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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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sie dieses Problem vergessen. Trotzdem fand sie die Neigung ihrer Tante, alles zu kontrollieren, äußerst unangenehm.
    „Oh!“
    „Stimmt etwas nicht, Lady Blackstone?“ Die Gastgeberin legte den Brief beiseite, den sie gerade las. „Hoffentlich keine schlechten Neuigkeiten aus Venedig?“
    „Keineswegs. Aber ich fürchte, Frances und ich müssen unverzüglich in die Stadt Korfu zurückkehren. Denn dieser Brief wurde mit dem Schiff hierher befördert, das uns zu meinem Mann bringen soll. Zunächst wird man einige Reparaturen vornehmen und Proviant an Bord bringen. Deshalb steht die Abreise nicht unmittelbar bevor. Aber wir müssen uns darauf vorbereiten.“ Durchdringend richtete sie ihre grünen Augen auf Alessa. „Auch du wirst mitkommen, meine Liebe.“
    „Natürlich, Tante Honoria.“ In diesem Moment hatte Alessa einen endgültigen Entschluss gefasst. Sie würde nach England reisen. Mit den Kindern. Selbst wenn sie die beiden in einer Truhe an Bord schmuggeln musste.
    Mr. Harrison faltete den einzigen Brief zusammen, den er erhalten hatte. „Hier schreibt mir Sir Thomas, mit demselben Schiff sei ihm eine dringende Depesche zugestellt worden. Deshalb wird er direkt von der Straßenbaustelle in die Stadt reisen, ohne vorher hierher zu kommen. Er bittet mich, alle seine Papiere aus dem Arbeitszimmer der Villa einzupacken und sofort in sein Stadtbüro zu bringen.“
    „Oh Gott“, seufzte Lady Trevick. „Kaum sind wir hier angekommen, müssen wir auch schon wieder abreisen. Tut mir leid, Gentlemen“, fuhr sie fort, zu Benedict und Zagrede gewandt, „unser kleiner Urlaub ist zu Ende. Oder möchten Sie etwas länger in der Villa bleiben? Selbstverständlich würde ich Ihnen einige Dienstboten zur Verfügung stellen.“
    „Danke, Ma’am“, erwiderte Benedict, „aber ich werde demnächst nach Venedig aufbrechen. Vielleicht bekomme ich eine Passage auf diesem Schiff.“
    Alessa sah ihre Tante lächeln und einen kurzen Blick auf Frances werfen. Glaubt sie, ihre Tochter könnte den Earl erobern? Warum auch nicht?
    „Und Sie, Graf Kurateni?“, fragte Lady Trevick. „Möchten Sie allein hierbleiben und in Ihrem Skiff die Küste erkunden?“
    Alle wandten sich zu Zagrede, der ausnahmsweise nicht entspannt und lässig dasaß. Stattdessen starrte er den Brief in seiner Hand an, die Stirn gefurcht. Alessa, die neben ihm saß, betrachtete das Schreiben, eine schwungvolle schwarze Schrift in einer fremden Sprache. Erst jetzt merkte der Graf, dass alle ihn anschauten, und hob den Kopf. „Ha! Mein idiotischer Kapitän hat eine Dummheit gemacht. Und jetzt erwartet er, dass ich ausbügele, was er angerichtet hat. Ich werde sofort in die Stadt zurückkehren.“
    Diesen Mann beneide ich nicht, dachte Alessa. Beinahe spürte sie den Zorn, den der Albaner empfand, wie einen Flammenstrahl. Was immer der Kapitän verbrochen hatte – es war vermutlich viel schlimmer, als der Graf es darstellte. Sie sah, dass auch Benedict ihn beobachtete, und hob die Brauen, was er mit einem ironischen Grinsen beantwortete.
    Mit der Hilfe des Butlers begann Lady Trevick die Abreise zu organisieren. „Werden Sie den Einspänner benutzen, Mr. Harrison?“
    „Ja, Ma’am. Wenn ich darf, nehme ich zwei bewaffnete Reiter mit.“
    „Zwei Reiter, obwohl ein Trupp Soldaten an der Straße arbeitet. Ist das nötig?“
    Der Sekretär warf Ihrer Ladyschaft einen warnenden Blick zu und hielt den Brief des Lord High Commissioners hoch.
    „Ja, natürlich“, fügte sie hinzu. „Mit diesen Regierungsdepeschen kann man nie vorsichtig genug sein.“
    „Ich werde reiten“, kündigte Benedict an. „Vorausgesetzt, in Ihrem Gepäckwagen ist Platz für meine Reisetaschen, Ma’am. Ich würde gern die Gegend abseits von der Hauptstraße erforschen.“ Ausdruckslos schaute er Alessa an. Aber sie glaubte, zu verstehen, was er ihr bedeuten wollte. Er würde sie und die Kinder eskortieren. Davon sollte Lady Blackstone nichts wissen.
    „Und ich werde segeln“, erklärte der Graf. Er stand auf und verneigte sich vor Lady Trevick. Nur teilweise kehrte sein gewohnter Charme zurück. „Jetzt muss ich erst einmal eine Zeit lang allein sein, um die Enttäuschung zu überwinden, weil ich so viele schöne Damen verlassen muss.“
    „Wann wirst du uns folgen, Alexandra?“, fragte Lady Blackstone.
    „Morgen, Tante. Zwei oder drei Tage werde ich in der Stadt brauchen, um gewisse Angelegenheiten zu regeln und meine Sachen zu packen.“
    „Nun, die Kleider, die

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