacken könne. Es war schwer zu sagen, wer aufgeregter war – er oder sie. Er brachte ihr einen Strauß roter Rosen in die Garderobe und umarmte sie wie ein gutmütiger großer Bär. Als sie ihre Gitarre für den zweiten Auftritt stimmte, brach sie sich erneut einen Nagel, doch diesmal war es ihr egal. Seltsam, dachte sie, wie innerhalb einer Stunde aus lähmender Angst überschwengliche Freude werden konnte. Sie hätte nie gedacht, daß sich ihre Gefühle so extrem und so schlagartig ändern konnten.
    Ihr zweiter Auftritt lief noch besser als der erste. Sie wiederholte keinen Song, und soweit sie erkennen konnte, blieben alle Leute da und lauschten gebannt. Nach dem letzten Song jubelten sie so laut, daß es Teresa noch am nächsten Tag in den Ohren pfeifen sollte.
    Nachdem alles vorbei war, kamen Bill und Rene in die Garderobe. Bevor sie gemeinsam den Club verließen, rief Teresa schnell bei ihren Eltern an. Sie überraschten sie: Als Teresa fragte, ob sie später als geplant nach Hause kommen könne, willigten sie sofort ein. Sie freuten sich für ihre Tochter und meinten, sie würden zur nächsten Show kommen – am Donnerstag.
    Zu dritt gingen sie in ein rund um die Uhr geöffnetes Cafe am Meer. Für Teresa war alles wie im Traum. Sie kniff sich sogar in den Arm, darauf gefaßt, zu Hause in ihrem Bett aufzuwachen. Bill war genauso albern wie sie. Einzig Rene schien einigermaßen normal zu sein, aber immerhin lachte sie öfter als üblich, und Teresa wußte, ihre Freundin freute sich für sie. Sie bestellten Coca Cola und Kaffee und einen ganzen Schokoladenkuchen.
    »Wenn Sie gerade dabei sind, bringen Sie uns noch einen Eimer Vanilleeis«, trug Bill der Kellnerin auf und gab ihr die Speisekarte zurück. Als die Frau verschwunden war, fügte er hinzu: »Ich hätte auch nach Kerzen fragen sollen.«
    »Hier gibt's bestimmt keine Kerzen«, sagte Teresa. »Und außerdem habe ich nicht Geburtstag.«
    »Na klar hast du heute Geburtstag«, sagte Bill. Er hob sein Wasserglas. »Du bist heute abend wiedergeboren worden. Als ich dich dort oben im Scheinwerferlicht sah, alle Blicke auf dich gerichtet, wußte ich, daß du endlich aus deinem Schneckenhaus ausgebrochen bist.« Er ließ die Eiswürfel in seinem Glas klirren. »Auf die neue Teresa Chafey! Möge sie lange und gesund leben!«
    »Müssen wir die alte Teresa Chafey denn so schnell begraben?« fragte Teresa lachend. »So schlecht war sie nun auch wieder nicht. Immerhin schaffte sie es, Mr. Bill einzufangen.«
    Bill wandte sich an Rene. »Sehe ich aus wie ein Gefangener?« fragte er.
    Während Rene Bill anstarrte, erlosch ihr Lächeln einen Moment lang. Dann kam es zurück, und sie senkte den Blick. »Du siehst wie jemand aus, der immer das macht, wozu er Lust hat«, murmelte sie.
    Teresa kicherte. »Hey, er kann machen, was er will, solange er es mit mir macht!«
    Rene schien peinlich berührt, was Teresa überraschte. Sie alberten doch bloß herum. Kurz fragte sie sich, über was Bill und Rene den ganzen Abend geredet hatten.
    »War bloß ein Witz«, sagte Rene.
    Stille trat ein. »War bloß ein Witz«, wiederholte Teresa nach einer Weile. Sie sah Bill an. »Habe ich irgend etwas verpaßt?«
    »Nein«, sagte Bill schnell. »Was meinst du?«
    »Nichts.« Teresa lächelte. »Schon gut.« Sie nahm Bills Hand. »Also, ich habe meinen Teil unserer Abmachung erfüllt. Jetzt bist du an der Reihe.«
    Bill blinzelte unsicher. »Was?«
    »Unser romantisches Wochenende«, sagte Teresa. »Du meintest, wir würden wegfahren, wenn ich erst mal ein Superstar wäre.«
    Bill zögerte. »Ja. Das müssen wir irgendwann machen.«
    »Nicht irgendwann«, korrigierte Teresa ihn. »Bald.« Bill zuckte mit den Schultern.
    »Okay.«
    »Wie willst du für ein ganzes Wochenende von zu Hause wegbleiben?« fragte Rene. »Und das erlauben deine Eltern?«
    »Mit dir bin ich ja auch übers Wochenende verreist«, entgegnete Teresa. »Weißt du nicht mehr, als wir zusammen nach San Diego gefahren sind? Ich sage einfach, ich fahre mit dir.«
    Rene war nicht überzeugt. »Deine Mutter wird wahrscheinlich bei meiner Mutter anrufen und überprüfen, ob wir wirklich zusammen unterwegs sind.«
    »Ich schätze, du wirst mit uns mitkommen müssen«, sagte Bill zu Rene.
    Erneut

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