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Eine Liebe auf Korfu

Eine Liebe auf Korfu

Titel: Eine Liebe auf Korfu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LOUISE ALLEN
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Partner zu, ging in Stellung und blinzelte in die Sonne, als der Werfer zu laufen begann. Nun flog der Ball herab, Benedict vollführte einen respektablen Schlag und wartete auf den nächsten.
    Am Rand des Rasens lenkte ihn eine Bewegung vom Werfer ab. Ein Pferd galoppierte direkt durch die Menge, Frauen kreischten, Hunde bellten, Männer schrien, und der Ball flog direkt unter Benedicts Schlagholz hindurch.
    „ Out!“, ertönte ein gellender Ruf.
    Jetzt sah er, dass der große braune Vollblüter ohne Sattel und Zaumzeug von einem Jungen geritten wurde. Demetri. Schnaubend blieb das Pferd stehen.
    „Was soll denn das?“ Der Lieutenant, der als Schiedsrichter fungierte, verließ das Spielfeld. Aber Benedict hob den Jungen bereits vom Pferd.
    „Was ist geschehen?“ Alessa! Beinahe blieb Benedicts Herz stehen.
    Schluchzend hob Demetri eine Faust, um nach Benedict zu schlagen, der ihn schmerzhaft am Ellbogen packte.
    „Verräter! Lügner!“, schimpfte der Junge auf Englisch. Dann fuhr er fort, auf Griechisch und Italienisch zu fluchen. Mit aller Kraft trat er nach Benedicts Schienbeinen.
    „Offenbar ist das Kind verrückt geworden. Man sollte einen Arzt holen!“, schlug jemand vor. „Und dieses verdammte Pferd muss verschwinden!“
    Benedict sank auf die Knie und umarmte das wütende Kind. „Hör auf, Demetri! Was ist denn los? Wenn du mir das nicht erzählst, kann ich dir nicht helfen.“
    „Oh Gott, sie ist weg! Ohne uns! Und sie sagte, Sie hätten versprochen, wir würden mitfahren, Sir.“ Verzweifelt wischte Demetri mit dem Taschentuch, das Benedict ihm gereicht hatte, die Tränen von seinen Wangen. „Gerade war ich in der Residenz, weil ich mich von der Köchin verabschieden wollte. Das ist meine Freundin. Und die erzählte mir, heute Nachmittag würden alle abreisen. Alessas Tante und ihre Cousine und Alessa. Da sagte ich, das wäre unmöglich, weil Dora und ich auch mitfahren würden. Aber da kam der Kutscher in die Küche und erklärte, Sie hätten den jungen Damen eine Nachricht gebracht. Und da wären sie an Bord gegangen.“
    „Unmöglich, Demetri, das muss ein Irrtum sein. Vielleicht wollen sie sich nur auf dem Schiff umsehen.“
    „Nein!“ Erbost stampfte der Junge mit dem Fuß auf. „Schon heute Morgen wurde das ganze Gepäck an Bord gebracht. Die Köchin führte mich in Alessas Zimmer. Da waren alle Sachen verschwunden. Und ihre Tante hat Lady Trevick erklärt, sie hätte eine Nachricht erhalten, und deshalb müssten sie alle sofort nach Venedig segeln. Alessa würde uns niemals verlassen.“ Neue Tränen begannen zu fließen. „Und ich dachte, Sie wären unser Freund, Sir. Aber Sie haben ihr gesagt, sie soll ohne uns auf das Schiff gehen.“
    „Davon wusste ich nichts, Demetri. Offenbar wurden wir beide hereingelegt.“ Benedict erschauerte. Ob vor Zorn oder Angst um Alessa, konnte er nicht feststellen. „Hast du herausgefunden, welches Schiff es ist?“
    „Ja.“ Der Junge strich mit einem Ärmel über sein Gesicht. „Gestern habe ich’s mir angeschaut.“
    „Komm mit mir.“ Benedict führte ihn zu dem Pferd, das inzwischen friedlich zwischen den protestierenden Kricketspielern stand. „Tut mir leid, Michaels, ein Notfall“, erklärte er und schwang sich auf den Braunen. „Würden Sie den Jungen heraufheben?“
    Diesen Wunsch erfüllte der Captain. Benedict ließ das Pferd antraben und lenkte es zum Old Fort.
    „Da …“ Demetri zeigte nach links, und der Earl schlug die Richtung zum Hafen ein. „Dort liegt das Schiff. Sagen Sie Alessa, sie soll zurückkommen.“
    „Natürlich …“ Nachdem sie abgestiegen waren, holte Benedict tief Luft und versuchte nachzudenken. „Ja, ich werde sie zurückholen. Das schwöre ich dir bei meiner Ehre. Sieh doch, die Segel sind immer noch zusammengerollt. Also haben wir genug Zeit. Nun müssen wir erst einmal ein Ruderboot finden.“ Aber kein einziges war am Kai vertäut.
    „Auf der anderen Seite gibt’s noch einen Hafen“, sagte Demetri, während Benedict überlegte, ob er zum Fort reiten und eines der Boote benutzen sollte, die dort lagen. Wahrscheinlich war das am besten.
    „Komm mit …“
    „Schauen Sie!“ Demetri zeigte zu dem Handelsschiff, das etwa zweihundert Yards von der Küste entfernt ankerte. Plötzlich drang schrilles Geschrei über das Wasser hinweg zum Ufer. Eine Gestalt in einem flatternden weißen Kleid erschien an der Reling nahe dem Bug. Sekundenlang klammerte sie sich an die Takelage, dann sprang sie über

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