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Eine Leiche im Badehaus

Titel: Eine Leiche im Badehaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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seine Schwester. »Oder um diese Schankkellnerin anzuhimmeln?«
    »Ach, die erinnert mich nur an meine liebe Claudia«, log er.
    Dann berichtete er, was passiert war. Während er bei seinem angeblich bescheidenen Becher eines stark verdünnten Getränks saß, war ein Mann, der meiner Beschreibung von Mandumerus glich, in die Schenke gekommen.
    »Ist das deine Lieblingskneipe? Wo Virginia den Männern hübsche Augen macht und mehr, während Stupenda ihnen Einblicke in das Leben unter den Göttern verspricht? Wie heißt die Kaschemme – der Madenarsch?«
    »Die Regenbogenforelle«, erwiderte Justinus steif.
    »Sehr hübsch. Ich liebe Fisch.«
    »Willst du jetzt was über diesen Mandumerus-Doppelgänger hören oder nicht?«
    »Natürlich. Worauf wartest du noch?«
    »Er schien gerade erst in die Stadt gekommen zu sein. Ich weiß nicht genau, warum ich das dachte. Irgendwas an der Art, wie er sich niederplumpsen ließ, als wäre er entweder erschöpft oder kurz vorm Explodieren.«
    »Meinst du: ›Gebt mir was zu trinken, sonst kipp ich geradewegs um!‹?«
    »Das waren mehr oder weniger seine Worte, Marcus. Die anderen drängten sich um ihn. Ich würde nicht sagen, dass sie die Stimme senkten, weil sie kaum sprachen; sie wechselten nur ziemlich vielsagende Blicke.«
    »Wollten sie vor dir als Fremden etwas verbergen?«
    »Allgemeine Vorsicht, denke ich.«
    »Und das ist die Schenke, in der die Briten trinken?«
    »Ja. Kein besonders angenehmer Ort.«
    »Aber passend für dich und Larius«, höhnte ich. »Und du hattest diesen Mann schon mal gesehen?«
    »Ich glaube. Was diesmal meine Aufmerksamkeit erregte«, sagte Justinus, »war eine rasche Geste, die er machte, als er sich zu seinen Kumpeln setzte.«
    »Und?«
    »Er legte eine Hand um seinen Hals und tat so, als würde er ersticken – hervortretende Augen und raushängende Zunge.« Justinus machte es nach – die für jeden erkennbare Pantomime eines Menschen, der erstickt oder erwürgt wird.
    Oder erdrosselt wie Pomponius in jener Nacht.

L
     
     
    Später im Palast spürte ich, dass eine unbehagliche Stimmung herrschte. Verovolcus und seine Männer mussten noch gestern Nacht zurückgekommen sein, ohne eine Spur von Perella gefunden zu haben. Natürlich verbreitete es sich in den Bauhütten, dass Marcellinus in seinem Bett die Kehle aufgeschlitzt worden war. Zweifellos schauten sich diejenigen, die persönlich von seiner ständigen Hausrenovierung profitiert hatten, inzwischen nach anderen Gaunereien um, mit denen sie ihr Einkommen aufbessern konnten. Das würde einiges ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Die restliche Zeit verbrachten sie damit, auf das Gerüst am alten Haus zu klettern, von wo sie sich runterlehnten, um ihre Unterwäsche, und in den meisten Fällen den Mangel an solcher, zu zeigen und den vorbeigehenden Frauen nachzupfeifen.
    Auf eine hatten sie es besonders abgesehen – mein Kindermädchen Camilla Hyspale. »Oh, Marcus Didius, diese ungehobelten Männer beleidigen mich.«
    »Dann pass halt drinnen auf Julia auf.«
    »Selbstverständlich, Marcus Didius.« Das klang merkwürdig gehorsam. Hatte Maia dem Mädchen Bescheid gestoßen?
    »Das schaffe selbst ich nicht«, berichtete Maia in gedämpftem Ton. »Sie ist nur nett, weil sie hofft, dass du sie ausgehen und den Abend mit einem Freund verbringen lassen wirst.«
    »Welchem Freund?«
    »Keine Ahnung. Sie läuft dauernd weg, um mit einem Mann zu liebäugeln. Larius schwört, er sei es nicht.«
    »Soll ich ihr heute Abend freigeben?«, wollte ich von Helena wissen.
    »Natürlich«, erwiderte sie milde. »Solange es sich dabei um eine Matrone handelt, frei von jedem Anhauch eines Skandals, die ihren eigenen Tragestuhl für Hyspale schickt.«
    Das war kaum wahrscheinlich.
    Julia war zu beschäftigt, um nach drinnen zu gehen. Da sie sich aufgrund ihres jugendlichen Alters noch nichts aus Männern auf Gerüsten machte, hatte sie ihre gesamte Spielzeugsammlung im Hof ausgebreitet – Stoffpuppe, Holzpuppe mit fehlendem Bein, modisch gekleidete Elfenbeinpuppe, Puppenwagen, Tiere aus Ton, Puppengeschirr, Rassel, ein Bohnensäckchen für Wurfspiele, Bälle in drei Größen, nickende Antilope und – große Götter, irgendein Schwein, dem elterliche Trommelfelle egal waren, musste ihr eine Flöte geschenkt haben. Ich würde nicht sagen, dass meine Tochter verwöhnt war, aber sie hatte Glück. Vier Großeltern, die dieses dunkeläugige Kleinkind anbeteten, Tanten, die um Julias Liebe buhlten. Wenn in

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