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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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großartige Aussicht auf die Bucht von Garitsa genießen. Dies war Alessas erstes gesellschaftliches Ereignis. Unbehaglich zog sie ihr modisches neues Promenadenkleid an. Mit dem kompliziert gefältelten Rock würde es sich wohl kaum für eine Wanderung eignen. Aber wie sich herausstellte, schlenderten die Damen nur ganz langsam zwischen den Olivenbäumen dahin, schwatzten und bewunderten das Panorama aus verschiedenen Blickwinkeln.
    Alessa setzte sich zu einigen etwas älteren Damen auf eine Decke und trank Limonade, bis Maria ihren Arm berührte. „Wir Mädchen sollen da drüben tuscheln und kichern. Hier redet man über Männer und Kinder und Liebhaber. Von solchen Dingen dürfen wir nichts wissen.“
    Und so gesellte sich Alessa zu den jüngeren Damen. Die Augen mit einer Hand beschattet, betrachteten sie das Old Fort und den kleinen venezianischen Hafen an der Südseite.
    „Welches Schiff mag unseres sein?“, überlegte Maria.
    „Das weiß ich, weil ich Mr. Harrison danach gefragt habe“, verkündete Frances. „Es ankert auf der anderen Seite im großen Hafen. Von hier aus sieht man nur die Masten.“
    „Dieses Schiff gehört dem Grafen“, erklärte Alessa und zeigte auf eine schnittige kleine Schaluppe im venezianischen Hafen, die zwischen den wuchtigen Schiffen der britischen Navy mit den hohen Seitenwänden und Kanonen wendig und behände wirkte. In der Ferne ragten die albanischen Berge empor.
    Zu ihrer Verblüffung genoss Alessa das Picknick, obwohl sie es bedauerte, tatenlos dazusitzen und zu plaudern, während sie Kräuter sammeln könnte. Weil sie nicht einmal ein Hemd flickte, fühlten sich ihre Hände rastlos an.
    Schließlich stiegen die Damen, nachdem sie im Schatten gedöst und weitere Erfrischungen zu sich genommen hatten, wieder in die Kutschen und fuhren den Hang hinab, die Küstenstraße entlang und in die Stadt zurück.
    Am Anfang der Spianada näherte sich ein Reiter dem Residenzwagen.
    „Lord Blakeney!“, rief Helena. „Stimmt etwas nicht?“
    „Alles in Ordnung, Ms. Trevick, ich wollte Sie nicht erschrecken“, versicherte Benedict und reichte Frances einen Brief. „Ihre Mama hat mich gebeten, Ihnen diese Nachricht zu geben, Ms. Blackstone, und ich glaube, sie erwartet keine Antwort. Nun entschuldigen Sie mich bitte. Leichtsinnigerweise habe ich versprochen, heute Nachmittag an einem Kricketspiel teilzunehmen. Vorher muss ich mich noch umziehen.“ Als er Alessa einen ernsthaften Blick zuwarf, las sie etwas in seinen Augen, das sie nicht deuten konnte. Dann berührte er die Krempe seines Huts und ritt davon.
    Die Wangen gerötet, studierte Frances den Brief. Oh Gott, sie glaubt ihn immer noch zu lieben, dachte Alessa.
    „Mama bittet uns, an Bord des Schiffs zu gehen, Alexandra“, informierte Frances ihre Cousine, faltete das Blatt Papier zusammen und schob es in ihr Retikül. „Anscheinend sollen wir die Kabinen begutachten – und den Frachtraum für unser Gepäck.“
    „Oh …“ Dieses Ansinnen erschien Alessa ziemlich sonderbar. Aber der Nachmittag war heiß, und die kühle Brise in der Bucht würde sie aufmuntern. „Sollen wir beide hingehen?“
    „Ja, das nehme ich an.“
    „Wir setzen euch am Hafen ab“, sagte Maria und rief dem Kutscher eine entsprechende Anweisung zu.
    Bevor Alessa mit Frances aus dem Wagen stieg, fand sie es etwas übertrieben, wie gefühlvoll und wortreich sich ihre Cousine von den Trevick-Schwestern verabschiedete. In ein paar Stunden würden sie sich alle wiedersehen. Aber das Mädchen neigt anscheinend zu emotionalem Überschwang, dachte sie, während ihr ein Seemann in ein Ruderboot half. Hoffentlich war die Kabine, die man ihr zuteilen würde, groß genug für die Kinder.
    Benedict nahm von Captain Michaels ein Schlagholz entgegen und ging auf den Rasen der Spianada. Was um alles in der Welt hatte ihn nur bewogen, die Einladung zu einem Kricketmatch anzunehmen, obwohl er ein Jahr lang keinen Schläger in der Hand gehalten hatte?
    Zu allem Überfluss hatten sich zahlreiche Zuschauer versammelt, auch Frauen in offenen Kutschen, mit Sonnenschirmen gerüstet. Benedict erkannte den Landauer der Residenz, sah aber nur zwei hübsche Sonnenhüte. Vielleicht hatten zwei junge Damen das Picknick zu anstrengend gefunden und ruhten sich lieber aus. Saß Alessa da drüben im Wagen und bewunderte die athletische Kraft, die er bei langen Waldläufen erworben hatte? Mit seinem spielerischen Geschick konnte er wohl kaum brillieren.
    Er nickte seinem

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