Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
Vom Netzwerk:
Abrupt verstummte Alessa, um eine Indiskretion zu vermeiden.
    „… ist in Mr. Harrison verliebt. Nach deiner Andeutung gestern habe ich Augen und Ohren offen gehalten. Schlaf jetzt, Alessa, ich passe auf die Kinder auf.“
    Zu ihrer eigenen Verblüffung schlummerte sie tatsächlich ein. Eine Stunde später erwachte sie und sah Benedict mit den Kindern im Gras knien. Alle hatten die Köpfe gesenkt.
    „Was macht ihr denn?“ Nun stand sie auf, streckte sich und schlenderte zu ihnen.
    „Da krabbeln Minierspinnen herum“, erklärte Benedict. „Gerade hat Demetri mir gezeigt, wie sie ihre Beute fangen. Dieser Junge hat das Zeug zum Wissenschaftler.“
    „Meinst du? Kate glaubt, er müsste ein Botschafter werden. Lächelnd band Alessa ein Maultier los und schwang sich in den Sattel, ehe Benedict ihr helfen konnte.

17. KAPITEL

    Die beglückende Erinnerung an die Reise begleitete Alessa bis zum nächsten Morgen, trotz der schwierigen Aufgaben, die sie erwarteten. Zunächst musste sie entscheiden, welche Sachen sie mitnehmen und was sie verkaufen würde, dann Koffer und Truhen beschaffen und noch einige andere Dinge abwickeln.
    Während sie erschöpft auf dem Sofa saß, rannten die Kinder mit einem Brief und Geld zum Vermieter, um die letz ten Rechnungen zu bezahlen. Kate steckte den Kopf zur Tür herein. „Alles erledigt? Oh Gott, was ist denn das?“
    „Papas Pistole. Keine Ahnung, was ich damit machen soll …“ Achselzuckend schloss Alessa das polierte Nussbaumkästchen, das die Waffe enthielt, und schob es in einen Lederranzen, weil sie kein Retikül besaß. Würde Tante Honoria einen Anfall bekommen, wenn sie das unelegante Gepäck ihrer Nichte sah? Vielleicht sollte sie in Venedig Koffer und Reisetaschen kaufen.
    Allerdings wusste sie nicht, womit sie das bezahlen würde … Ihre Ersparnisse musste sie opfern, um alle ausstehenden Rechnungen auf einmal zu begleichen, Kleider und Schuhe für die Kinder zu kaufen. Wahrscheinlich musste sie ihre Tante um einen Vorschuss bitten. Aber davor schreckte sie zurück, denn sie wollte nicht in der Schuld Ihrer hartherzigen Ladyschaft stehen. Oder sie könnte sich etwas Geld von Benedict leihen, was eine respektable junge Frau natürlich niemals tun würde. Andererseits war sie nicht respektabel, das gab Lady Blackstone ihr immer wieder zu verstehen.
    „Hör auf, die Stirn zu runzeln!“, befahl Kate. „Ah, da ist Fred. Welche Sachen soll er in die Residenz bringen? Und was nehme ich mit nach unten für die Kinder?“
    Alessa hatte beschlossen, Demetri und Dora bis kurz vor der Abreise in Kates Obhut zu geben. Dann würde Lady Blackstone glauben, sie hätte ihren Willen durchgesetzt. Und wenn die Kinder an Bord des Schiffs gegangen waren, konnte sie nichts mehr dagegen unternehmen.
    So oft war Alessa in die Residenz gekommen, hatte schmutzige Wäsche abgeholt, saubere geliefert oder kranke Dienstboten behandelt. Jetzt erschien es ihr seltsam, hier zu wohnen. Glücklicherweise begegnete ihr das Personal sehr taktvoll, und nach einem halben Tag verflog ihre Angst, jemand könnte in der Anwesenheit ihrer Tante eine Bemerkung über die frühere Tätigkeit des neuen Hausgastes machen.
    Benedict war ebenfalls im Residenzgebäude abgestiegen und hatte seine Sachen aus dem Old Fort holen lassen, da er gemeinsam mit den Damen an Bord des Schiffs gehen würde. Doch Alessa hoffte vergeblich auf eine Begegnung. Auch der Lord High Commissioner und sein Sekretär ließen sich nicht blicken. Aber ein paar Navy-Offiziere trafen sich zu einer Besprechung im Arbeitszimmer. Die Damen verbrachten den ersten Tag mit Alessas Anproben bei der Schneiderin und Einkäufen in letzter Minute. Dabei zeigte sich Lady Blackstone erstaunlich spendabel und überhäufte ihre Nichte mit Fächern, Schals, Retiküls und anderen Accessoires. Lachend lehnte sie Alessas Angebot ab, das alles später zu bezahlen, wenn sie das Erbe antreten würde. „Meine Liebe, das alles schenke ich dir nur zu gern.“
    „Wie großzügig Ihre Tante ist …“, flüsterte Helena, als sie den Laden einer Hutmacherin verließen. „Oh, ich wünschte, meine wäre genauso.“
    „Ja, ich bin ihr sehr dankbar“, erwiderte Alessa und fragte sich skeptisch, ob diese Freigebigkeit hauptsächlich die Trevicks beeindrucken sollte. Ja, wahrscheinlich …
    Am nächsten Morgen lud die Frau des Kommandanten der Garnison die jungen Damen zu einem Picknick auf einen Hügel im Süden der Stadt ein. Von dort aus würden sie eine

Weitere Kostenlose Bücher