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Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition)

Titel: Eine Leiche zum Nachtisch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Johannson
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herausfinden, dass er für ihn spioniert hat, dann wird das die Polizei auch. Auf keinen Fall bin ich verdächtig, da ich ja schon seit Stunden in der Schlucht liege.«
»Aber wie willst du dann später das Hotel leiten, wenn du jetzt tot in der Schlucht liegst?«
»Ich bin nicht tot. Wie durch ein Wunder werde ich morgen entdeckt werden, lebend.«
Er grinste triumphierend. Simon schüttelte den Kopf über seinen Freund.
»Und wer liegt jetzt in der Schlucht? Wen hast du getötet?«
»Niemand. Es ist nur eine Puppe. Leider hat mich dein Gast, dieser neunmalkluge Berliner, dabei beobachtet, wie ich die Spuren legte, die Puppe durch den Schnee schleifte und dann in den Abgrund stieß. Er dachte, das gehöre zu deinem Mörderspiel dazu und wollte mich erpressen, um Sieger zu sein. Leider wurde er so zum völligen Verlierer.«
Lukas grinste wieder.
»Du hast die Spuren nur für mich gelegt, um mich zur Schlucht zu führen?«
»Ja. Ich habe mir deswegen derb in die Hand und den Finger geschnitten, um deutliche Blutspuren zu legen, aber ich muss wohl erst mal nicht mehr damit in die Klaviertasten hauen, wenn ich Hotelerbe bin.«
»Und wie bist du in den Salon gekommen, um Wupke zu töten?«
»Das war ganz einfach. Nachdem ich den Strom ausgeschaltet habe, bin ich in der allgemeinen Aufregung neben Kalle hineingehuscht. Wann hast du eigentlich herausgefunden, dass ich lebe? Ich habe bereits vorhin auf dich gewartet, aber da kamst du ja mit deinem neuen Freund, dem Huber. Da musste ich schnell abhauen.«
»Du warst das da draußen?«
»Ja, das war ich. Ich bin zu deinem Fenster raus, aber eben wieder rein. Wenn du nicht zu mir gekommen wärst, wäre ich zu dir gekommen. Dir rennt nämlich die Zeit davon.«
»Ich weiß, weil du mich bis Mitternacht umbringen willst. Das habe ich schon verstanden. Dann hast du ja noch ungefähr zehn Minuten, um mich zu erledigen.«
»Und deine Gäste auch.«
»Was meinst du?«
Lukas lachte erneut. »Denkst du, ich hätte nicht an alles gedacht? Für den Fall, dass du mich ausschaltest, sorgt meine letzte kleine Überraschung dafür, dass deine Gäste das neue Jahr ebenfalls nicht erleben werden.«
»Was? Wieso tust du das? Was soll das?«
»Ich habe meine Gründe. Nun sag schon, wann hast du herausgefunden, dass ich es bin?«
Simon begann zu schwitzen. Er musste sich beeilen, die Uhr tickte, aber er musste auch Lukas' Spielchen mitspielen. Er wusste nur nicht, wie es ausgehen sollte. Entweder starb Simon oder seine Gäste waren dem Tode geweiht. Es war ein Spiel, bei dem es keinen Gewinner gab.
»Ich wusste es, als Cleopatra Schäfer den weißen Skianzug erwähnte, den sie neben sich am Flügel sah. Du hast einen weißen Skianzug. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass deine Ermordung der erste Mord in der Kette war. Aber plötzlich dachte ich, dass das ja gar nicht stimmen musste. Es war nur ein verrückter Gedanke, aber plötzlich ergab alles Sinn. Du kennst dich hier genug aus, um dich rein zu schleichen, du kanntest Kalle, der sicher sehr verwundert war, als er dich sah und deshalb so einen erstaunten Gesichtsausdruck hatte. Und du kennst mich gut genug, um etwas gegen mich zu haben. Ich weiß nur nicht, was. Willst du mich wirklich umbringen oder geht es nur um das Hotel? Du kannst das Hotel haben, aber lass meine Gäste und mich in Ruhe.«
»Dafür ist es zu spät, Simon. Es geht nicht nur um das Hotel. Es geht um dich und mich.«
»Was ist es? Ich habe dir nie etwas getan. Oder habe ich dir etwas getan, wovon ich nichts weiß? Dann entschuldige ich mich.«
»So einfach ist das nicht.«
»Dann erkläre es mir. Wir waren doch immer Freunde. Was ist passiert?«
»Freunde?« In die Augen von Lukas trat Feuer. »Wann waren wir jemals Freunde?«
»Wir waren immer Freunde. Wir haben die gesamte Kindheit zusammen verbracht, wir haben die Schule auf den Kopf gestellt und haben uns zusammen den größten Unsinn ausgedacht. Weißt du noch, wie wir die Pisten heruntergejagt sind? Oder Schulstunden geschwänzt haben, um den Skilehrer in den Wahnsinn zu treiben, indem wir die Skier mit Kreide eingeschmiert haben, damit sie gar nicht mehr rutschten?«
»Ich erinnere mich noch sehr genau daran, dass ich einmal dabei erwischt wurde und deswegen eine Woche Stubenarrest bekam, während dir überhaupt nichts passiert ist. Und ich erinnere mich daran, dass ich wegen der verpassten Schulstunden fast eine Klasse wiederholen musste, während du locker durchgekommen bist. Daran erinnere ich mich.« Er

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